Das Feytal hat touristisch einiges zu bieten, wurde bisher aber ungenügend beschildert. Das soll sich mit dem neuen Leitsystem ändern.
MechernichTouristisches Leitsystem für Eiserfey geht an den Start
Mit dem Römerkanal und der Kakushöhle hat der Ort Eiserfey zwei besonders bedeutende historische Zeugnisse in unmittelbarer Nachbarschaft. Trotzdem beklagten der Eiserfeyer Ortsbürgermeister Walfried Heinen und Johann W. Mießeler vom Bürgerverein immer wieder, dass Tausende Wanderer, die auf dem Römerkanal-Wanderweg zwischen Grünem Pütz und Köln unterwegs sind, das historisch bedeutsame Feytal im wörtlichen Sinne „links liegen“ lassen, weil es bislang touristisch kaum erschlossen war.
Doch das soll sich nun ändern. Ein neues Leitsystem mit Tafeln, Hinweisschildern und vor allem QR-Code-basierten Detailinformationen bietet dem interessierten Besucher bei seinem Weg durch das Feytal in Eiserfey, Dreimühlen und Vollem nun ausführlich Auskunft. Es wurde jüngst vom stellvertretenden Mechernicher Verwaltungschef Thomas Hambach, Ortsbürgermeister Heinen und Mitgliedern des Bürgervereins vor Ort vorgestellt.
„Die erste Idee war, die Besucher unserer Region mithilfe einer Übersichtskarte an fünf Standorten auf die Sehenswürdigkeiten unserer Orte und die Anbindung an die vorhandenen Wanderstrecken aufmerksam zu machen“, erinnert sich Heinen. Während der Entwicklung der Übersichtskarte sei dann schnell klar geworden, dass man auch die historische Geschichte der Orte und Sehenswürdigkeiten mit aufführen sollte. Heinen: „Dadurch entstand die zweite Idee, Info-Tafeln auch von den Orten zu erstellen, an denen heute nicht direkt etwas oder nur noch wenig zu sehen ist.“
Finanziert wurde das aufwendige tourismusfördernde Projekt vom „NRW-Heimatscheck“, einem kulturellen Förderprogramm für innovative dörfliche Initiativen in Nordrhein-Westfalen. Insgesamt 4000 Euro flossen dafür über zwei Förderanträge von Düsseldorf ins Feytal. Damit realisierten die „Feyer“ unter anderem fünf große Hinweistafeln mit Landkarte, Lageplänen, Informationsüberblick und natürlich einem QR-Code, der, mit dem Handy eingescannt, nicht nur alle verfügbaren Informationen zum jeweiligen Ziel liefert, sondern per Satellit und GPS auch dorthin führt.
Feytal: Auch den Einheimischen wird geholfen
Für Wanderer, die sich nicht mit dem Smartphone in der Tasche auf den Weg machen, befinden sich an den Zielpunkten nochmals 15 Infotafeln. Blau markiert sind auf den Hinweistafeln historische Ziele, von denen nichts mehr oder nur noch Fragmente zu erkennen sind. Gelb sind die Zeitzeugnisse im Feytal und Hauserbachtal hinterlegt, die noch zu sehen sind.
Heinen betonte, dass die Informationen auch den Einheimischen dienten, „die oft nicht mehr so genau Bescheid wissen, wo was ist.“ Wo befinden sich Hauserbachmühle, Vollemer Mühle, Pulvermühle, Wassermühle Falkenstein und Ölmühle? Wozu diente die Seilbahn von Vollem über den Bleiberg? Was hat es mit dem Travertinabbau „Ahle Koensteen“ auf sich? Diese und viele weitere interessante Fragen werden an den insgesamt 18 Stationen umfassend beantwortet.
Beispielhaft
Die Kombination aus witterungsbeständigen Informationstafeln mit QR-Code und auf der Homepage der Dorfgemeinschaft hinterlegten, ständig aktualisierbaren Zusatzinformationen habe Zukunft, findet der Mechernicher Beigeordnete Thomas Hambach: Das habe Beispielcharakter für ähnliche Vorhaben anderer mit Zeitzeugnissen reich gesegneter Ortschaften im Mechernicher Stadtgebiet.
www.eiserfey.de