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Kommunalwahl 2020Acht Parteien und Vereinigungen wollen in den Euskirchener Rat

Lesezeit 4 Minuten
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Das Euskirchener Rathaus

Euskirchen – Bei der letzten Ratswahl in Euskirchen erreichte die CDU 44 Prozent der Stimmen und damit 21 Sitze im Euskirchener Rat. Uwe Friedl, Euskirchener Bürgermeister der letzten 21 Jahre ist CDU-Mitglied. Die SPD, bei den letzten beiden Wahlen die zweitstärkste Kraft mit 25,5 Prozent der Stimmen hält momentan 11 Sitze im Rat. Wir stellen die Parteien und Vereinigungen vor, die in der nächsten Legislaturperiode ins Rathaus einziehen wollen.

Für die CDU geht Klaus Voussem (49) als Spitzenkandidat ins Rennen. Nach seinen Worten steht die Union für die Weiterentwicklung Euskirchens. Sie unterstütze Unternehmen und Mittelstand, um Arbeits- und Ausbildungsplätze in der Region zu schaffen.

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Klaus Voussem, Spitzenkandidat der CDU Euskirchen bei der Ratswahl 2020

Auch stabile Finanzen haben für seine Fraktion, so Voussem, eine besondere Bedeutung. Ebenso die Entwicklung der Ortsteile, „damit allen Generationen ein gutes Lebens- und Arbeitsumfeld ermöglicht wird. Dazu zählen auch Schaffung und Erhalt von Nahversorgern.“ Als weitere Ziele nennt Voussem ein breites Bildungsangebot, eine gute Kita-Betreuung, Digitalisierung in Schule und Verwaltung, den Ausbau des ÖPNV und „Umweltpolitik mit Augenmaß“. Die CDU setze sich dafür ein, „dass bürgerschaftliches Engagement nicht als Last, sondern als Identifikation eines jeden mit seinem Umfeld verstanden wird“.

SPD-Spitzenkandidat Michael Höllmann (53) will sich weiterhin für mehr und vor allem für bezahlbaren Wohnraum einsetzen: „Es geht nicht, dass nur die Eugebau geförderten Wohnraum schafft und Privatinvestoren nicht.“

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Michael Höllmann, Spitzenkandidat der SPD Euskirchen bei der Ratswahl 2020

Zu einem verbesserten Wohnumfeld gehören für ihn auch mehr, flexiblere und kostenfreie Kitas. Auch die Digitalisierung der Schulen („die hat Euskirchen bisher verschlafen“) und ein Ausbau der Schulsozialarbeit liegen ihm am Herzen. Die SPD setzt auf gute Bildungsangebote, auf innovativen Klimaschutz sowie auf einen kostenlosen und engmaschigen Nahverkehr. Sie werde sich auch weiter für die Euskirchener Unternehmen starkmachen, so Höllmann. Weitere Ziele: mehr Prävention zur Verbesserung der Sicherheit sowie mehr gemeinsame Konzepte von Ordnungsamt und Polizei.

Dorothee Kroll, Jahrgang 1955, Spitzenkandidatin der Grünen, pocht im Sinne des Klimaschutzes auf zusätzliche Grünflächen, klimaneutrale Wohngebiete, eine Reduzierung des Autoverkehrs in der Innenstadt, mehr Platz für den Radverkehr und einen Ausbau der Windkraft.

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Dorothee Kroll Spitzenkandidatin der Grünen Euskirchen bei der Ratswahl 2020

Die Grünen wollen auch Massentierhaltung stoppen, Ökolandbau und regionale Vermarktung fördern. Weitere Ziele: ein attraktiveres Busangebot, bezahlbarer Wohnraum für alle, die Stärkung des lokalen Einzelhandels, mehr Kita-Plätze und eine bessere Ausstattung der Schulen.

Manfred van Bahlen (66), der die FDP-Liste anführt, umreißt das Programm seiner Partei so: „Wir treten ein für Bürgerrechte, Bildung und soziale Marktwirtschaft in einer lebenswerten Umwelt.“

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Manfred van Bahlen, Spitzenkandidat der FDP Euskirchen bei der Ratswahl Euskirchen 2020

Im Detail wollen die Liberalen die Ortsteile stärken, bürgerschaftliches Engagement fördern, Sicherheit und Sauberkeit gewährleisten sowie für ökologisch und ökonomisch nachhaltiges Wirtschaften eintreten. Die FDP, so van Bahlen, stehe auch für eine Politik, die Kinder- und Jugendinteressen offen gegenübersteht, Sport und Tourismus fördert, die heimische Landwirtschaft stützt und in der Sozialpolitik das Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ gegenüber „Sorglospaketen“ bevorzugt.

Claudia Hegeler, 1967 geborene Spitzenkandidaten der Linken, tritt allen Formen von Ausgrenzung und Faschismus entschieden entgegen.

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Claudia Hegeler, Spitzenkandidatin der Linken in Euskirchen bei der Ratswahl 2020

Die Linke will auch jenen besondere Aufmerksamkeit widmen, die am Rand der Gesellschaft stehen. Euskirchen soll eine für Jung und Alt attraktive Stadt sein, um das Abwandern nachwachsender Generationen zu verhindern. Weitere Schlagworte: „Vorfahrt für ÖPNV und Sharing-Angebote“, mehr bezahlbarer Wohnraum, eine nachhaltige Klimapolitik, Chancengleichheit durch Bildung und eine menschengerechte Wirtschaftspolitik.

Richard van Bonn (Jahrgang 1964), Spitzenkandidat der Unabhängigen Wählervereinigung (UWV), verspricht eine sachgerechte Stadtratspolitik ohne ideologische Zwänge.

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Richard van Bonn, Spitzenkandidat der UWV Euskirchen bei der Ratswahl 2020

Euskirchen soll attraktiver werden durch eine Stärkung der Schullandschaft, die Förderung von Sport und Kultur, eine konsequente Verbesserung der öffentlichen Sicherheit, kostenlose Bustage und die Schaffung von zusätzlichem bezahlbaren Wohnraum.

Josef F. Burkart (68) führt die Liste der Alternative für Deutschland (AfD) an. Seine politische Heimat war zunächst die CDU.

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Josef Burkart, Spitzenkandidat der AfD Euskirchen bei der Ratswahl 2020

2017 trat er der AfD bei, „weil ich die Politik unter der Regierung Merkel als schädlich und zerstörerisch für unser Land beurteile“. Im Stadtrat will er sich für eine „ideologiefreie, vernunftbasierte Kommunalpolitik einsetzen und dazu beitragen, dass sich Euskirchen zu einer familienfreundlichen, modernen Stadt entwickelt, unter Bewahrung der Umwelt und guten Rahmenbedingungen für die Wirtschaft“.

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Ann-Christin Elpelt, Spitzenkandidatin für Die Partei Euskirchen bei der Ratswahl 2020

Ann-Christin Elpelt (33) Spitzenkandidatin des Stadtverbandes von Die Partei, der in elf von 22 Wahlbezirken antritt, gibt diese Ziele aus: „Klimaschutz jetzt! Verkehrsflächen entsiegeln und ÖPNV durch Schwebebahn regeln! – Sondersteuer von 25 Prozent auf Tuning-Werkstätten, Fitness- und Nagelstudios, Casinos, Shisha-Bars – Alle Euskirchener mit Jesus im Namen müssen sich auch so benehmen!“ (ejb)