Inflation und HeizkostenMechernicher Tierheim befürchtet im Winter viele Neuzugänge
Mechernich – Hoher Besuch im Tierheim: Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, war nach Mechernich gekommen, um die Eröffnung des neuen Hundehauses vorzunehmen. Mit Tierheim-Leiter Reiner Bauer übergab er das Gebäude seiner Bestimmung – auch wenn die neuen Räume längst in Gebrauch sind.
Für das Tierheim stellte der Neubau des Hundehauses eine große Herausforderung und einen ebenso großen finanziellen Posten dar. 472.000 Euro mussten für den Bau der neuen Anlage aufgebracht werden, nachdem das Vorläufergebäude nicht mehr den Bestimmungen entsprochen hatte.
Hundehaus wurde deutlich teurer als geplant
„Eigentlich war es für 278.000 Euro geplant“, sagte Bauer mit säuerlichem Lächeln. Doch allgemeine Preissteigerungen, verbesserter Brandschutz und nicht zuletzt die neue Solaranlage auf dem Dach verteuerten die Angelegenheit.
Vier Boxen mit Auslauf stehen nun mehr zur Verfügung als zuvor. Ungemein wichtig für ein Tierheim sind der Quarantänebereich und ein dazugehöriger Raum, in dem Mitarbeiter sich umziehen können. Außerdem ist in dem neuen Domizil ein Vorratsraum enthalten. Rund 160 Quadratmeter Grundfläche hat das Gebäude.
Neubau in Mechernich bietet Platz für 30 Hunde
In den Innenboxen vergnügen sich momentan acht Welpen. Platz für 30 Hunde hat das Tierheim dank der neuen Anlage. Aktuell, so Bauer, seien inklusive der Welpen 15 Hunde im Tierheim. Zum Einweihungsfest waren sie nicht alle vor Ort. „Für die sensibleren Tiere ist so ein Tag mit vielen Besuchern Stress, die haben wir ausquartiert“, so Bauer. Außerdem lebten momentan rund 80 Katzen im Tierheim. „Davon sind etwa 40 Freigänger auf dem Gelände, die hier gefüttert werden“, so Bauer.
Mit einem Trödelmarkt beging der Tierschutzverein den Festtag. Für musikalische Unterhaltung sorgten Bruce Kapusta und die Gruppe Eifelsounds. „Heute war ein toller Erfolg“, zog Bauer ein positives Fazit. Viele Besucher seien gekommen, was für die weitere Arbeit dringend nötig sei.
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Denn nachdem viele Hunde, die in der Corona-Zeit angeschafft wurden, in den vergangenen Monaten im Tierheim gelandet waren, droht nun das nächste Ungemach. „Wenn das so weitergeht mit der Inflation und dem Anstieg der Heizpreise, können die Menschen ihre Tiere nicht mehr halten und müssen sie abgeben“, befürchtet Bauer. Es müsse dringend Vorsorge getroffen werden, damit die Tierheime im Winter nicht überrannt würden.