AboAbonnieren

RosenmontagszugBunte Clowns und klebrige Kamelletüten liefen durch Kommern

Lesezeit 3 Minuten
Das Lachen der Veedel-Clowns war ansteckend.

Das Lachen der Veedel-Clowns war ansteckend.

750 Jecken zogen am Rosenmontag durch Kommern. Noch am Sonntagabend hatte sich eine Gruppe aus Zülpich spontan angemeldet.

Irgendwie hatte Petrus mal kurz den falschen Knopf gedrückt. Kurz vor 14 Uhr hagelte es leicht über Kommern. Gefühlte 30 Sekunden, nicht länger. Die Schockstarre verwandelte sich in tausendfaches Lächeln. Denn als hätte Petrus seinen Fehler bemerkt, war es auch schon wieder vorbei mit dem Hagel.

Teils schien dann sogar die Sonne auf die Jecken nieder, der Regen hat es zwar hier und da noch mal versucht, blieb aber ohne Chance. Kommern im Glück! Gehagelt hat es nur eines: Kamelle.

„Das ist soooo toll, was die Zugteilnehmer sich alles haben einfallen lassen, um uns diesen Tag zum schönsten unserer Session zu machen“, zeigte sich Prinz Jan I. nachhaltig gerührt. Seinen Mitstreitern Bauer Marc (Schoeller) und Jungfrau Bärbel (Thomas Bank) ging es ähnlich. „Heute wird gefeiert“, gab der Prinz die Marschrichtung für diesen Tag – ihren Tag – vor.

Das sahen die Jecken im und am Zoch genauso. So viele wollten dabei sein. Noch am Sonntagabend ging bei Thomas Metzen das Telefon. Der Kommerner Zochleiter traute seinen Ohren nicht: „Da hatte sich noch eine Gruppe aus Zülpich angemeldet.“ Geht nicht, gibt's nicht bei den Greesbergern. TÜV-Plakette am Wagen okay? Ja! Versicherung okay? Ja! Also waren die Last-Minute-Zochteilnehmer aus Zülpich auch dabei – als eine von 36 Gruppen. Das waren dann noch mal zwei mehr als im ersten Nach-Corona-Zoch 2023. Rund 750 Teilnehmer, plus 90, schickte Metzen somit am Rosenmontag 2024 durch den Ort.

Das Lachen der Veedel-Clowns steckte die Jecken in Kommern an

Und es war längst nicht nur die Masse, sondern auch die Klasse, die den Rosenmontagszoch im Mechernicher Ortsteil zu einem Erlebnis machten.

Ob mit Absicht oder per Zufall: Es war eine gute Wahl, die Veedels- Clowns um ihren Oberclown Dirk Hochgürtel als erste Gruppe marschieren zu lassen: Ihr Lachen und ihre herrlich bunten Kostüme setzten schon mal eine Marke. „Wir sind jetzt das achte oder neunte Mal in Kommern dabei“, gab Hochgürtel Auskunft – und sein strahlendes Gesicht machte alle weiteren Fragen überflüssig: Klar sind sie auch 2025 wieder am Start.

Dezibel-Wettstreit zwischen Diskjockey und Indianern

Die Basse hämmern ließen Nick Taubert und seine Freunde: Die Hits der 80er und 90er hallten von ihrem Wagen aus durch den Ort – und lieferten sich einen Dezibel-Wettstreit mit den Rufen der Indianer um Diana Wilms, die mit 15 Teilnehmern durch die Straße zogen.

Das Team der Praxis Tils & Kastenholz ging als Gruppe Haribo – und machte alle Jecke froh. Cola-Fläschchen, Bärchen und Lakritze ließen sie ins Volk fallen – und das ohne schlechtes Gewissen: „Wir sind ja keine Zahnärzte“, gab Doc Maurits Tils zu Protokoll und lachte. Es wird halt gefeiert, bis der Arzt kommt!!!

Silberne Astronauten schweben über Kommerns Straßen

Ob die Bauarbeiter um Laura Berndt oder die Kallmuther Schlümpfe um Bernd Fauser/Beate Schäfer; ob die Dschungel-Bewohner um Claudia Beyard oder die Apres-Ski-Fans der Maijugend – Kommere, ding Pänz und ihre Gäste sind so herrlich raderdoll!

In ganz andere, jecke Sphären entschwebte die 30-köpfige Kommerner Gruppe um Michael Embgenbroich: Gewandet in silbernen Astronauten-Overalls, gefahren auf einem mit silber-magenta-farbenen Luftballons geschmückten Riesenwagen waren sie unterwegs. Einfach nur galaktisch! Ob wir sie jemals wiedersehen? Frühestens Aschermittwoch! Für ziemlich irdische, dafür aber tolle Karnevalsmusik haben die Kommerner bekanntlich ihr Tambourcorps und ihre Freunde vom Musikverein Eicks, die handgemacht, live und mit viel Freud' den Soundtrack zu diesem Zoch lieferten. Neben dem glücklichen Dreigestirn strahlte am Ende auch Thomas Metzen.

Auf etwa 20 000 schätzte der Zugleiter die Zahl der Besucher: „Was aber noch wichtiger ist: Alle waren glücklich, die Pänz hatten die Taschen voller Kamelle und es gab keine Zwischenfälle.“