Filmvorführungen in Heimbach und Vogelsang: Wie das Publikum bis zur Dunkelheit unterhalten wurde und warum eine Dackeldame der Star war.
Kino in der EifelNRW-Filmreihe startete Jubiläumssaison in Vogelsang und Heimbach
Mit gleich zwei Terminen in der Eifel startete an diesem Wochenende die Reihe „Filmschauplätze NRW“. Nach dem Auftakt am Samstagabend im Kurpark in Heimbach, bei dem der Film „Der Pfau“ gezeigt wurde, folgte am Sonntag auf dem Adlerhof in Vogelsang der Streifen „Der Pfad“.
Rund 150 Leute nutzten am Samstagabend in Heimbach die Möglichkeit, gratis und draußen Filmkunst aus NRW zu genießen. Die größte Herausforderung für die Veranstalter war dabei, die Wartezeit zu verkürzen, bis es an diesem wolkenlosen Tag endlich so dunkel geworden war, dass der Film auf der mobilen Leinwand gut zu sehen war.
Dazu versammelten sich die Macher des Films „Der Pfau“ vor der Leinwand, um einige Hintergrundinformationen zu geben. Allen voran Regisseur Lutz Heineking, der mit seinem skurrilen Humor für Lacher sorgte. Das Publikum gewann er schnell für sich, als er seine verwandtschaftliche Nähe zur Eifel bekannte. Schließlich hätten seine Großeltern in Abenden gelebt, sagte er.
Witzige Talkshow unterhielt in Heimbach, bis es dunkel wurde
Mit den Produzenten Bastian Griese, Marco Gilles, dem Drehbuchautor Christoph Mathieu sowie begleitet von Bürgermeister Jochen Weiler und Anna Fantl, der Initiatorin der „Filmschauplätze“, sorgte die Runde für lockere Stimmung. „Peer Krischbin hat mich angesprochen, der Film solle ja nicht so toll sein und ob ich den denn schon gesehen habe. ,Ja, etwa 200 bis 300-mal’ habe ich geantwortet“, witzelte Heineking.
Auch einer der Darsteller war vor Ort und hatte sich statt auf den roten Teppich auf das grüne Gras gewagt, denn Heineking hatte seine Dackelhündin Tiffy mitgebracht, die zu Beginn des Filmes zu sehen ist. „Wenn sie auf der Leinwand ist, applaudieren Sie bitte. Sie glaubt, sie sei ein großer Star“, bat der Regisseur das Publikum um Unterstützung, das auch brav der Aufforderung folgte.
Bereits am Nachmittag hatte das Rahmenprogramm mit einer Wanderung um das Staubecken Heimbach und einer Führung durch die Stadt begonnen. Zum vierten Mal machten die Filmschauplätze bereits Station in der kleinsten Stadt Nordrhein-Westfalens.
Dass mit Heimbach und Vogelsang gleich zwei Schauplätze in der Nachbarschaft gewählt worden seien, sei kein Zufall, erläuterte Fantl, die nicht nur die Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen hat, sondern sie seitdem betreut. „Das mache ich immer so“, betonte sie. Schließlich gebe es eine ganze Reihe von Menschen, die mit den Filmschauplätzen reisen würden. Für die ergebe es keinen Sinn, wenn ein Aufführungsort in der Eifel sei und am nächsten Tag ein Film in Ostwestfalen-Lippe gezeigt werde.
In Heimbach wurde„ Der Pfau“ gezeigt, in Vogelsang „Der Pfad“
Neben den guten Beziehungen zwischen der Filmstiftung und der in Heimbach wohnenden Filmproduzentin Brit Possardt konnte Fantl noch weitere Vorzüge des Rurstädtchens benennen. „Heimbach ist einfach schön, ich mag die Stadt und auch den Kurpark“, bekannte sie. Dass Vogelsang auch in den Genuss gekommen sei, als Veranstaltungsort ausgewählt zu werden, habe andere Gründe.
„Nach der Vorführung auf dem Marienplatz im letzten Jahr wollte ich eigentlich wieder nach Gemünd“, berichtete sie. Doch weder der Kurpark noch der Marienplatz hätten als Aufführungsort zur Verfügung gestanden, sodass schließlich der Vorschlag gekommen sei, auf den Adlerhof in Vogelsang auszuweichen. Hier wurde der Film „Der Pfad“ gezeigt. In dem Film geht es um die Flucht eines Journalisten und seines Sohnes 1940 vor den Nazis.
25 Jahre: Die „Filmschauplätze NRW“ sind eine Erfolgsgeschichte
Mit der diesjährigen Ausgabe feiern die Filmschauplätze ihr 25. Jubiläum. 1998 wurden sie zum ersten Mal ausgerichtet. Veranstalter ist die Film- und Medienstiftung NRW.
„Als die Filmschauplätze 1998 zum ersten Mal stattfanden, hätte niemand vorhergesagt, dass wir jetzt auf 25 Jahre und rund 150 verschiedene Orte zurückblicken können“, wird Anna Fantl, Projektleiterin der Filmschauplätze NRW seit 1998, in einer Mitteilung zitiert: „Unser Konzept, die Reihe als Tournee durch besondere Orte in NRW zu schicken, ist nach wie vor einzigartig.“
An insgesamt 20 Orten im Land werden in diesem Jahr unter freiem Himmel auf einer mobilen Leinwand fürs Publikum kostenlos Filme gezeigt. Den Film stellt die Stiftung, die verschiedenen Veranstaltungsorte sorgen darüber hinaus für ein Rahmenprogramm. (sev/jre)