Schevener Jecke feierten im Sunnesching

Wie heißt es doch so schön? „Wenn’s am schönsten ist, sollte man gehen.“ Für Zugleiter Helmut Hoffmann von der Schevener Karnevalsgesellschaft „Die Jecke vom Hahneböhmsche“ stand schon vor dem Veilchendienstagszug fest, dass es sein letzter Zoch in dieser Funktion sein wird. Und tatsächlich war der Zug für Hoffmann ein echter Höhepunkt: „Ganz toll“, sagte er, als er an der Seite des ersten Festwagens die zahlreichen Jecken in der Dorfmitte von Scheven erreichte: „So voll war es hier in all den Jahren noch nicht.“

Die KG wurde 1983 gegründet, seitdem ist Hoffmann für den Zoch verantwortlich. „Ich hatte den Job aber auch schon vor der Vereinsgründung, da gab es auch schon einen Karnevalszug in Scheven“, sagte er. Einen Nachfolger gibt es ebenfalls schon: Niklas Paffendorf wird Hoffmann als Zugleiter beerben.

„Es ist schön, dass sich die Jugend im Verein engagiert, das war nach den zwei Jahren Corona-Zwangspause ja keine Selbstverständlichkeit. Aber was den Nachwuchs angeht, sind wir generell sehr gut aufgestellt in Scheven“, freute sich Hoffmann.

Angeführt werden die Jecken beim Umzug in Scheven traditionell von Herold und Koch. Mit tatkräftiger Unterstützung aus der jecken Nachbarschaft, unter anderem aus Kall, Keldenich, Wallenthal, Strempt und Eiserfey, starteten insgesamt 18 Gruppen. Personell besonders zahlreich vertreten waren im Zoch die vielen Schevener Gardetänzerinnen aller Altersgruppen – von den Mini-Fünkchen bis zur Showtanzgruppe „Limitless“. Neben den prächtigen Festwagen machten aber vor allem die fantasievoll kostümierten Fußgruppen den Reiz des Umzugs aus. Als „Winzer vom Aleberg“ hatten sich beispielsweise die Fußballer des FC Scheven verkleidet – inklusive einer lebendigen Weinrebe mit vielen sonnengereiften Trauben. Von der Sonne verwöhnt wurde hoch oben auf dem Elferratswagen der „Jecke vom Hahneböhmsche“ auch das weibliche Dreigestirn mit Prinz Petra I. (Paffendorf), Jungfrau Silke (Mohr) und Bauer Claudia Bergheim. Und auch die Tausenden Zoch-Besucher genossen den Sunnesching.

Prickelnde Brause im Keldenicher Zoch

Mit tatkräftiger Unterstützung aus der Nachbarschaft konnte Zugleiter Paul Greuel in Keldenich die jecke Zahl von elf teilnehmenden Gruppen beim Rosenmontagszug präsentieren.

Besonders prickelnd waren die Kostüme der Damen, die sich als bunte Brausepäckchen verkleidet hatten. Die Keldenicher Platzhirsche gingen als Jäger und Rehe mit. Und da durfte natürlich auch ein kleiner Jägermeister nicht fehlen.

In Sistig gibt's einen Dreigestirns-Doppelpack

Den Höhepunkt des Zugs hatten sich die Jecken in Sistig (natürlich) bis zum Schluss aufgehoben: Auf einem gemeinsamen Festwagen zogen das Kinderdreigestirn mit Prinzessin Smilla I., Bäuerin Mia I. und Jungfrau Celina I. sowie den Müttern Prinzessin Sonja I., Bäuerin Birgit I. und Jungfrau Sandra I. als „großes“ Dreigestirn durchs Dorf und ließen sich von den zahlreich erschienenen närrischen Untertanen bejubeln.

Knapp 120 Aktive in neun Gruppen waren laut Zugleiter Brian Linden beim Zoch dabei – besonders stark vertreten wieder der Jugendclub, der mit 40 Astronauten dabei war.

Die Süetenicher Schlipse kapern jeck-frech den Linienbus

Einigen Zugteilnehmern war der Weg des Rosenmontagszugs der KG Süetenicher Schlipse noch nicht lang genug: Kurzerhand kaperten die Piraten der Männer-Showtanzgruppe „Traumtänzer“ einen Linienbus, der den Zoch an der Kreuzung passieren lassen musste. Vorne beim Busfahrer rein, hinten wieder raus: Die Fahrgäste im Bus staunten nicht schlecht.

Auch sonst fielen die Piraten ein wenig aus der Reihe, denn die Session in Sötenich stand unter dem Motto Oktoberfest. Entsprechend hatten sich etliche Aktive in Lederhosen, Trachtenhemden und Dirndl gewandet. Neben dem eigenen Sötenicher Prinzenpaar mit Prinz Markus II. und Prinzessin Birgit II. war auch das Vussemer Dreigestirn bei Kaiserwetter mit von der Partie.

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Wir wünschen schöne Karnevalstage. Alaaf!