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Neuer Schießübungsraum in MechernichBundeswehr-Vertreter standen Rede und Antwort

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Das Fahrtraining der Bundeswehr in der Schavener Heide sorgt dafür, dass neue Strukturen, Gewässer oder feuchte Stellen entstehen. Die werden von stark gefährdeten Arten wie der Kreuzkröte besiedelt. Die Tierwelt arrangiert sich mit dem Übungsbetrieb.

Mechernich-Satzvey – Die Ankündigung, dass Bundeswehr-Soldaten bald auf einem noch anzulegenden Schießübungsraum in der Schavener Heide üben werden, sorgte im Vorfeld einer von Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick (CDU) angesetzten Bürgerversammlung für Aufregung – und für eine gut gefüllte Aula in der Satzveyer Feytalschule. Dort standen hochkarätige Vertreter der Bundeswehr mehr als 100 Bürgern Rede und Antwort.

Schießübungen auf 18 pro Jahr begrenzt

Eine von Anwohnern geäußerte Sorge konnten Brigadegeneral Peter Weber (Standortältester Euskirchen), Oberstabsfeldwebel Stephan Weitenberg (verantwortlich für den Übungsplatz), Oberst Detlev Konrad Adelmann (stellvertretender Kommandeur des Landeskommandos NRW) sowie Dr. Harald Grote und Dr. Nico Möller-Lindenhof vom Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, den Bürgern nehmen: So heftig wie in früheren Zeiten, als das Euskirchener Jägerbataillon 532 und das Feldartilleriebataillon 535 dort übten, werde es nicht. Damals gab es sieben Schießbahnen, auf denen es an bis zu 300 Tagen im Jahr rund um die Uhr knallte.

Auf dem neuen, 150 mal 200 Meter großen Schießübungsraum, so versicherten die Bundeswehr-Vertreter, soll lediglich 18 Mal pro Jahr geschossen werden. Darunter werden aber auch Nachtübungen sein.

Platz durch Pfähle begrenzt

Es entstünden keine baulichen Anlagen. Der Platz werde nur durch ein Meter hohe, rot-weiße Pfähle begrenzt. Geschossen wird mit dem Sturmgewehr G36 und dem Maschinengewehr. Verwendet wird dabei keine Manövermunition (Platzpatronen), sondern Blaue Munition.

Dazu Brigadegeneral Peter Weber: „So können die Soldaten sehen, ob sie getroffen haben.“ Der Gefahrenbereich bei dieser Munition sei aber deutlich geringer als bei scharfer Munition. Er betrage etwa 500 Meter in Schießrichtung.

„Wir toben uns dort aber nicht aus.“

Nötig sei der Schießübungsraum, weil die Soldaten dort anders als in der Standortschießanlage Billiger Wald die Schussposition frei wählen können. Dies sei nötig, um taktische Lagen zu üben. Habe man bisher schwerpunktmäßig für Auslandseinsätze trainiert, so stehe nun die Landes- und Bündnisverteidigung im Vordergrund.

Oberst Adelmann: „Wir toben uns dort aber nicht aus.“ Er brach eine Lanze für ein vernünftiges Miteinander von militärischen Erfordernissen, Naturschutz sowie Naherholungsbedürfnis und Wohnqualität der Bürger.

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Das Training sei nötig, um den grundgesetzlichen Auftrag erfüllen zu können und einsatzbereit zu sein. Adelmann: „Das sind keine Berufsjugendlichen mit Lagerfeuerkomplex oder Hobby-Soldaten, die dort rumtoben und Anwohner ärgern.“

Messstellen in den Orten

Im April würden in den Orten Messstellen eingerichtet, um den Lärm zu ermitteln, der durch die Schießübungen entsteht. Die Bundeswehr sei verpflichtet, die Vorgaben des Immissionsschutzgesetzes einzuhalten.

Anwohner machten deutlich, dass sie sich in der Vergangenheit nach Reservisten-Übungen über hinterlassenen Müll geärgert hätten. Oberst Adelmann: „Für solche Idioten entschuldige ich mich. Sagen Sie uns Bescheid, damit wir das abstellen können.“

Naturschützer ohne Einwände

Keine Einwände gegen die Schießübungen haben die Naturschützer, die immer wieder darauf hinwiesen, dass die Schavener Heide eben durch die Nutzung und Pflege der Bundeswehr zum wertvollen Refugium für Flora und Fauna geworden sei.

Der Firmenicher Ortsvorsteher Toni Schröder erinnerte daran, dass die Schavener Heide auch heute noch wie in seiner Kindheit „unser Wald“ sei und die Androhung von Bußgeldern schon drakonisch wirke. Oberst Adelmann: „Auch da wendet die Bundeswehr Augenmaß an.“