Bei der Abschlussveranstaltung im Euskirchener Erftstadion zeigten die Akteure tolle Leistungen. Wichtiger Appell von Landrat Markus Ramers.
Tolles FinaleWarum die inklusive Sportwoche im Kreis Euskirchen wiederholt werden sollte
Zwei Wochenenden hatten Leon Marx und die übrigen Teilnehmer des inklusiven Zirkusprojekts Zeit, sich auf ihren großen Auftritt im Euskirchener Erftstadion vorzubereiten. „Wir haben Jonglieren geübt, verschiedene Tänze gelernt und auch ganz viele Geschicklichkeitsaufgaben gemacht“, berichtete der Bewohner der Lebenshilfe HPZ (Heilpädagogisches Zentrum).
Die Proben fanden im Rahmen der inklusiven Sportwoche des Kreises Euskirchen statt, die die Lebenshilfe rund um das Erftstadion veranstaltet hatte und die am Samstag ihren feierlichen Abschluss fand. Zunächst noch ein wenig nervös um sich blickend, mit jeder Sekunde jedoch an Sicherheit gewinnend, wirbelten die kleinen und großen Zirkusakteure im Alter von vier bis 64 Jahren über die Laufbahn. Auf Bällen und Fässern balancierend, tanzend und springend sorgten sie immer wieder für großen Applaus unter den Zuschauern.
„Das Ganze hat mir richtig viel Spaß gemacht und ich hoffe, dass es nächstes Jahr noch einmal so einen Zirkus geben wird, bei dem ich mitmachen kann“, freute sich Leon Marx. Ob sich diese Hoffnung schon nach nur einem Jahr erfüllen wird, konnte Tanztrainerin Claudia Rapp-Ludwig zwar noch nicht sagen, angesichts der Begeisterung aller Teilnehmer auch abseits des Zirkusprojekts zeigte sie sich aber zuversichtlich.
Euskirchens Landrat Markus Ramers sieht bei Inklusion Luft nach oben
„Das Thema Inklusion muss immer mehr die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erreichen. Diese Premiere hat gezeigt, dass ein solches Sportereignis sehr gut dafür geeignet ist, und daher könnten wir uns vorstellen, es schon bald zu wiederholen.“ Nicht nur in der Manege, sondern auch auf dem Sportplatz und den angrenzenden Turnhallen hielt die inklusive Sportwoche zahlreiche Möglichkeiten für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereit.
„Viele Vereine aus dem Kreis haben ihre Unterstützung zugesagt und ihr Programm für die Inklusion geöffnet, um auch Menschen mit Behinderungen am Vereinsalltag teilhaben zu lassen“, berichtete Georg Richerzhagen, Geschäftsführer der Nordeifelwerkstätten. Zwar sei die Bewerbung des Kreises als Host Town für die Special Olympic World Games in diesem Jahr in Berlin gescheitert, doch die Resonanz der Vereine habe gezeigt, dass dennoch alle schon jetzt aktiv werden wollten, fügte Landrat Markus Ramers hinzu: „Derzeit sind noch viele Vereine nicht inklusiv und das Angebot ist an vielen Stellen noch ausbaufähig. Gemeinsam wollen wir diese Aufgabe in Angriff nehmen, denn die Sportwoche hat gezeigt: Wir können deutlich mehr.“
Vom Bogenschießen, über das „Sport im Park“-Programm, bis zu entspannendem Kinderyoga und schweißtreibenden Zumbakursen eröffnete sich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit und ohne Behinderung ein breitgefächertes Angebot. „Die Beeinträchtigungen sind so vielseitig wie die Menschen selbst. Dies zu vermitteln ist wichtig, um alle Menschen gleichermaßen in die Gesellschaft zu integrieren“, erklärte Claudia Rapp-Ludwig: „In dieser Woche sind wir diesem Ziel einen Schritt nähergekommen und daher wünsche ich mir noch viele weitere solcher Events.“
Kreis Euskirchen kein Host Town bei Special Olympics Games
Vor dem Start der Special Olympics World Games Berlin 2023 (SOWG) wurde jedes Nationenteam von einer Kommune in Deutschland empfangen. Hierfür wurden 216 Kommunen ausgewählt. Der Kreis Euskirchen kam allerdings nicht unter die mehr als 200 Host Towns. (sch)