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Hohe EnergiekostenMechernicher Eifel-Therme Zikkurat erhöht die Preise

Lesezeit 4 Minuten
Unter dem Kuppelglasdach der Euskirchener Therme hat eine Familie mit einem Kleinkind Spaß im warmen Wasser. Am Beckenrand sind Palmen und andere exotische Pflanzen zub sehen.

Gut besucht ist die Therme Euskirchen nach Angaben von Kerstin Huth-Neises nach wie vor. Bei der Eifel-Therme Zikkurat spürt man die gestiegenen Kosten hingegen deutlich.

Energiekrise und Inflation treffen auch die Schwimmbäder im Kreis, wenn auch unterschiedlich stark. Während die kommunalen Bäder sparen müssen, kann die Euskirchener Therme weiter heizen wie bisher.

Die Eifel-Therme Zikkurat in Firmenich hat die Wassertemperatur bereits vor Monaten um zwei Grad gesenkt, auf 28 Grad im Sport- und 30 Grad im Erlebnisbecken. Das seien aber nach wie vor Normwassertemperaturen, betont Geschäftsführer Thomas Hambach. Nun muss er weitere Einschränkungen verkünden. Die Öffnungszeiten sollen reduziert und die Preise erhöht werden. Das alles diene dem Sparen, denn das Bad sei ohnehin schon defizitär und nun schlagen auch noch die Kostensteigerungen zu Buche. Zumal Gas- und Strompreise im neuen Jahr noch höher werden dürften.

Deshalb wird die Therme ab dem ersten Januar montags bis donnerstags nur noch zwei von vier Saunen öffnen. An diesen Tagen werden auch die Öffnungszeiten verkürzt: Sauna und Bad öffnen erst um 12 Uhr für den Publikumsverkehr statt wie bisher um 11 Uhr und schließen um 20 Uhr (bislang 21 Uhr). In den späten Abendstunden seien sowieso nur wenige Gäste da, so Hambach.

Die Vormittage will die Mechernicher Therme verstärkt für Schulen freihalten

Den Vormittag wolle die Therme verstärkt für Schulen und Vereine frei halten, da steige die Nachfrage und das Bad spare Personalkosten, weil solche Gruppen ihr eigenes Rettungspersonal stellten.

Auch an den Wochenenden werden die Öffnungszeiten vormittags wie abends um eine Stunde verkürzt. Freitags und samstags hat die Therme von 12 bis 21 Uhr und sonntags von 12 bis 19 Uhr geöffnet. Das Frühschwimmen findet ab Januar nur noch montags, mittwochs und freitags statt, auch das spare Personal, so Hambach. Außerdem wird während des Frühschwimmens das Außenbecken geschlossen bleiben, um Energie zu sparen.

Trotz dieser Maßnahmen müssen die Preise erhöht werden. Statt 7,70 Euro für eine Schwimmbadtageskarte zahlen Erwachsene künftig 9 Euro. Das Kinderticket kostet 7 Euro statt 5,50 Euro. Die Preiserhöhung sei zwar nicht kostendeckend, aber helfe, so Hambach. Sobald sich die finanzielle Situation des Bades wieder verbessere, könnten auch die Preise wieder gesenkt werden.

Bei der Besucherzahl machen sich Inflation und hohe Energiekosten bemerkbar

Neben steigenden Kosten beobachtet Hambach auch einen Rückgang der Besucherzahl. „Der November war immer schwach“, betont er. Trotzdem seien es in diesem Jahr noch einmal weniger Gäste gewesen. Hambach macht Inflation und gestiegene Energiekosten dafür verantwortlich. „Die Leute überlegen sich, wofür sie das Geld ausgeben.“ Größere Sorgen mache ihm allerdings der Fachkräftemangel. Gerade im Freizeit-Bereich wie Gastronomie und Schwimmbad seien viele über die Pandemiezeit abgewandert und kämen nun nicht mehr zurück. Das werde in den kommenden Monaten noch spannend.

Rosiger sieht es da im Eifelbad aus. Die Besucherzahlen seien nicht zurückgegangen, teilt die Stadt Bad Münstereifel auf Nachfrage mit. Und das trotz leicht gesenkter Wassertemperatur. Als weitere Energiesparmaßnahme werde das Außenbecken spätestens Ende Dezember geschlossen. Des Weiteren stelle man gerade überall auf LED-Leuchten um. Die Eintrittspreise müsse man nicht erhöhen, so die Stadt weiter.

Die Therme in Euskirchen hat die Wassertemperatur nicht gesenkt

Ähnlich sieht es in der Therme in Euskirchen aus. Ein Vergleich mit Vorjahreszahlen ist zwar nicht möglich, da die Badewelt von Juli bis Dezember 2021 durch die Folgen der Flut nur teilgeöffnet war. Aktuell sei die Therme aber gut besucht, sagt Marketingleiterin Kerstin Huth-Neises. Die Wassertemperatur sei in der Badewelt nicht gesenkt worden, berichtet Huth-Neises weiter: „Das warme Wasser und die tropischen Temperaturen gehören zu unserem Qualitätsanspruch, den unsere Gäste von uns erwarten dürfen.“

Dazu muss gesagt werden, dass die Therme Euskirchen in privater Hand ist, während Eifelbad und Eifel-Therme von Kommunen betrieben werden. Und diese sind seit Anfang September dazu verpflichtet, Energie zu sparen. Grundlage dafür ist eine Verordnung der Bundesregierung. Wo gespart werden muss, gibt sie allerdings nicht vor.

Die Euskirchener Therme setzt stark auf regenerative Energie

Die Therme Euskirchen unterliegt dieser Verordnung nicht. Der Energie- und Wärmebedarf wird hier laut der Marketingleitung „bereits von Anfang an durch regionale, regenerative Energieträger gesichert. Die Luft und das Wasser in der Therme Euskirchen werden mithilfe erneuerbarer Energien auf Temperatur gehalten.“

Zusätzlich unterstützten die Architektur und die Sonneneinstrahlung die Erwärmung des Wassers, wobei die Grundkonzeption der Anlage bereits sehr energieeffizient ausgelegt sei. „Wir merken, dass die Gäste sehr froh sind, weiterhin die wohltuende Wärme bei uns genießen zu können“, so Huth-Neises.

Auch die Ressource Wasser spiele im Erholungsbad eine zentrale Rolle und unterliege einem ständigen Optimierungsprozess. „Der Wasserverbrauch ist geringer als in saisongeöffneten Frei- und Hallenbädern, da kein Wasserwechsel stattfindet“, so Huth-Neises. „Die Reinigung des Wassers erfolgt so umweltschonend, dass eine Mehrfachnutzung und eine Zuführung des Badewassers in den Naturkreislauf möglich sind.“