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660 TeilnehmerKommern feiert raderdoll seinen Prinz Bit I.

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Endlich wieder Zoch in Kommern: Die Jecken im Rosenmontagszug waren einfach nicht zu bremsen.

Endlich wieder Zoch in Kommern: Die Jecken im Rosenmontagszug waren einfach nicht zu bremsen.

Der Karneval ist zurück - auch in Kommern mit aller Macht. Auf rund 25.000 wurde die Zahl der Zuschauer beim Rosenmontagszug geschätzt.

Na klar, die Kommerner Greesberger wissen halt, was sich gehört: Bevor’s losgeht, wird erst einmal innegehalten. Fanfarenhafte Trompetenklänge einer Musikergruppe rund um ihren Chef Walter Schäfer geben am Becherhofer Weg das Startsignal. Aber dann geht’s los. Rosenmontagszoch! Es gibt ihn noch! Und wie! 14.11 Uhr zeigt die Uhr, als das lange Warten ein Ende hat.

660 Jecke schickt Zugleiter Thomas Metzen auf die Strecke, aufgeteilt in   34 Gruppen – und das sind zwei mehr als beim bis dahin letzten Zoch vor drei Jahren.   Kommern wäre ja auch nicht Kommern, würde es die Fahnen streichen. Narren-Maske statt FFP2-Maske! Jecke Pänz statt Inzidenz!

Und die Gruppe „Bestatter“ lässt dann auch keinen Zweifel mehr. Wie bitte? Bestatter im Rosenmontagszoch? Ja, das geht. „Mer bruche keen Virus, mir wolle Fastelovend fiere“ steht nämlich auf dem Sarg, den sie schwarz gewandet und trotzdem mega-fröhlich durch die Straßen Kommerns fahren. Der wohl lustigste Trauerzug, den Kommern je erlebt hat.

Prinz Bit I. feiert den jecken Neustart in vollen Zügen

Tausende am Straßenrand feiern die Fußgruppen und das Wagenpersonal bei diesem beachtlichen Comeback des Karnevals im Ort. Und natürlich Seine Tollität Prinz Bit I. (Wilhelm Drath), die angesichts des Kaiserwetters und der strahlenden Jecken überschäumt vor Freude. Die wohl einzige Tollität, die ihr Lieblingsgetränk im Namen trägt, kommt aus dem Lachen nicht mehr raus nach dieser Session und diesem Zoch.

„Wunderbar, ein Super-Neustart nach Corona“, zieht das Narrenobenhaupt,   das hoch auf dem Prinzenwagen thront, Bilanz und schaut einfach nur noch glücklich auf sein Volk.

Auf ein Motto oder Thema für den Zug verzichten die veranstaltenden Greesberger, weshalb vielleicht das Lokalkolorit etwas zu kurz kommt. Doch egal. Da gehen jecke Gärtner durch die Straße, verteilen Blumensamen – und haben ihr Motto auf den kleinen Wagen zum Glück richtig geschrieben: „Gut im Beet.“

Kommerner Zugleiter schätzt, dass 25.000 Besucher da waren

Die Schlümpfe aus Kallmuth schauen gar nicht soooo schlumpfig, sondern mega-jeck, und die Katzveyer Jecken laden mit einem großen Wagen zur Hüttengaudi ein. Da legst di nieda. „Willkommen im Strafvollzug“ heißt eine Gruppe der Zikkurat die Jecken. Ihre Daten mit Namen, Sträflingsnummer und die Zeit des Einsitzens haben die Knastbrüder und -schwestern fein säuberlich auf dem Wagen notiert. Keine Ahnung, welchem Wärter sie entkommen sind. Bienen werfen Kamelle, die Maijungend aus Strempt tuckert mit einer Lokomotive durch den Ort .

Und weil die Greesberger echte Fründe haben, ist natürlich auch die KG Schwerfe bliev Schwerfe mit einer großen Abordnung am Start – in alter Verbundenheit. Das alles macht dann auch den Zugleiter glücklich. „Ich schätze, da waren 25.000 Menschen am Zugweg, alles super, alles friedlich“, bilanzierte Thomas Metzen begeistert. Der Karneval ist zurück!