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MittelalterfestRitterspiele auf Burg Satzvey zum ersten Mal mit berittenen Bogenschützen

Lesezeit 3 Minuten
Ein Reiter und eine Reiterin traben mittelalterlich verkleidet mit ihren Pferden durch eine Feuerlinie.

Unerschrocken stürzten sich Ross und Reiter bei den Ritterspielen auf Burg Satzvey durch die Flammen.

Erneut lockten die Ritterspiele auf Burg Satzvey viele Zuschauende an. Auch Gastgeberin Patricia Gräfin Beissel ritt und kämpfte mit.

Eigentlich war ihr Tod schon kurz nach der Geburt beschlossene Sache, doch das Schicksal hatte größere Pläne für Prinzessin Fiara. Die Protagonistin der großen Rittershow, die während des Pfingstwochenendes mehrmals auf Burg Satzvey präsentiert wurde, sollte auf Befehl ihrer Stiefmutter umgebracht werden, doch der beauftragte Jäger brachte es nicht übers Herz, das Neugeborene im Sumpf zu ertränken.

Stattdessen überließ er es einer umherwandernden Gauklertruppe, die sich des Mädchens annahm und sie bis zu ihrem 18. Lebensjahr aufzog. „Die Geschichte rund um die Prinzessin ist schon im letzten Jahr entstanden, trotzdem waren wir bis heute Mittag mit den Vorbereitungen für die Aufführung beschäftigt“, berichtete Organisator Marc Schwarz am Samstag.

Sechs Wochen lang wurden die Ritterspiele in Satzvey geprobt

Nach der Ausarbeitung der Choreografien begannen vor sechs Wochen die Proben mit Text, und bis kurz vor der Premiere wurde am Feinschliff der Bewegungsabläufe gearbeitet. „Das Stück heute beginnt am Tag des 18. Geburtstages der Prinzessin, doch auf unserer Homepage können sich die Zuschauer dank eines Trailers auch über die Vorgeschichte informieren“, so Schwarz.

Mehr noch als die Vorgeschichte sollte die Besucher jedoch die Darstellungen der Rittersleute in den Bann ziehen, und besonders die Kämpfer hoch zu Ross ließen das Publikum immer wieder begeistert aufschreien.

Zunächst jedoch waren alle Augen auf die Mitglieder der Ritterlager gerichtet, die mit Fahnen und Standarten in die Burgarena einmarschierten. „Das ist schon ein beeindruckender Anblick, und ich freue mich schon jetzt auf die Feuerspielereien. Die haben mich im letzten Jahr sehr begeistert“, schwärmte Zuschauer Niklas Neuhof.

Bei den Ritterspielen in Satzvey gibt es spektakuläre Stunts

Lange musste der Bonner auch gar nicht warten, da gingen bereits die ersten Strohballen in Flammen auf. Unerschrocken stürzten sich Ross und Reiter mit der Waffe in der Hand durch das Feuer und ließen auf der anderen Seite der Arena ihre ebenfalls brennende Lanze auf ihren Gegner niedersausen. Mit spektakulären Sprüngen wirbelten diese schwer getroffen durch die Luft und ließen den Sieger und das Publikum aufjubeln.

„Erstmals kommen dieses Jahr auch Pfeil und Bogen zum Einsatz, was besonders vom Rücken eines Pferdes aus sehr schwierig ist“, berichtete Schwarz. Eine Herausforderung, der sich auch Gastgeberin Patricia Gräfin Beissel stellte, selbst ihr erster Fehlversuch schmälerte den Applaus nicht.

Gastgeberin Patricia Gräfin Beissel reitet mit Pfeil und Bogen auf einem Pferd.

Neue Herausforderung: Zum ersten Mal gehörte an diesem Wochenende auch das Bogenschießen zu Pferd zu den Disziplinen.

Doch nicht nur die Kämpfe und Turnierdisziplinen, sondern auch die Geschichte rund um die junge Prinzessin, die ihren Anspruch auf den Thron geltend machte und ihre das Volk tyrannisierende Stiefmutter stürzen wollte, sorgte für Begeisterung.

Vom humorvollen Auftritt der Gauklertruppe bis zum mitreißenden Endkampf mit rund 50 bewaffneten Streitern hielt das Geschehen die Zuschauer in Atem. „Man weiß gar nicht, wo man hinsehen soll, denn überall passiert etwas“, schilderte Niklas Neuhof seine Eindrücke. „Alle Beteiligten haben hier etwas richtig Großes auf die Beine gestellt, und ich bin froh, dass mein Sohn mich wieder überredet hat herzukommen.“

Zwei Männer in mittelalterlicher Rüstung kämpfen mit Schwert und Schild gegeneinander.

Mitreißender Endkampf: Rund 50 Kämpfer lieferten sich eine Schlacht.

Neben dem Turnierplatz verströmte auch der Rest des 4,5 Hektar großen Burggeländes mittelalterliches Flair während des Ritterfestes. Dazu trugen nicht nur die Optik der Burg und die rund 70 Handwerker und Händler bei, sondern auch eine Vielzahl an passend gekleideten Bewohnern des Ritterlagers.

„Alles zusammengenommen sind hier heute ohne Besucher 1000 Personen unterwegs“, berichtete Marc Schwarz. „Vom Team hinter den Kulissen, an den Verkaufsständen oder den Schauspielern bis hin zu den Gruppen des Ritterlagers sind alle Teil des großen Ganzen, mit dem wir diese Ritterspiele am Pfingstwochenende zu einem spannenden Erlebnis für unsere Besucher aller Generationen machen wollen.“