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Bauprojekt in KallKonzept für einen Kindergarten und drei Mehrfamilienhäuser

Lesezeit 4 Minuten

Das vorgesehene Areal für das Bauprojekt.

Kall – Die Kaller Politik war durch die Bank begeistert. Die Pläne der Euskirchener Baugesellschaft mbH (Eugebau), in der Nähe des Schwimmbads in der Straße „Am Hallenbad“ drei Mehrfamilienhäuser mit sozial gefördertem Wohnungsbau und auf dem angrenzenden Grundstück einen dreigruppigen Kindergarten zu errichten, wurden im Ausschuss für Entwicklung, Umwelt, Digitalisierung und öffentliche Sicherheit am Dienstagabend in der Bürgerhalle einhellig begrüßt. Der Ausschussvorsitzende Bert Spilles lobte: „Das Projekt ist aus einem Guss.“

Das Projekt wäre schnell realisierbar und passt zum Konzept der Verwaltung

Ursprünglich wollte die Gemeinde in der Nähe des Schwimmbads einen zweigruppigen Kindergarten bauen, um dringend benötigte Betreuungsplätze zu schaffen. Im Februar hatte der Haupt- und Finanzausschuss die Verwaltung beauftragt, die Planung dafür voranzutreiben. Schon seit längerem sei man zudem auf der Suche nach Investoren, die bezahlbaren Wohnraum im Kernort errichten. Deshalb kam das Projekt der Eugebau mit gut 40 Wohnungen in drei mehrgeschossigen Häusern und einem dreigruppigen Kindergarten gerade recht. Kall könnte gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und den laut Verwaltung „räumlich an der Kapazitätsgrenze agierenden Kindergarten in der Hüttenstraße“ entlasten und zugleich sozialen Wohnungsbau im Kernort realisieren.

Eugebau-Geschäftsführer Oliver Knuth, der Architekt Heinz Berger und die Stadtplanerin Ursula Lanzerath stellten den Entwurf im Ausschuss vor. „Wir haben bislang drei Kindergärten in unserem Bestand und hätten gerne mehr“, sagte Knuth. Das geplante Gebäude in Kall sei ein „Wiederholungsbau“ und könne deshalb auch schnell realisiert werden. „Ähnliche Kindergärten stehen bereits in Euskirchen“, erläuterte Berger. Deshalb gebe es auch bereits ein detailliertes Raumkonzept, das der Landschaftsverband Rheinland abgesegnet habe.

Das Gebäude besitzt die Option zur späteren Nachnutzung, könnte in 15 Monaten fertig sein

Auf dem knapp 2400 Quadratmeter großen Grundstück soll ein Gebäude mit einer Bruttogrundrissfläche von 672 Quadratmetern entstehen. Die Außenspielfläche wird einschließlich einiger eigens angelegter Terrassen 1170 Quadratmeter groß sein. Neben den drei Gruppenräumen gibt es einen Mehrzweck- sowie drei Differenzierungs-/Ruheräume und eine Küche. „Wir haben auch schon ein Konzept für eine spätere Nachnutzung ausgearbeitet, wenn die Einrichtung in 20 Jahren vielleicht nicht mehr gebraucht wird“, erklärte der Architekt.

Steffi Hübner (SPD) wollte wissen, wie schnell der Kindergarten errichtet werden könnte. „Der Bau selbst dauert nur neun Monate. Das Grundstück muss aber vorher noch untersucht werden und dafür müssen wir eine Menge Behörden zum Arbeiten anregen“, antwortete Knuth mit einer Spitze. Wenn alles gut laufe, sei eine Realisierung in 15 Monaten möglich.

Geplant sei der Bau eines KfW-40-Effizienzhauses, dass 60 Prozent weniger Energie verbrauche, als in den Vorgaben der Energieeinsparverordnung vorgesehen. „Wir werden mit Geothermie heizen, mit einer Solaranlage das Wasser erwärmen und mit einer Photovoltaikanlage Strom erzeugen“, führte der Geschäftsführer aus. „Geplant ist, so viele erneuerbare Energien wie möglich einzusetzen.“ Dr. Guido Huppertz (Grüne) wollte wissen, ob angesichts des Mangels an Kindergartenplätzen in der Gemeinde nicht gleich eine vierte Gruppe eingerichtet werden könne. „Das würde die Vorbereitungszeit wegen der notwendigen Umplanungen um ein Jahr verlängern“, gab Knuth zu bedenken. Die dreigruppige Einrichtung könne dagegen zeitnah nach dem Kauf des Grundstücks realisiert werden, denn auch das bestehende Baurecht lasse dies zu.

Für die Mehrfamilienhäuser müsste der Bebauungsplan geändert werden

Anders sieht es bei den drei Mehrfamilienhäusern aus: Für deren Errichtung muss der Bebauungsplan „Oben im Auel“ geändert werden. „Der Bereich ist im B-Plan als Mischgebiet ausgewiesen, in dem die Zahl der Wohneinheiten auf zwei bis vier beschränkt ist“, erläuterte Lanzerath, die auch schon einen ersten Entwurf der drei mehrgeschossigen Gebäude mit rund 42 Wohnungen präsentierte. Die Parkplätze sollen in einer Carportanlage angelegt werden. „Wir wollen qualitativ hochwertig Bauten errichten und haben deshalb und auch wegen der Baumittelknappheit und den damit verbundenen steigenden Preisen hohe Baukosten berücksichtigt“, betonte der Geschäftsführer. Herstellungskosten von 4000 Euro pro Quadratmeter seien eingeplant.“ Das Gebäude werde sich auch deshalb in 20 Jahren noch nicht rechnen. „Aber in der Zeit danach und das reicht uns“, so Knuth.

Dem vorgelegten Konzept stimmte der Ausschuss zu. Nun muss noch der Ausschuss für Schule, Soziales und Generationen darüber beraten. Die Verwaltung soll nun einen Entwurf zur erforderlichen Änderung des Bebauungsplans „Oben im Auel“ zeitnah erarbeiten.