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Ehemaliger Luftschacht im Bergbau40 Meter tiefes Loch gähnt in Kaller Wohngebiet

Lesezeit 2 Minuten
Auf dem Bild ist ein Loch auf einer Wiese zu sehen, dahinter liegt Geröll.

An der Keltenstraße in Kall hat sich am Freitagmorgen auf einem unbebauten Grundstück ein 40 Meter tiefes Loch aufgetan.

Im Bergschadensgebiet an der Keltenstraße in Kall hat sich die Erde aufgetan. Zu Schaden kam niemand.

Sechs Meter breit, 40 Meter tief – es ist ein großes Loch, das sich am Freitagmorgen auf einem unbebauten Grundstück in einem Kaller Wohngebiet aufgetan hat. Immer wieder hört man, wie sich Gesteinsbrocken lösen und in der Tiefe ins Wasser platschen.

Ein Anwohner habe das Loch auf der Wiese an der Keltenstraße bemerkt und ihn angerufen, berichtet Harald Heinen vom Ordnungsamt. „Da ist ein großes Loch“, habe der Mann gesagt. Heinen informierte daraufhin das Bergbauamt in Arnsberg, denn die Keltenstraße liegt in dem Gebiet des ehemaligen Bergbaus. Das Dezernat Nachbergbau der Bezirksregierung Arnsberg ist dafür zuständig.

Ehemaliger Luftschacht stürzte ein

Der Mitarbeiter des Bergbauamts, habe die Stelle des Lochs gleich auf seinen Karten gefunden, so Heinen. Dort sei ein ehemaliger Luftschacht eines etwa 40 Meter tiefen ehemaligen Stollens verzeichnet. Dieser sei nun eingestürzt. Zu Schaden sei dabei aber glücklicherweise niemand gekommen, auch für das wenige Meter entfernte Nachbarhaus, bestehe keine Gefahr, berichtet Heinen weiter.

Zwei Männer stehen vor einer braunen Hecke nebeneinander. Beide haben Smartphones in der Hand.

Harald Heinen (rechts) vom Ordnungsamt und Andre Raser von den Kalksteinwerken Kall sind vor Ort.

Als erste Maßnahme hat er gemeinsam mit dem Bauhof die Straße entlang des Grundstücks auf einer Länge von rund 50 Metern abgesperrt. Ein Mitarbeiter des Bergbauamtes sei unterwegs. Doch darauf wartet man nicht. Ein Laster der Kalksteinwerke Kall entlädt Geröll aus dem Steinbruch in Rinnen an der Abbruchkante. Geschäftsführer Andre Raser habe schnell Hilfe angeboten, berichtet Bürgermeister Hermann-Josef Esser, der ebenfalls zum Schadensort gekommen ist.

Kaller Bürgermeister dankbar für Unterstützung

Auch die Firma Lenzen aus Kall ist eingesprungen und stellt einen Radlader zur Verfügung. „Die helfen uns hier ganz unbürokratisch und flexibel“, zeigt sich Esser dankbar. Etwa 31 Ladungen Material werden laut dem Bürgermeister benötigt, um das Loch aufzufüllen. Aber dabei bleibt es nicht. „Das, was wir machen, ist ein Provisorium“, betont Heinen. Das Bergbauamt werde das Loch später fachmännisch verschließen. Es trage im Übrigen auch die Kosten für den gesamten Vorfall.

Ein Bagger, schaufelt Geröll auf eine Wiese, davor stehen in etwas Abstand ein paar Menschen.

Mit einem Bagger und Gestein aus dem Steinbruch in Rinnen verfüllt ein Mitarbeiter des Bauhofs das Loch.

Früher sei es gerade in Keldenich häufiger vorgekommen, dass Löcher in der Erde auftraten, erinnert sich Esser. Doch in den vergangenen Jahren habe es keine Fälle mehr gegeben. Das Verfüllen werde wahrscheinlich den ganzen Tag in Anspruch nehmen, berichtet Harald Heinen. Ein Mitarbeiter des Bauhofs hat diese Aufgabe übernommen. Stetig nimmt er Geröll mit der Schaufel des Radladers auf und lässt es in das Loch fallen, wo es geräuschvoll in die Tiefe stürzt.