Amselnest ist in BetriebKaller Waldkindergarten wurde mit Verspätung eröffnet
Kall – Im Amselnest hoch über Kall wurde jetzt mit Verspätung gefeiert: Der eingruppige Waldkindergarten am Amselweg hatte zur offiziellen Eröffnung eingeladen, die wegen Corona und der Flut mehrfach verschoben werden musste. 25 Kinder werden in der Einrichtung betreut, die eine von nur zwei Kitas ist, die nicht von der Gemeinde betrieben wird.
Das Amselnest war kurz vor der Flut im vergangenen Jahr mit 14 Kindern an den Start gegangen. Vorher war das rund 1500 Quadratmeter große Gelände, das zum Amselweg hin abfällt, hergerichtet und eine Zufahrt geschaffen worden. Anschließend wurden drei Schäferwagen aufgestellt, zwei für die Kinder, einer für das Personal. „In einem gibt es einen Schlaf- und Wickelbereich, in dem anderen ist die Küche untergebracht“, erklärt Leiterin Anna Herwix. Die Wagen seien mit einer speziellen Heizung und heißem Wasser ausgestattet. Zwei hätten zusätzlich Außenterrassen, von denen eine mit einer Plane abgetrennt werden könne.
Im hinteren Bereich des Grundstücks befindet sich die sogenannte Scheune. „Das ist der Teil einer alten Scheune, die dort schon vorher stand und die wir erhalten haben“, erzählt die Leiterin. Sie werde für verschiedene Anlässe genutzt: „Das ist quasi unser Mehrzweckraum. Ostern haben wir dort beispielsweise Tische aufgestellt und gefeiert.“ Oberhalb wurde eine Obstwiese angelegt.
Eine angrenzende 1900 Quadratmeter große Wiese kann von den Kindern ebenso genutzt werden wie das benachbarte 8700 Quadratmeter große Waldstück, das der Gemeinde gehört. „Mit dem Förster ist abgesprochen, in welchen Teile n des Waldes gespielt werden darf“, betont Herwix. Manchmal würden die Kinder auch den Spielplatz am Ostlandkreuz nutzen. „Es waren spannende Monate im Amselnest“, sagte Herwix bei der Eröffnung. Die Kinder könnten jeden Tag neue Dinge entdecken. Die Leiterin dankte allen Beteiligten und den Nachbarn.
Der Träger
Die Geschichte der Kita Router gGmbh mit Sitz in Erftstadt beginnt 2008 mit der Einrichtung einer Waldspielgruppe im Freilichtmuseum in Kommern durch den Waldorfkindergarten Lessenich. Über die Jahre kamen weitere Einrichtungen hinzu, der Träger und dessen Name änderte sich mehrfach. Aktuell betreibt die Gesellschaft neun Wald- und Naturkindergärten in der Region. (wki)
Unterstützt wird sie von zwei Vollzeitkräften und einer Teilzeitkraft, einer Küchenhilfe und einem Azubi. „Am 1. November beginnt eine weitere Teilzeitkraft“, sagte Manuela Bornkessel, Gründerin und Geschäftsführerin der Kita Router gGmbh, dem Träger der Einrichtung. Die gGmbh betreibe neun Wald- und Naturkindergärten in den Kreisen Euskirchen und Düren sowie im Rhein-Erft-Kreis. „Ich bin froh, dass wir diesen schönen Platz nach viel schwerer Arbeit nutzen können“, meinte Bornkessel und dankte den „vielen helfenden Händen“ auch vom Bauhof und der Gemeinde.
„Wir haben hier etwas Tolles geschaffen. Die Anlage ist schön eingebettet in den Wald“, schwärmte Bürgermeister Hermann-Josef Esser und lobte die „tolle Partnerschaft mit der Kita Router gGmbH“. „Der Träger kann Waldkindergarten besser als die Gemeinde“, betonte Esser. Die Einrichtung bereichere das Angebot in der Gemeinde und werde sehr gut angenommen. Mittlerweile hätten sich auch die Bedenken der Nachbarn zerstreut. Esser dankte der Kreisverwaltung für die Unterstützung des Projekts.
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Die Kinder hatten mit ihren Erziehern auf die Melodie von „Wer hat die Kokosnuss geklaut“ ein Lied für die Besucher der Eröffnungsfeier einstudiert und fragten als mit Masken verkleidete Amseln „Wer hat den Regenwurm geklaut?“