Hotel und Lesungen„Hinter den Spiegeln“ in Heimbach ist ein Haus für Fantasy-Fans

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Katryn Kaufmann steht in ihrem Hotel „Hinter den Spiegeln“.

Eine Lesung aus zwei Fantasy-Romanen veranstaltete Katryn Kaufmann in ihrem Hotel „Hinter den Spiegeln“.

In nahezu allen Ecken finden sich Bücher, die Zimmer sind individuell eingerichtet: Im Hotel „Hinter den Spiegeln“ dreht sich fast alles ums Fantasy-Genre.

Das Publikumsinteresse hielt sich noch in Grenzen, als   die neue Lesungsreihe im Hotel „Hinter den Spiegeln“ begann. Fünf Zuhörer waren   gekommen. Mit Sandra Florean und Charlotte Charonne hatte die Hotelbesitzerin Katryn Kaufmann zwei Autorinnen von Fantasy-Romanen in ihr Haus eingeladen, denn dieses Genre spielt in dem Betrieb eine zentrale Rolle.

Schon der Name weist auf den Schwerpunkt hin. „Hinter den Spiegeln beginnt in den Fantasy-Romanen oft eine fantastische Welt“, sagt Kaufmann. Sie ist ihre eigene Chefin und betreibt das Haus nur mit einer Angestellten. Vor elf Jahren fand sie das leerstehende „Gasthaus in den Weingärten“, dessen Name auf den Standort, die   Straße „In den Wingerten“, verwies, und realisierte dort ihren Traum von der Selbstständigkeit.

Katryn Kaufmann kehrte aus Berlin in die Heimatregion zurück

Etwas Eigenes zu machen, dieser Wunsch hatte sich entwickelt, als die gelernte Hotelkauffrau und studierte Ethnologin in Berlin in einem großen Haus gearbeitet hatte. Doch es zog die gebürtige Aachenerin zurück in die Heimatregion. „Ich habe in Berlin gemerkt, dass ich mit Herz und Seele Rheinländerin bin“, sagt Kaufmann lächelnd.

Das ehemalige „Gasthaus in den Weingärten“ wurde zum Hotel „Hinter den Spiegeln“.

Das ehemalige „Gasthaus in den Weingärten“ wurde zum Hotel „Hinter den Spiegeln“.

Dass es Hasenfeld wurde, war vielleicht ein Zufall, vielleicht nicht, denn   Fantasy-Welten haben ihre eigenen Gesetze. Kaufmanns Eltern hatten ein Boot in Schwammenauel, so dass sie mit Heimbach glückliche Kindheitserinnerungen verbindet. Und nicht zuletzt ist ihre beste Freundin in Hasenfeld aufgewachsen. „Die lebt heute ganz woanders und hat sich kaputtgelacht, als ich ihr erzählte, wo ich hinziehe“, so Kaufmann.

Bar und Bistro sind mit Karten von Fantasy-Welten dekoriert

Elf Zimmer hat das kleine Hotel. „Vor Touristen können wir uns kaum retten“, berichtet die Besitzerin. Gerade durch die Corona-Einschränkungen haben viele Menschen die Eifel als Urlaubsregion ausgewählt. Dass Bücher ein zentrales Element im Konzept sind, ist   in dem Haus kaum zu übersehen. In nahezu allen Ecken und Nischen finden sich Regale voll mit Fantasy-Romanen.

Sandra Florean (l.) und Charlotte Charonne zeigen ihre Romanen.

Sandra Florean (l.) und Charlotte Charonne lasen aus ihren Romanen.

Die Bar, mit dem Bistroraum Herz des Hauses, ist mit Karten von   Welten wie Narnia dekoriert. Auch die Zimmer sind, jedes individuell, in Anlehnung an Fantasy-Genres eingerichtet und dekoriert.

Drei weitere Lesungen sind in dem Hotel geplant

Eine Literaturagentin brachte Kaufmann auf die Idee, eine kleine Reihe mit Lesungen aus Fantasy-Romanen ins Leben zu rufen. Gefördert werden die Veranstaltungen über das Programm „Neustart Kultur“ des Deutschen Literaturfonds. Den Auftakt machten Sandra Florean, die ihre Protagonistin Alexandra Sturm in dem Buch „Gezeitenlos – Im Strudel der Zeit“ mit einer Zeitreise in eine aufregende Vergangenheit schickte, und Charlotte Charonne, die aus ihrem Roman „Drachenkönigin“ las, der in China spielt, wo die Autorin fünf Jahre lang lebte. Nicht durch die Zeit, sondern mit der Bahn von Kiel nach Heimbach war Florean angereist. „Nächstes Mal nehme ich die Postkutsche. Das ist erst einmal passender und bestimmt auch schneller“, scherzte sie.

Weitere Lesungen finden am Dienstag, 2. Mai, 18 Uhr, mit Andrea Storm und ihren Romanen über die Wikinger, am Pfingstmontag, 29. Mai, 17 Uhr, mit Judith und Christian Vogt („Schildmaid“) sowie Barbara Fischer („Frigg-Baumweltensaga“) und am Sonntag, 11. Juni, 17 Uhr, mit Jürgen Bärbig („Wikingerblut“) statt. Für die musikalische Begleitung sorgt Werner Wieczorek. 

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