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Naturpark NordeifelAutomaten sollen Versorgungslücken an Wanderwegen schließen

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Auf dem Esserhof in Mechernich-Rißdorf gibt es schon seit 2020 einen „Regiomat“ mit landwirtschaftlichen Produkten.

Kreis Euskirchen – Die Bewertung der Jury erfolgte einstimmig: Der Naturpark Nordeifel zählt erneut zu den Gewinnern im landesweiten Wettbewerb „Naturpark.2024.Nordrhein-Westfalen“ des Umweltministeriums NRW. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde nahmen der Vorsitzende des Naturparks Nordeifel, Manfred Poth und Geschäftsführer Dominik Hosters die Auszeichnung von NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser in Düsseldorf entgegen.

Mit seiner diesjährigen Projektidee zur Versorgung von Gästen in der Region mit regionalen Produkten zählt der Naturpark Nordeifel wieder zu den „Top 3“ in NRW. Das Umweltministerium fördert die Umsetzung mit 280.000 Euro. Dies teilte der Naturpark Nordeifel mit. Der Park belegte in der vorherigen Runde des Wettbewerbs mit dem Projekt „Unterm Sternenzelt – Eifel bei Nacht“ den ersten Platz.

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Manfred Poth und Dominik Hosters (v.li.) nahmen die Auszeichnung von Umweltministerin Ursula Heinen-Esser entgegen.

In drei Workshops und zahlreichen Einzelgesprächen hatte der Verein Naturpark Nordeifel mit der Nordeifel Tourismus GmbH, den Vereinen Rureifel Tourismus und Monschauer Land Touristik sowie dem Nationalparkforstamt Eifel und Vertretern der Kreise Euskirchen, Düren und der Städteregion Aachen ein Konzept zur Schließung von Versorgungslücken im Wandertourismus entwickelt.

„In den letzten Jahrzehnten wurde in der NRW-Eifel stark in den Wander- und Radtourismus investiert“, erläutert Naturpark-Geschäftsführer Dominik Hosters und fragt: „Doch was nützen uns die schönsten Wanderwege, wenn die Gäste unterwegs nicht mehr einkehren können?“

Denn trotz der Erfolge zur Entwicklung der Tourismusregion gebe es zunehmend Nachfolgeprobleme im Gast- und Unterkunftsgewerbe. Die Folge seien Versorgungslücken entlang der Wander- und Radwege. Und durch die Corona-Pandemie und die Flutkatastrophe werde dieser Trend in der Eifel sogar noch einmal verschärft.

Das Projekt

Finanzierung

Das Gesamtprojekt, das bis zum Jahr 2024 umgesetzt werden soll, umfasst eine Investitionssumme von 400.000 Euro. 70 Prozent fördert das Land Nordrhein-Westfalen nun durch die dritte Platzierung im Wettbewerb. Die restlichen 20 Prozent in Höhe von 80.000 Euro steuern die Kreise Euskirchen, Düren und die Städteregion hinzu. 40.000 Euro verbleiben als Eigenanteil beim Naturpark Nordeifel.

Der Wettbewerb

Der Landeswettbewerb „Naturpark.2024. NRW“ wird alle drei Jahre vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW ausgelobt und ist mit insgesamt einer Million Euro dotiert. Neben dem Naturpark Nordeifel wurden in dieser Runde auch der Naturpark Sauerland Rothaargebirge sowie der Naturpark Teutoburger Wald und Eggegebirge ausgezeichnet. (thw)

Mit dem Projekt „Naturpark Nordeifel – Natürlich Nachhaltig!“ will der Naturpark mit seinen Partnern verschiedene Lösungsideen erproben. Hierzu sollen zunächst besonders geeignete Versorgungsorte entlang ausgewählter Wanderwege identifiziert werden. „Mit Lichtschranken zur anonymen Gästezählung sowie Befragungen vor Ort sollen Besucherfrequenzen entlang der Wege erhoben werden, um Aussagen zu treffen, wann, wo und wie viele Gäste unterwegs sind“, erläutert Hosters die in der Wandersaison 2022 geplanten Schritte.

Auf dieser Grundlage sollen exemplarisch saisonale oder mobile Versorgungsangebote wie Verkaufsautomaten installiert und erprobt werden. „Dabei ist es uns wichtig, die regionale Wirtschaft zu stützen“, betont Poth. Alle Angebote sollen ausschließlich mit Lebensmitteln aus der Region bestückt werden. Eine zentrale Aufgabe werde es daher sein, Lebensmittelproduzenten anhand der Besucherzahlen zu überzeugen und für die Beteiligung zu begeistern.

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Unterstützung erfahre der Naturpark dabei durch die Regionalmarke Eifel sowie die Landwirtschaftskammer NRW. Neben der reinen Versorgung mit regionalen Produkten über Stationen an den Strecken habe das Projekt zum Ziel, das Bewusstsein für den Wert regionaler Landwirtschaft und ihrer Produkte auch in Bezug auf die Förderung einer intakten Natur- und Kulturlandschaft zu steigern.

So sollen auf den ausgewählten Routen besonders für Familien ergänzende Erlebnis- und Bildungsangebote entwickelt werden, um einen direkten Zusammenhang mit den neuen Versorgungsangeboten herzustellen, so der Naturpark.