„Vier Wege“Marien-Hospital will in Mechernich Psychiatrische Tagesklinik bauen
Mechernich – Wenn in unmittelbarer Nähe zu einem Neubaugebiet eine Psychiatrische Tagesklinik entstehen soll, geht dieses Bauprojekt in aller Regel nicht geräuschlos über die Bühne. Die Ängste der Anwohner bezüglich der Patienten einer solchen Einrichtung sind nun mal nicht so einfach wegzudiskutieren.
Im Augenblick sieht es aber so aus, als könnte die Stiftung Marien-Hospital Euskirchen im Neubaugebiet „Vier Wege“ in Mechernich eine ebensolche Klinik realisieren. Offen artikulierte Widerstände gab es jedenfalls bei der Vorstellung der Planung im Ausschuss für Stadtentwicklung in dieser Woche nicht.
Andreas Schultz (Foto), der Geschäftsführer der Stiftung Marien-Hospital, versuchte höchstselbst die Bedenken einiger Anlieger zu zerstreuen. Rund fünf Millionen Euro will man in den zweistöckigen Bau auf halbem Weg zwischen dem Baugebiet „Vier Wege“ und Breitenbenden investieren. „Wir gehen von rund 20 neuen Arbeitsplätzen für qualifizierte Kräfte und ebenso vielen Therapieplätzen aus“, erklärte Schultz im Ausschuss.
Wachsendes Bedürfnis nach Psychiatrischer Klinik
Man wolle auf keinen Fall in Konkurrenz mit dem Kreiskrankenhaus Mechernich treten, mit dem man im Übrigen auf vielen Feldern erfolgreich zusammenarbeite. Aber Mechernich verfügt im Gegensatz zu Euskirchen über keine psychiatrische Abteilung. Deshalb wurde das Marien-Hospital von höherer Stelle aufgefordert, dem wachsenden Bedarf nach einer Psychiatrischen Tagesklinik im Südkreis gerecht zu werden und eine solche Einrichtung zu schaffen.
Weil Mechernich ziemlich zentral im Kreis Euskirchen liegt, entschied man sich als Standort für ein Grundstück in der Garnisonsstadt. Behandelt werden sollen in der künftigen Einrichtung unter anderem Patienten mit Depressionen, Phobien, Psychosen, Burnout und psychosomatischen Störungen. Menschen, die mit dem Tod eines nahen Angehörigen oder Partners nicht zurechtkommen, sollen dort ebenso behandelt werden wie solche, die mal alkoholabhängig waren.
Gartenanlage mit Outdoor-Sportgeräten
„Die Patienten werden nur tagsüber bei uns sein und behandelt. Abends kehren sie wieder in ihr gewohntes privates Umfeld zurück“, erläuterte Schultz. Architekt Christian Bruhn aus Köln stellte anschließend den ersten Entwurf für die Tagesklinik vor. Er sieht einen Baukörper vor, der um einen nach vorne offenen Patio (Innenhof) angeordnet wird.
Bedingt durch die etwas abschüssige Topographie des Grundstücks wird das Erdgeschoss des zweistöckigen Gebäudes teilweise im Erdreich liegen, teilweise auch nicht. Der Patio soll quasi das Herzstück der Tagesklinik werden. Dort sollen sich Patienten und Mitarbeiter bei gutem Wetter zwischen den Behandlungen erholen können. Die Therapieräume hat der Planer ringförmig nach außen gelegt, damit dort möglichst viel Tageslicht ankommt.
Der Patio soll mit einer ansprechenden Gartenanlage und möglicherweise auch Outdoor-Sportgeräten gestaltet werden.