Für Besucher, die beim Kaller Gewerbefest länger als 90 Minuten an der Woolworth-Filiale parkten, gab's ein böses Erwachen.
Kommentar zum Park-Ärger in KallSo vergrault man bei einem Gewerbefest sehr schnell Kunden
Wenn es im Kaller Gewerbegebiet etwas ausreichend gibt, dann sind das Parkplätze. Das hält einige Filialisten aber offensichtlich nicht davon ab, Fremdfirmen mit der Parkraumbewirtschaftung zu beauftragen. Und die sind nicht kleinlich und lassen sich für einen Verstoß gleich mal 50 Euro bezahlen. Auch eine Möglichkeit, Kunden zu vergraulen.
Dass solche Systeme in der Umgebung von Zentren wie Köln, Bonn oder Aachen angewendet werden, ist nachvollziehbar. Dort ist der Parkdruck oft so groß, dass Kunden in der Tat Probleme haben, einen freien Parkplatz zu finden.
Doch davon kann im Kaller Gewerbegebiet nun wirklich keine Rede sein. Stellplätze sind dort ausreichend vorhanden. Einrichtungen wie ein Krankenhaus oder einen Bahnhof, die Falschparker anlocken, gibt es dort auch nicht. Wer trotzdem seinen Parkplatz mit einer Videoüberwachung kontrolliert und nach 90 Minuten fleißig Knöllchen verteilt, schießt also schon zu normalen Zeiten mit Kanonen nach Spatzen.
Andere Geschäfte stellten Parkplätze für die Kaller Schau kostenlos zur Verfügung
Vollkommen unverständlich ist aber, wenn mit so einer Regelung dann auch noch Besucher der Kaller Gewerbeschau zur Kasse gebeten werden. Während die anderen Geschäfte und Betriebe ihre Stellplätze kostenlos zur Verfügung stellen, wird an anderer Stelle damit sogar Geld verdient.
Dass das beauftragte Unternehmen dann auch noch die Vertragsstrafe von 45 Euro in einem kleinen Eifelort wie Kall für angemessen hält, zeigt nur, dass man die Verhältnisse vor Ort nicht kennt.
Nicht nachvollziehbar ist zudem, dass Loyal Parking nach den zahlreichen Beschwerden aus Kall und Umgebung nicht zügig das Gespräch mit der Firma Woolworth gesucht hat, um eine Lösung zu finden, bei der der Kunde nicht der Dumme ist. Aber dann müsste man bereit sein, auf Einnahmen zu verzichten. Da ist es einfacher, auf die AGB zu verweisen und den Besuchern des Fests den Schwarzen Peter zuzuschieben.