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Das sagen die PolitikerZustimmung und Skepsis im Kreis Euskirchen bei Fachkräfte-Anwerbung

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Eine Pflegefachkraft geht mit einer alten Frau über den Gang eines Pflegeheims.

Auch in der Pflegebranche werden Fachkräfte händeringend gesucht.

Fachkräfte will der Kreis Euskirchen auch im Ausland anwerben. Bei den Spitzen der Kreispolitik stößt das auf Zustimmung und Skepsis.

Neu seien die Ideen, die Landrat Markus Ramers bei seiner Neujahrspressekonferenz zur Bekämpfung des Fachkräftemangels vorstellte, nicht, so Ute Stolz, Chefin der CDU-Kreistagsfraktion: „Zu dem Thema Fachkräftemangel in der Pflege hat ja schon Landrat Rosenke mit Minister Laumann einen Neujahrsempfang veranstaltet.“ Über die Bewältigung des Fachkräftemangels auch in anderen Bereichen sei die CDU immer zu Gesprächen bereit: „Allerdings müssen wir erstmal schauen, dass wir alle Möglichkeiten ausnutzen, um Menschen zu qualifizieren und in Arbeit zu bringen, die schon hier leben.“

SPD-Fraktionschef Thilo Waasem ist es wichtig, „dass wir als Kreis attraktiv sind“. Dazu gehörten Familienfreundlichkeit und bezahlbares Wohnen. „Wir müssen es auch Menschen, die schon hier leben, möglich und attraktiv machen, wieder arbeiten oder mit mehr Stunden arbeiten zu gehen. Etwa durch Abschaffung der Kitagebühren.“

UWV-Chef fordert den Abbau von Hindernissen

Die UWV hält die Anwerbung von Fachkräften für dringend geboten, so Fraktionschef Franz Troschke. Anders könne die wirtschaftliche Stärke nicht gehalten werden. Es müssten die Hindernisse, etwa bei der Anerkennung von Qualifikationen, abgebaut werden. „Wir verwalten uns zu Tode“, so Troschke.

„Es ist richtig, dass der Landrat sich des Themas annimmt“, sagt FDP-Chef Frederik Schorn: „Innovative Ideen wie die Anwerbung im Ausland verdienen es, ausprobiert zu werden.“ Ausländische Fachkräfte hätten aber hohe Anforderungen. Arbeitsstelle und Aufenthaltsgenehmigung reichten nicht, es brauche ein attraktives Wohnumfeld und Gründe, langfristig in der Region zu bleiben. Hier müsse Ramers nachlegen, sonst seien die Bemühungen vergeblich.

Grüne befürchten, dass wichtige Reformen verhindert werden

Skeptisch zeigt sich Grünen-Fraktionschef Jörg Grutke: „Wir sehen natürlich den Bedarf vor Ort.“Jedoch sei eine Akquise im Ausland keine langfristige Lösung, sie federe die systemische Problematik in der Pflege lediglich kurzfristig ab und unterstütze ein „krankes System“, das reformbedürftig sei. Zudem würden Fachkräfte auch in den potenziellen Herkunftsländern gebraucht.

Seit ihrer Gründung spreche sich die AfD für qualifizierte Einwanderung aus, so Fraktionschef Bernd Lübke: „Die faktisch ungeregelte Massenimmigration seit 2015 ist jedoch weit überwiegend keine Einwanderung von Fachkräften in den Arbeitsmarkt.“ Zunächst solle die eigene Bevölkerung qualifiziert und „die Gründe, die jedes Jahr Zehntausende hoch qualifizierte Menschen dazu bewegen, Deutschland zu verlassen“ behoben werden.