KrimifestivalMehr als 1200 Gäste besuchen 16 Lesungen im Kreis Euskirchen
Kreis Euskirchen – Es ist so ähnlich wie mit dem englischen Königshaus: Während auf der Insel noch am Todestag von Queen Elizabeth die neue Parole „Lang lebe King Charles“ ausgegeben wurde, so lebt in der Eifel auch nach dem Tode von Jacques Berndorf der Eifelkrimi weiter.
„Vielleicht hat dies sogar noch einmal größere Aufmerksamkeit für das Thema Eifelkrimi geweckt“, überlegt Iris Poth, Chefin der Nordeifel Tourismus GmbH, die das an diesem Wochenende zu Ende gehende Krimifestival Nordeifel-Mordeifel organisiert hat.
Auf reißerische Fotos bei der Werbung wurde verzichtet
Aber passt ein Krimifestival mit einem „mörderischen“ Titel und blutroter Plakatschrift angesichts des Kriegs vor der Haustür überhaupt noch in die Zeit? „Wir machen uns natürlich Gedanken um die Außendarstellung des Festivals“, sagt Poth. Auf reißerische Fotos habe man zum Beispiel bei der Werbung für die Veranstaltungen verzichtet.
Die 1200 Tickets für die insgesamt 16 Termine gingen trotzdem weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. „Bis auf ein paar Restkarten sind alle Lesungen ausverkauft“, so Poth.
Grundschüler begeistert von Geheimagenten-Schildkröte Agathe Bond
Begeistert waren auch die Kinder der Klasse 3b der Grundschule Marmagen vom Besuch der Kommerner Kinderbuchautorin Kerstin Rottland. „Schon in meiner Kindheit war ich großer Fan von Detektivgeschichten: Fünf Freunde, Drei Fragezeichen – je mehr Bände eine Reihe hatte, desto besser“, sagte die Autorin, die bei der Schullesung ihre erfolgreichen Geschichten um die Geheimagenten-Schildkröte Agathe Bond vorstellte.
Das Versprechen, spannende Lesungen an außergewöhnlichen Orten anzubieten, konnten die Organisatoren auch bei der sechsten Auflage des seit 2012 im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindenden Festivals einlösen.
Festival-Lesungen finden an außergewöhnlichen Orten statt
„Hinter Gittern“ traten Manni Lang und Autoren-Kollege Andreas J. Schulte im Hochregallager der Firma Papstar in Kall auf, im Bettenlager des Mechernicher Kreiskrankenhauses befassten sich Stefan Barz, Ralf Kramp und Judith Merchant mit dem „ewigen Schlaf“, und bei der Lesung in einem Hangar der Dahlemer Binz sorgte ein sich zeitgleich mit heftigem Gepolter entladendes Gewitter für die schaurige Stimmung.
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„Auch die Lesungen mit musikalischer Begleitung kamen sehr gut an – das werden wir in zwei Jahren beim nächsten Festival wieder einplanen“, verriet Poth schon vor Ende des Festivals, dass es 2024 mit „Nordeifel-Mordeifel“ weitergeht.