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Negativ-Test ist PflichtKreis Euskirchen macht Läden nicht dicht

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Ein Zettel weist Kundinnen und Kunden am Schaufenster eines Friseurs über die vorübergehende Schließung des Geschäfts hin.

Kreis Euskirchen – Obwohl der Kreis Euskirchen seit mehreren Tagen einen Inzidenzwert von mehr als 100 hat, dürfen Geschäfte, Museen, Burgen und Tierparks weiterhin geöffnet bleiben. Auch das Sporttreiben von maximal 20 Kindern ist wie bisher möglich. Voraussetzung ist allerdings ein tagesaktuelles, negatives Schnelltestergebnis. Weiterhin gilt, dass Termine in den Läden oder Einrichtungen gebucht werden müssen.

Auch darf weiterhin nur eine bestimmte Personenzahl die Läden betreten: eine Person pro zehn Quadratmeter für die ersten 800 Quadratmeter Ladenfläche, darüber hinaus eine Person je 20 Quadratmeter. „Wir haben am Freitagabend vom Land erfahren, dass unsere Allgemeinverfügung gebilligt wird“, erklärte Landrat Markus Ramers am Samstagvormittag.

Verschärfung der bisherigen Regelungen

Das sei einerseits eine Verschärfung der bisherigen Regelung – aber keine erneute Schließung der Geschäfte und Einrichtungen , wie sie zunächst bei der Notbremse ab einer Inzidenz von mehr als 100 an drei aufeinander folgenden Tagen vorgesehen war. „Wir haben innerhalb kürzester Zeit knapp 60 Schnelltestzentren an den Start bringen können und die sollen jetzt auch genutzt werden“, so Ramers.

Das sei noch weit weg vom Tübinger Modell, wo mit einem negativen Schnelltestergebnis auch die Außengastronomie genutzt werden kann. Dafür, so der Landrat, seien die Inzidenzzahlen der vergangenen Tage im Kreis Euskirchen zu hoch. Ramers befürchtet, dass die Zahlen zunächst nicht sinken werden: „Das wird tendenziell steigen, da müssen wir über Maßnahmen nachdenken, wie wir das eingedämmt bekommen.“

Keine Schließungen der Geschäfte

Daher wolle der Kreis keine Schließungen der Geschäfte und Einrichtungen, aber deren Besuch mit einem vorherigen Test verbinden. „Wenn ich in den Einzelhandel gehen möchte, um mir ein paar Schuhe zu kaufen, und habe einen negativen Test, dann kann ich das machen, ohne dass von mir eine Gefahr ausgeht“, erläutert Ramers. Umgekehrt: „Wenn der Test positiv ausfällt, komme ich Quarantäne, kann nicht in Laden und danach auch nicht zu meiner Schwester oder Tante zum Besuch gehen.“

Denn gerade im privaten Bereich in geschlossenen Räumen und ohne Maske gebe es noch viele Infektionen – auch wenn die Treffen in zulässiger Personenzahl stattfänden. „Daher sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir die Testzentren stärker nutzen müssen“, so Ramers.

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Ob das dann reichen werde und ob es weiterer Maßnahmen bedarf, um das Infektionsgeschehen einzudämmen, werde in der kommenden Woche im Krisenstab beraten. „Ich kann auch nicht garantieren, dass wir später wieder dazu übergehen müssen, bestimmte Bereiche wieder zu schließen. Das können wir heute nicht sagen. Doch wir wollen erstmal die Chance, das Testsystem, das jetzt existiert, stärker zu nutzen.“ (sch)