Politik in KallEine Visite im Steinbruch bei Sötenich
Kall-Rinnen – Der Kalkhügel von Sötenich ist zerlöchert wie ein Schweizer Käse. Tiefe Krater klaffen im Fels, sie zeugen vom viele Jahrzehnte andauernden Abbau von Kalkstein zur Zementherstellung und von Schotter, überwiegend für den Straßenbau. Einen der Steinbrüche beutet bis heute das Schotterwerk Manfred Weiss GmbH & Co. KG aus, ein weiteres großes Abbaugebiet gehört zum Zementwerk in Kall. Teilweise bereits rückgebaut ist hingegen der alte Gemeindesteinbruch am südlichen Ende des Abbaugebietes.
In der jüngsten nicht-öffentlichen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses war über die derzeitige Nutzung des früheren Gemeindesteinbruchs gesprochen worden, weil ein Unternehmer dort eine Erdaushub-Abkipperlaubnis beantragt hatte. Dem stimmte der Ausschuss zu.
Vorher war im Wesentlichen Erdaushub des Wasserverbands dort gelagert worden. Am Dienstag machte sich der Ausschuss für Liegenschaften, Forst und Umwelt zu einer Ortsbesichtigung auf den Weg.
Der Beigeordnete Uwe Schmitz gab an Ort und Stelle die wesentlichen Erläuterungen. Maximal 143 000 Kubikmeter Erde dürfen demnach in den Steinbruch eingebracht werden. Zu etwa einem Drittel ist das Loch inzwischen bis zu der vorgesehenen Höhe im vorderen Bereich vollgekippt.
Der Natur überlassen
Jenseits der derzeitigen Abbruchkante klafft jedoch noch ein tiefes Loch, in dem in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Bäume gewachsen sind. Bevor in der Zukunft auch dieses Loch vollgekippt werden darf, müssen die Bäume daraus entfernt werden. Später, wenn die Gesamt-Erdmenge eingebracht ist, soll auch der Rest noch planiert und dann der Natur überlassen werden. Alsbald dürfte so die noch verbleibende Senke mit den letzten aufstehenden Felswänden wieder zugewachsen sein. Im Vorfeld hatte es wohl Beschwerden wegen der Zufahrt gegeben, weil ein angeblich landwirtschaftlicher Weg unzulässig durch Transport-Lastwagen genutzt werde. Tatsächlich ist erkennbar, dass der lange Abbau an ganz verschiedenen Stellen in dem Kalksteingebiet schwere Narben in der Natur hinterlassen hat, die Wege haben gelitten.