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AfD-AussagenKopfschütteln über Friedrich Merz bei den Spitzen der CDU im Kreis Euskirchen

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CDU-Bundesparteichef Friedrich Merz steht vor Mikrofonen.

Die Reaktionen auf seine Äußerungen zur AfD ließen auch bei den Parteikollegen im Kreis Euskirchen nicht lange auf sich warten: CDU-Bundesparteichef Friedrich Merz.

Die CDU im Kreis Euskirchen schließt jede Zusammenarbeit mit der AfD aus. Die Spitzenleute fragen sich, was Friedrich Merz geritten hat.

Ute Stolz will gar keine Zweifel aufkommen lassen. „Solange ich Fraktionsvorsitzende bin, wird es keine Zusammenarbeit in jeglicher Form mit der AfD geben“, sagte die Chefin der CDU im Kreistag.

„Ich respektiere die Würde aller Menschen – das ist mein christliches Menschenbild. Aber ich teile nicht jede Meinung und Weltanschauung. Daher arbeite ich politisch nur mit denen zusammen, die sich auf unser Grundgesetz stützen und die demokratische Grundordnung sowie die Grundrechte achten“, erklärte Stolz.

Er sollte sich lieber Gedanken darüber machen, warum die größte Oppositionspartei nicht von der grottenschlechten Arbeit der Bundesregierung profitieren kann.
Klaus Voussem, CDU-Stadtverbandschef Euskirchen, über Friedrich Merz

Sie sei sehr froh, dass NRW-CDU-Vize Herbert Reul das auch für die Landespartei klargestellt hatte. Die Äußerungen von Bundesparteichef Friedrich Merz über den Umgang der CDU mit der AfD auf kommunaler Ebene hält Stolz für „unnötig und unglücklich“.

Im Kreistag beherzige sie die Umgangsformen im Umgang mit den AfD-Abgeordneten, „also Tag, Tschüss, Danke und Bitte, obwohl selbst dazu Teile der AfD nicht bereit sind“, so Stolz: „Sie sind ja demokratisch gewählt, so paradox das für eine Partei ist, die selbst nicht für die Demokratie eintritt.“ Natürlich könne sie nicht verhindern, dass die AfD in Sachfragen auch mal mit der CDU stimme, „aber ich werde mich niemals mit denen absprechen“.

Für Klaus Voussem ist AfD eine Partei des Hasses und der Ausgrenzung

Das sieht auch Klaus Voussem so, der die CDU-Fraktion im Stadtrat Euskirchen anführt. „Mit einer Partei, die Hass, Ausgrenzung und die Polarisierung der Gesellschaft vorantreibt, kann es keine Zusammenarbeit geben“, stellte Voussem klar.

Dass die AfD auch mal so abstimme wie die CDU, sei nicht zu verhindern. „Ich werfe SPD und FDP im Landtag ja auch nicht vor, dass sie mit der AfD gegen die Landesregierung aus CDU und Grünen stimmen“, so der Landtagsabgeordnete. Aber eine Zusammenarbeit mit der AfD, egal auf welcher politischen Ebene, lehne er ab. Auch er sei froh, dass die NRW-CDU klar auf die Äußerungen von Merz reagiert habe, sagte Voussem.

Der Bundesparteivorsitzende solle sich „lieber Gedanken machen, warum die größte Oppositionspartei nicht von der grottenschlechten Arbeit der Bundesregierung profitieren kann“, so Voussem. Insofern sei er froh, dass Merz am Montag seine Äußerungen im Sommerinterview klargestellt habe.

CDU-Kreischef Ingo Pfennings: Die Unruhe ist völlig unnötig

Ähnlich äußerte sich CDU-Kreisparteichef Ingo Pfennings. „Leider haben gestern Aussagen von unserem Bundesvorsitzenden Friedrich Merz hinsichtlich der AfD in seinem gestrigen ZDF-Sommerinterview zu Unruhe geführt“, so der Schleidener Bürgermeister am Montagabend.

„Diese Unruhe ist vollkommen unnötig, da es eine klare und bundesweit gültige Beschlussfassung innerhalb der CDU dazu gibt: ,Für die CDU Deutschlands gilt: Es gibt keine Zusammenarbeit mit der AfD – weder in direkter, noch in indirekter Form'“, erklärte Pfennings