Vor 20 Jahren wurde der erste Nationalpark Nordrhein-Westfalens gegründet. Zum Jubiläum präsentiert der Park Rekordzahlen.
1,38 Millionen BesucherNationalpark Eifel präsentiert Rekordzahlen zum Jubiläum
Rekordzahlen hat der Nationalpark Eifel pünktlich zu seinem 20. Geburtstag vorgelegt und damit auch seine Bedeutung für den Artenschutz, die regionale Wirtschaft und als Besuchermagnet unterstrichen: Mit rund 1,38 Millionen Besuchern haben sich die Gästezahlen im Nationalpark Eifel seit der ersten derartigen Untersuchung im Jahr 2007 (450.000 Besuche) mehr als verdreifacht. Die aktuellen Zahlen wurden zwischen dem 1. Mai 2022 und dem 30. April 2023 erhoben.
Die Bruttoumsätze in der Region, die durch die Nationalpark-Gäste generiert werden, zeigen demnach einen starken Anstieg von rund 30 Millionen Euro (ermittelt in einer Studie aus den Jahren 2014/2015) auf nun 76 Millionen Euro pro Jahr. „Dies entspricht fast 1350 Vollzeit-Arbeitsplätzen“, sagte Dr. Stefan Türk. Zu diesem Ergebnis kommt eine umfangreiche Studie der Deutschen Sporthochschule Köln und der Universität für Bodenkultur Wien zu den sozio-ökonomischen Auswirkungen des Nationalparks Eifel.
Touristische Erfolge bergen auch Gefahren für die Natur
Aus touristischer Sicht seien die Entwicklung und die große Beliebtheit des Nationalparks Eifel ein großer Erfolg. „Für den Naturschutz ergeben sich dadurch aber auch Risiken“, führte Türk weiter aus. Denn die Besucher müssten innerhalb des Schutzgebiets entsprechend gelenkt werden. Zudem reisten etwa 85 Prozent der Nationalpark-Besucher mit dem eigenen Auto an. Deshalb will der Nationalpark gemeinsam mit den Verkehrsverbünden den öffentlichen Personennahverkehr in der Region weiter stärken.
Bemerkenswert sind laut Türk auch die Zufriedenheit mit dem Nationalpark und die hohe Akzeptanz des Schutzgebietes. 99 Prozent der befragten Gäste wollen demnach einen Aufenthalt im Nationalpark Eifel weiterempfehlen, 76,1 Prozent der Befragten sogar einen mehrtägigen Aufenthalt mit mindestens fünf Tagen in der Region. 93,7 Prozent aller Befragten seien mit dem Nationalpark als Erholungsgebiet sehr zufrieden oder zufrieden.
Nationalpark Eifel ist auch bei den Einheimischen beliebt
„Auch unter den Einheimischen gibt es eine große Zustimmung zum Nationalpark Eifel“, berichtete Türk. Der Sportwissenschaftler aus Zülpich hat im Rahmen der Befragung ermittelt, dass 89,5 Prozent der Nationalparkgäste aus der Region die Existenz des Großschutzgebietes wichtig oder sogar sehr wichtig sei.
Das Großschutzgebiet in der Eifel wurde 2004 als erster und bislang einziger Nationalpark in Nordrhein-Westfalen gegründet. Er umfasst rund 110 Quadratkilometer und gilt als „Entwicklungs-Nationalpark“, da in einer Übergangszeit Maßnahmen zur Renaturierung und Förderung natürlicher Lebensräume umgesetzt werden.
Waren anfangs in dem Schutzgebiet 230 gefährdete Arten bekannt, konnten Forscherinnen und Forscher mittlerweile mehr als 2600 Arten nachweisen, die auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten stehen und im Nationalpark wertvollen Lebensraum finden. Insgesamt leben im Gebiet des Nationalparks Eifel sogar mehr als 11.300 verschiedene Tier- und Pflanzenarten.