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ArtenschutzNabu setzt in Mechernich 300 Edelkrebse aus

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Edelkrebs_Jungtier

Der Naturschutzbund hat in Mechernich 300 junge Edelkrebse ausgesetzt. 

Mechernich – 300 junge Edelkrebse sind im Rahmen eines Artenschutzprojekts in einem Gewässer in Mechernich in der Eifel ausgesetzt worden. Seit 2003 bestehe das Vorhaben zum Schutz dieser heimischen Flusskrebse, teilte der Naturschutzbund Nabu NRW am Donnerstag mit. Partner sind der Nabu, der Fischereiverband NRW und das Landesumweltamt Lanuv. Die vom Aussterben bedrohten kleinen Tiere werden in der Nähe von Rhein, Weser und Ems gezüchtet. Zum Zeitpunkt des Aussetzens sind sie gerade mal zwei Sommer alt und, die Scheren nicht mitgezählt, etwa fünf Zentimeter groß.

Amerikanische Krebsart eingeschleppt

Für die Edelkrebse sind andere, inzwischen auch in NRW vorkommende amerikanische Krebsarten gefährlich, denn diese können eine Krankheit übertragen, die zu einem Massensterben der einheimischen Edelkrebse führen kann. Daher hat diese Krankheit den Namen „Krebspest“ bekommen. Die eingeschleppten Flusskrebsarten Nordamerikas sind dagegen resistent.

Für die gefährdeten Krebse können Lebensräume ohne Fließgewässer ein guter Ersatz sein - wie etwa der Ort im Kreis Euskirchen, an dem die Tiere am Donnerstag ausgesetzt wurden. „Die genaue Lage wird zum Schutz der Edelkrebse nicht veröffentlicht“, erklärte der Nabu.

Im Rahmen des Artenschutzprojekts werden fünf bis sechs Mal pro Jahr kleine Edelkrebse in passenden Gewässern – etwa Baggerseen – in Westfalen und im Rheinland ausgesetzt. Die Aktion in Mechernich war die letzte in diesem Jahr.

Die Erfolgsaussichten seien zwar hoch einzuschätzen, erklärte der Nabu. „Ob es tatsächlich mit der Wiederansiedlung klappt, werden die nächsten Jahre zeigen“, meinte der Leiter des Edelkrebsprojekts, Harald Groß.

Auch wenn die Krebse noch klein sind – ihre Scheren können sie zum Kneifen benutzen. „Bei den Kleinen ist es mehr ein Zwicken“, berichtete Groß. Ältere Tiere können bis zu 18 Zentimeter groß werden, sagte der Projektleiter. Ein Kontakt mit ihren Scheren könne schmerzhaft sein. (dpa)