Made in EuskirchenPurina PetCare setzt nicht nur auf Tierfutter – Tipps für Bürohunde
Euskirchen – Emily ist ein Multitalent. An ihrem „Arbeitsplatz“ bringt die Hundedame Menschen zusammen, schafft eine angenehme Atmosphäre innerhalb und außerhalb ihrer Abteilung. Sie sorgt für Kommunikation nicht nur rund ums Hundeleben und stellt sich gerne für Streicheleinheiten zur Verfügung.
Emily muntert auf, wenn es am Schreibtisch nicht so klappt, oder bringt mit ihrem Spielzeug Bewegung ins Team. Ganz zu schweigen von den Auszeiten, die sie nicht nur ihrem Frauchen Isabell Kaussen ermöglicht. Auch andere Mitarbeiter der Nestlé Purina PetCare Deutschland GmbH nutzen die Gelegenheit, eine Runde mit Emily zu drehen, um den Kopf freizukriegen.
Oder sie besuchen den eigens für die Hunde der Angestellten eingerichteten Agility Park. Bei so viel Engagement freut sich Emily natürlich über Belohnungen in Form von Leckerlis. Ob der Cavalier-King-Charles-Spaniel weiß, in welches Paradies für Hundekuchen er sein Frauchen unter der Woche begleitet, bleibt allerdings sein Geheimnis.
40.000 Tonnen nach ganz Europa
Rund 40.000 Tonnen Hunde- und Katzensnacks sowie Trockennahrung werden vom Standort in Euskirchen Jahr für Jahr nach ganz Europa geliefert. Anfang des 20. Jahrhunderts legte der Hundezüchter Albert Latz mit der Entwicklung der ersten gebackenen Hundekuchen den Grundstein für das Unternehmen. Vor genau 111 Jahren meldete der Rheinländer in Euskirchen eine „Hundekuchenfabrik“ als Gewerbe an.
Schon damals setzte der Geschäftsmann auf die individuellen Bedürfnisse der Hunde und produzierte Hundekuchen für kleine und große Hunderassen sowie spezielles Futter für Welpen. So gibt es auch heute noch eine Vielzahl von Ernährungskonzepten, die die Gesundheit von Hunden und Katzen in den unterschiedlichen Lebensphasen unterstützen oder verbessern sollen.
Dabei behält das Unternehmen nicht nur die Bedürfnisse der Tiere im Blick, sondern auch die der Tierhalter. „Wir profitieren von der äußerst wachstumsstarken Nachfrage“, erläutert Hubert Wieser. „Im Geschäftsjahr 2015 konnte Purina mit einem satten Plus von 8,9 Prozent seinen Umsatz erneut steigern“, bekräftigt der Geschäftsführer seine Aussage. Um der erhöhten Nachfrage gerecht zu werden, wurden in das Werk in Euskirchen im vergangenen Jahr sechs Millionen Schweizer Franken (etwa 5 535 000 Euro) investiert.
In der neuen Fertigungshalle wird das jüngste Produkt Dentalife, das nach modernen medizinischen und ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen der Zahnhygiene des Hundes dient, mit fortschrittlichen Technologien hergestellt. Niklas Westenhoff hat die Produktion der Kaustangen aus Getreide, die ohne Zusatz von Zucker zudem fettarm sind, genau im Blick.
Nachdem die Zutaten nach einer bestimmten Rezeptur vermengt wurden, wird die Masse ähnlich wie Nudelteig mittels Extrusionstechnik in ihre Form gepresst. „Die Hygiene- und Sicherheitsvorschriften sind genauso streng wie bei der Herstellung von Lebensmitteln“, erläutert Westenhoff. Haarnetz und Kittel sind ebenso Pflicht wie Helm, Sicherheitsschuhe, Warnwesten und Hörschutz.
Doch nicht nur die Ernährung und Gesundheit steht im Fokus von Purina. „Ein gutes Miteinander zwischen Mensch und Tier ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie“, erläutert Susanne Munz. „Mit der Vision, das Leben von Mensch und Tier zu bereichern, möchte Purina einen gesellschaftlichen Mehrwert schaffen und soziale Verantwortung übernehmen, die über die Herstellung von Tiernahrung hinausgeht“, ergänzt die Senior Communication Managerin.
Daher hat Purina in diesem Jahr unter dem Motto „Purina in Society“ zehn eigenverantwortliche Verpflichtungen in den Bereichen Tiergesundheit, Nachhaltigkeit, Produktverantwortung und verantwortungsvolle Haustierhaltung veröffentlicht, um diese Vision zu erreichen. Außerdem wurden Komitees, in denen sich engagierte Mitarbeiter zusammengefunden haben, ins Leben gerufen, um selbst Initiative zu ergreifen.
„Safety Champions“, „Gesundheitsexperten“ oder „Umweltengel“ setzen sich für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz ein, nehmen das Wohlbefinden der Belegschaft ins Visier oder machen sich in Sachen Umweltschutz stark. Sicherheitstrainings am Arbeitsplatz, die Förderung der Nachhaltigkeit in den Bereichen Energie, Wasser und Beschaffung stehen ebenso auf der Agenda wie gemeinsame Laufgruppen und Ernährungsworkshops für die Kollegen. Einfach nur Gutes tun – das ist die Intention der „Helping Hands“, Spenden- und Hilfsaktionen für lokale Tierschutzorganisationen und Tierheime zu organisieren.
So stellten im Rahmen der internen Feier zum 111. Jubiläum die Kinder der Mitarbeiter ihre Kreativität unter Beweis und malten Hundehütten und Katzenhäuschen bunt an. Mittlerweile erfreuen sich die Vierbeiner des Tierschutzvereins Kall und Umgebung e.V. an den farbenfrohen Unterkünften.
„Liebe fürs Leben – Tierschutzunterricht für Schulkinder“ lautet der Name eines weiteren Projekts, das Purina mit dem Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) realisiert. Damit die Informationen rund um artgerechte Tierhaltung und die Verantwortung, die ein solches Familienmitglied mit sich bringt, im Unterricht „tierisch“ Spaß machen, führen eigens für diesen Zweck engagierte Tierschutzlehrer kostenlose Unterrichtsstunden an Grundschulen in ganz Deutschland durch.
„Gerade erst haben wir eine tolle Rückmeldung einer Mutter bekommen“, gibt Cathrin Koch Einblicke in ein weiteres Aufgabengebiet. „Ihr Sohn und sein Assistenzhund sind bereits nach kurzer Zeit ein tolles Team geworden“, freut sich die Kommunikations-Managerin über die gut investierten Spenden. Denn nicht nur mit Futter unterstützt Purina den Verein „Vita Assistenzhunde“, sondern hilft auch bei der Finanzierung der zweijährigen Ausbildung für die Helfer auf vier Pfoten, die Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern mit ganz individuellem Schicksalen nicht nur den Alltag erleichtern, sondern auch Unabhängigkeit, Selbstbewusstsein, Lebensmut und Lebensfreude schenken.
Das stellen die Vierbeiner auch als „tierisch tolle Kollegen“ unter Beweis. Seit 2009 dürfen die Mitarbeiter in Euskirchen ihre Hunde mit zur Arbeit bringen. Nicht nur Emily, die ihre Abteilung fest im Griff hat, sondern gut 20 weitere Hunde haben ihren Stammplatz am Schreibtisch von Herrchen oder Frauchen. Auch Mitarbeiter aus der Produktion, an deren Arbeitsplatz aus Hygiene- und Sicherheitsgründen Hunde nicht erlaubt sind, kommen nicht zu kurz. „Erst gerade hat jemand aus der Verwaltung den Hund eines Produktionsmitarbeiters tagsüber in Obhut genommen“, erklärt Munz, die selber gerne mal eine Runde mit Hunden von Kollegen dreht.
Die Teammitglieder mit der feuchten Nase sorgen an der Albert-Latz-Straße für eine entspannte Atmosphäre und gute Stimmung. Ganz im Sinne der Unternehmenskultur von Purina.
Geschichte und Tipps für Hunde im Büro
Nach der Erfindung der ersten Hundebiskuits gründete Albert Latz im Jahr 1905 in der Gerberstraße die erste Hundekuchenfabrik. Nachdem die Erben 1923 das Unternehmen übernommen hatten, begann 1948 die Herstellung von Katzenfutter. Der Umzug an den heutigen Standort im Jahr 1967 ging mit dem Ausbau der Produktionsfläche einher. 1971 startete für das Euskirchener Unternehmen nach der Übernahme durch die Ralston Purina Company eine neue, internationale Ära. Seit 2001 gehört das Unternehmen zum Nestlé-Konzern.
Rund 400 Mitarbeiter arbeiten unter der Geschäftsführung von Hubert Wieser am Standort in Euskirchen. Purina hat als Nummer zwei seine Marktposition in Deutschland inne. Marken wie Beneful, Bonzo, Felix, Gourmet, Purina One und Pro Plan gehören zum Sortiment für Premium-Nahrung sowie Snacks für Hunde und Katzen.
Ein Team aus Ernährungsberatern, Tierverhaltenstherapeuten, Tierärzten und Ernährungswissenschaftlern arbeitet eng zusammen, um Tiernahrungsprodukte zu entwickeln, die die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere unterstützen und erhalten. Purina verwendet tierische Bestandteile wie Geflügel, Rind, Lamm und Fisch, außerdem Gemüse, Getreide, Mineralstoffe und Vitamine für die Rezepturen. „Das, was unsere Tiere fressen, spielt eine große Rolle für ihr Wachstum und ihre Entwicklung – daher überlassen wir nichts dem Zufall“, sagt Wieser.
Hunde im Büro
Um anderen Unternehmen tierische Kollegen am Arbeitsplatz zu ermöglichen, hält Purina auf der Internetseite Vorschläge bereit, wie man solches Gespräch in Gang bringt.
Egal, ob der Chef seine Angestellten mit ins Boot nehmen will oder die Mitarbeiter die Geschäftsführung überzeugen möchten – hier finden sich wertvolle Tipps, mit welchen Schritten diese Aktion zum Erfolg für Mensch und Tier wird. Denn für die Umsetzung ist es essenziell, dass jeder weiß, welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten damit verbunden sind. Für Isabell Kaussen, die 2013 mit einem Praktikum bei Purina einstieg, hat sich durch diese Möglichkeit ein großer Wunsch erfüllt: Familienzuwachs Emily. (dgr)