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MehrkostenSchulanbau in Mechernich wird 2,2 Millionen Euro teurer

Lesezeit 3 Minuten

Noch ist nur Rohbau zu erkennen: Bis zum neuen Schuljahr soll der Anbau der Gesamtschule Mechernich fertig sein.

Mechernich – Die ersten Wände des neuen Anbaus der Mechernicher Gesamtschule stehen schon. Doch bis zur geplanten Eröffnung im Jahr 2020 ist noch einiges zu tun. Jetzt steht fest, dass die Erweiterung der Schule deutlich teurer wird als zunächst angenommen: Statt 3,9 Millionen Euro soll die Maßnahme nach der aktuellen Baukosten-Schätzung nun mit 6,1 Millionen Euro ins Kontor schlagen.

Kämmerer rechtfertigt die gestiegenen Kosten

„Es ist nicht so, dass die Baukosten explodiert sind, sondern die Schule wird halt größer“, berichtet Ralf Claßen, Kämmerer der Stadt Mechernich. Der dreistöckige Anbau sei um 920 Quadratmeter größer geworden als vorher geplant. Die Grundfläche werde zwei Meter breiter und sechs Meter länger. Als Grund für die Mehrkosten nennt Claßen Rettungswege und Brandschutz-Auflagen.

25 statt 23 Klassenräume

Außerdem sei ursprünglich geplant gewesen, kleinere Klassenräume für die Oberstufe einzurichten. Das habe man nun wieder verworfen, damit die Klassenräume grundsätzlich von allen Klassen genutzt werden könnten, so der Kämmerer. Zudem würden nicht nur die 23 geplanten Klassenräume gebaut, sondern noch zwei weitere. So komme man insgesamt auf 25.

Anbau soll 2020 fertig sein

Da der Anbau bereits zum nächsten Schuljahr bezugsfertig sein müsse, hätten sich zudem die Baukosten weiter erhöht. Auch die Ausschreibung sei teurer geworden als vorher eingeplant, so Claßen weiter.

Der Stadtkämmerer hatte das Bauvorhaben im Haupt- und Finanzausschuss Anfang November vorgestellt. Grüne und FDP kritisierten, dass die Politik zu spät informiert worden sei. Der Rohbau sei inzwischen soweit vorangeschritten, dass das Projekt kaum noch zu stoppen sei.

„Wir brauchen die Schule.“

Claßen versteht zwar den Unmut über die gestiegenen Kosten, betont aber, dass die Verwaltung erst nach den Sommerferien über die Mehrkosten informiert worden sei. Zudem sei es nicht realistisch, den Bau zu stoppen: „Wir brauchen die Schule.“ Die Nachfrage nach Plätzen an der Gesamtschulen ist hoch. Während es im Schuljahr 2018/19 noch 850 Schüler waren, sollen es 2023/24 mehr als 1000 sein, so die Prognosen. „Was hätten wir mit den Kindern machen sollen?“, fragt Claßen.

Was bisher geschah

2018 hatte die Stadt Mechernich wegen des großen Schülerandrangs beschlossen, die Gesamtschule zeitnah zu erweitern. Die Schule sollte sechszügig werden. Zudem gibt es seit diesem Schuljahr eine gymnasiale Oberstufe. Dadurch entsteht in der Schule weiterer Raumbedarf.

Der Anbau wird zwischen der früheren Hauptschule und der Dreifachturnhalle in Mechernich gebaut. Der Heimbacher Architekt Peter Holdenried hat den Bau geplant. Viel Zeit hat ihm die Gemeinde dafür nicht gegeben. Bereits zum Start des Schuljahres 2020/21 soll der Anbau fertig sein. (jre)

Der Anbau sei unabdingbar, auch wenn er mehr koste als geplant, so der Stadtkämmerer. Für das Geld gebe es ja auch mehr Schule. Am Montag, 18. November, wird der aktuelle Stand in Sachen Gesamtschulanbau im Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales thematisiert. Dort werden unter anderem die Gründe für die Mehrkosten noch einmal ausführlich erläutert.

Die Sitzung des Bildungsausschuss ist öffentlich und findet ab 17 Uhr im Ratssaal der Mechernicher Stadtverwaltung, Bergstraße 1, statt.