Großbrand in Mechernich-KalenbergAnwohner berichten von mehreren Explosionen
Mechernich-Kalenberg – Zu einem Großeinsatz der Feuerwehren kam es am Freitag kurz vor 14 Uhr in Kalenberg. Bei einer Autoverwertung brannte die Werkstatthalle in voller Ausdehnung. Eine riesige Rauchwolke wies den anrückenden Einsatzkräften den Weg. Auf dem Gelände, wo mehrere Hundert ausgemusterte Fahrzeuge verwertet werden, hielten sich zum Zeitpunkt des Feuers neun Menschen auf, die aber alle unverletzt blieben.
Das lag vor allem an der Besonnenheit der Belegschaft. Walid Yassine: „Ich habe versucht zu löschen. Aber als ich gemerkt habe, dass es nichts bringt, hab’ ich die Leute alle rausgeholt. Die Mieter und wir sind einfach nach hinten gegangen, damit sich keiner verletzt. Hauptsache, allen geht’s gut. Der Rest ist mir egal.“
Wenig Druck auf Hydranten
Verletzte gab es aber bei der Feuerwehr, die sich seit der Hochwasserkatastrophe im Dauereinsatz befinden. Zwei Feuerwehrleute wurden durch die starke Rauchentwicklung verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden.
Anwohner berichteten von mehreren Explosionen hintereinander, deren Ursache zunächst unklar war. Wie Einsatzleiter Thomas Wolff schilderte, war die Lage beim Eintreffen zunächst unklar: „Wir hatten es mit einer undurchsichtigen Lage zu tun.“ Zudem wurden die Löscharbeiten, bei der auch die Drehleiter eingesetzt wurde, durch die problematische Löschwasserversorgung aufgrund fehlenden Hydrantendrucks erschwert. „Wir mussten viele Schläuche verlegen und hatten das Glück, dass ein örtlicher Bauer zunächst mit zwei großen Wasserfässern aushelfen konnte“, so Thomas Wolff. Insgesamt war die Feuerwehr mit etwa 100 Einsatzkräften aus dem Stadtgebiet im Einsatz.
Brandursache unklar
Unterstützung erhielten sie aus Euskirchen, Schleiden und Weilerswist. Die beiden Abrollbehälter Schaum und Atemschutz wurden angefordert, kamen dann aber nicht mehr zum Einsatz. Darüber hinaus waren vier Rettungswagen sowie Notärzte vor Ort. Die Polizei wurde von der 6. Bereitschaftspolizei aus Duisburg, die derzeit wegen des Hochwassereinsatzes in der Region ist, bei den Absperrmaßnahmen um das weitläufige Gelände herum unterstützt.
Die Brandursache ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Knapp zwei Stunden nach der Alarmierung konnte die Einsatzleitung melden, dass das Feuer unter Kontrolle sei. Eine Gefahr für die Anwohner der benachbarten Seniorenpflegeeinrichtung „Casa in Silva“ sowie für die Anwohner des Ortes bestand nach Darstellung der Feuerwehr zu keiner Zeit. Die Höhe des Sachschadens ist ebenfalls noch unklar, die Werkstatthalle ist nicht mehr nutzbar.