Mechernich-Kommern – Randale und Hurra in Kommere: Was so ein echter Fastelovendsjeck ist, der lässt sich auf seiner Mission für den karnevalistischen Frohsinn durch nichts stoppen. Nicht einmal eine Unwetterwarnung der Stufe Rot brach den Willen der Kommerner. Und so zogen sie am Rosenmontag, ausgestattet mit Kamelle und guter Laune, durch die Straßen. „Der Zoch ist immer schon gegangen. Egal, bei welchem Wetter“, betonte Zugleiter Rolf Maier.

Mit mehr als 500 Teilnehmern, die sich in 39 Gruppen für den Umzug angemeldet hatten, habe man sogar so viele Mitwirkende wie nie zuvor, erläuterte Maier: „Wir lassen uns den Spaß durch nichts nehmen.“ Pünktlich zum Zugbeginn um 14.11 Uhr machten Sturmböen und Regenschauer aber der Sonne Platz, sodass sich auch die Straßen rasch mit jecken Besuchern füllten.

Höhepunkt der tollen Session

Die hatten sich wie die Teilnehmer mit den wenig einladenden Wetterverhältnissen arrangiert. Durchsichtige Plastik-Ponchos sowie -Planen zierten so manches Kostüm und manchen Wagen – das änderte an dem bunten Bild und an der ausgezeichneten Stimmung jedoch nichts. Ausgezeichnete Stimmung, die ebenfalls hoch oben auf dem Festwagen des Kommerner Damen-Dreigestirns herrschte, wie Prinz Mary I. (Bürger) sichtlich erleichtert sagte: „Nicht die Aufregung war unsere größte Sorge, sondern der Sturm. Schließlich ist das heute der Höhepunkt unserer tollen Session.“

Höhepunkt der fünften Jahreszeit war der Zoch auch für die siebenjährige Emma, die mit den anderen kleinen und großen Renn-Tieren aus Kommern unterwegs war und mit ihren Seifenblasen gute Laune verteilte. „Wir machen heute auf jeden Fall Party auf der Straße“, meinte die Grundschülerin bis über beide Ohren strahlend. Keine Minute habe man morgens gezögert, ob man trotz Unwetter teilnehme, bestätigte Frank Drehsen: „Wir sind alle aus Kommern und haben uns einfach ein bisschen untergestellt, bis es losging.“

Bei dem Wetter erst recht

Partystimmung pur verbreiteten die Mitarbeiter des Alten- und Pflegeheims Sonnenhof. „Unser Motto ist ’Rock en Roll’, deshalb rocken wir Kommern. Bei dem Wetter erst recht“, sagte Christina Wagner: „Unser Prinzenpaar vom Sonnenhof ist auch vorne im Auto mit dabei. Es macht einfach riesigen Spaß.“

Über und über mit Süßigkeiten in allen erdenklichen Pink- und Pastelltönen dekoriert, aber keineswegs aus Zucker waren die 25 Mitglieder der „Candy Bud“, wie Conny Jaeck berichtete: „Ob wir mitgehen, das war überhaupt keine Frage. Seit 33 Jahren gehen wir schon mit.“ Die Kommenerin fügte hinzu: „Wir hatten schon Jahre, da ist uns das Wasser unten aus den Schuhen wieder rausgelaufen. Das macht uns gar nichts.“