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Gegen FachkräftemangelEifel Awards für gute Ideen der Kreis Euskirchener Firmen

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Den mit dem Eifel Award ausgezeichneten Unternehmen aus dem Kreis Euskirchen gratulierte auch Landrat Markus Ramers (2.v.r.).

Kreis Euskirchen / St. Vith – Der Fachkräftemangel ist auch in der Eifel ein immer größer werdendes Problem. Deshalb wurden in diesem Jahr von der Zukunftsinitiative Eifel (ZI) 34 Betriebe mit dem Eifel Award ausgezeichnet, die Ideen haben, dem Trend entgegenzuwirken.

„Wir brauchen kein Anschreiben und wir brauchen keinen Lebenslauf. Uns reicht ein: Ich möchte!“ Janina Klinkhammer, Ressortleiterin Personalmanagement und Unternehmenskommunikation bei der Marienborn gGmbH, macht es kurz. Das Unternehmen hat mehr als 1800 Mitarbeiter in Zülpich und Nettersheim sowie im Rhein-Sieg- und Rhein-Erft-Kreis. Es hat im vergangenen Jahr erfolgreich eine breit gefächerte Initiative zur Anwerbung neuer Auszubildenden und Fachkräfte gestartet.

Marienborn gGmbH mit Postkarten-Aktion erfolgreich

Mit bedruckten Schirmen, mit Mega-Prints, Plakaten oder auch mit Postkarten: Vorne drauf ein Tiermotiv, dazu die zugeschriebene Eigenschaft als Slogan: Beim Wetterfrosch zum Beispiel den Satz: „Wir lassen Sie nicht Regen stehen.“ Oder beim Chamäleon: „Pflege ist vielseitig.“

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Auch mit Regenschirmen, die Janina Klinkhammer (r.) und Marion Weber präsentieren, hat die Marienborn gGmbh Fachkräfte geworben.

Auf der Kartenrückseite stand immer das Gleiche: „Ich möchte in die Pflege“ – dazu Adresse und Kontaktmöglichkeiten. Und ab ging die Postkartenpost. „Wir haben alleine auf diesem Weg 50 Blitzbewerbungen erhalten“, so Klinkhammer. Man habe am Ende der Kampagne gar das Problem gehabt, dass es an nötigen Plätzen in den Pflegeschulen fehlte. Aber 100 Azubis haben derzeit einen Ausbildungsplatz bei Marienborn.

Ideenreichtum der Firmen im Kreis Euskirchen

Solchen Ideenreichtum wünscht sich die ZI für viele Unternehmen aus der Region. 34 aus 60 Bewerbungen wurden in diesem Jahr genau dafür mit dem seit 2009 ausgelobten Eifel Award ausgezeichnet. „Wir haben vom kleinen Handwerksbetrieb bis zum mittelständischen Hidden Champion in allen Größenordnungen viele qualifizierte Betriebe, die sich beworben haben“, so Klaus Schäfer, Geschäftsführer der Eifel Tourismus GmbH (ET) am Rande der Preisverleihung in St. Vith. Ostbelgien ist Teil der ZI-Region, die alle Eifellandkreise und die Städteregion Aachen umfasst.

Ausgezeichnet

Die Eifel-Award-Preisträger 2022 aus dem Kreis Euskirchen sind neben der Marienborn gGmbh aus Zülpich das Berufsbildungszentrum Euskirchen, die e.regio GmbH & Co. KG aus Euskirchen, ID Ingenieure & Dienstleistungen GmbH aus Euskirchen und die NEW Nordeifelwerkstätten gGmbH, ebenfalls aus Euskirchen. (sli)

Auch die Gastgeberregion, so Oliver Paasch, Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, stehe für den in der Eifel und Ardennen-Region wichtigen Dreiklang aus Leben, Arbeiten und Wirtschaften. Der Fachkräftemangel, der in diesem Frühjahr deutschlandweit mit an die 500.000 unbesetzten Plätzen in 148 Berufen einen Rekord erreicht, sei „auch bei uns eine der größten Herausforderungen überhaupt“. Qualifizierte Mitarbeitende zu halten und zu gewinnen sei die Zukunftsaufgabe schlechthin, so ZI Eifel-Präsident Andraes Kruppert, Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm.

Unternehmen baut ein Mehrgenerationenhaus

Um Fachkräfte zu gewinnen, bietet etwa die ebenfalls ausgezeichnete ID Ingenieure & Dienstleistungen GmbH aus Euskirchen Unterstützung der Mitarbeiter bei der Pflege von Angehörigen und der Wohnungssuche an. Das Unternehme wurde schon 2012 als „familienfreundlicher Arbeitgeber“ ausgezeichnet.

Andere Beispiele wären der Bau eines Mehrgenerationenhauses, das bei der Zahnen Technik in Arzfeld (Eifelkreis Bitburg-Prüm) gerade für Mitarbeiter entsteht. Oder schlicht die Art der Arbeit, wie beim weltweit aus Mürlenbach im Landkreis Vulkaneifel exportierenden Pumpenhersteller Feluwa. Hier ist Geschäftsführer Ralf Göbel überzeugt: „Man muss eben nicht mehr nach Frankfurt oder Stuttgart gehen, um qualifizierte Arbeitsplätze zu finden. Die gibt es auch in der Eifel.“

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