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Ehrenamtliches EngagementTondorfer modernisieren ihren Dorfsaal

Lesezeit 3 Minuten
Tondorf_Dorfsaal_Umbau

Viele Freiwillige packen bei der Arbeit am Dorfsaal an, etwa wenn die Decke des neuen Anbaus gegossen wird.

Nettersheim-Tondorf – Wenn Simon Jung einen Blick in die nahe Zukunft wirft, dann sieht er vor allem eines vor sich: viel, viel Arbeit. Noch ist von der Straße aus, die durch Tondorf führt, nicht einmal zu sehen, dass der Dorfsaal umgebaut wird. Und trotzdem rückt der Abschluss der Bauarbeiten immer näher. „Ende des Jahres muss wegen der Förderbedingungen der Bau abgeschlossen werden“, sagt Jung.

2015 ist der Heimatverein, dessen Vorsitzender Jung ist, wieder reaktiviert worden. Eigentlich, so erinnert Jung an die vergangenen drei Jahre, sei es vor allem darum gegangen, mit dem Verein einen Betreiber für den Dorfsaal zu haben.

Sportverein löste sich auf

„Vorher waren es Feuerwehr und Sportverein, doch mit der Auflösung des Sportvereins war das nicht mehr möglich“, erzählt Jung.

Seitdem hat der Heimatverein übernommen. Und schnell wurde klar, dass der Dorfsaal nur attraktiver werden kann, wenn investiert wird. „Der Dorfsaal ist der Mittelpunkt des Dorfes“, so Jung. Hier sollen demnächst neben den Aufführungen des Theatervereins, Konzerten oder Karnevalssitzungen auch private Feiern stattfinden können.

Doch dazu brauchte vor allem die Toilettenanlagen eine Überarbeitung und Modernisierung. Um hier auch behindertengerechte WCs anbieten zu können, reichte aber der Platz nicht.

Die Pläne, durch einen Anbau die Möglichkeiten zu erweitern, wurden bei den Workshops zur Erstellung des Dorfentwicklungskonzepts NRW erarbeitet. „Wir waren damals einer der ersten Orte im Land, die so ein Konzept erarbeitet haben“, betont Jung.

Fast 200.000 Euro vom Land

Rund 193.000 Euro, 65 Prozent des Gesamtvolumens, stellte daraufhin das Land im Rahmen der Förderung der Integrierten Ländlichen Entwicklung zur Verfügung, um den Dorfsaal auf Vordermann zu bringen. Einziger Haken: Die Tondorfer müssen kräftig mit anpacken.

Eine Eigenleistung von 6900 Stunden müssen sie erbringen, um in den Genuss der Förderung zu kommen. „Das ist schon eine Hausnummer“, sagt Simon Jung.

Doch mit der Hilfe aller Vereine ist es möglich. „Bei unserem Startschuss am 17. März waren 20 Helfer vor Ort“, freut sich Jung über das Engagement der Dorfbevölkerung. Insgesamt stehe ein Pool von an die 50 Personen zur Verfügung.

„Und wer nicht mitarbeiten kann, hilft auf andere Weise“, so der Vorsitzende des Heimatvereins. So unterstützen etwa die Anwohner die Arbeiter immer an den Arbeitstagen mit einem kräftigen Frühstück.

Zur Kirmes betriebsbereit

Bisher wurde vor allem hinter dem Gebäude gearbeitet, wo der neue Anbau für die Toiletten entsteht. Im Keller ist die Heizung von Öl auf Gas umgestellt worden. In wenigen Wochen wird auch der Durchgangsverkehr sehen können, dass sich am Dorfsaal etwas tut. Dann werden das Dach erneuert und die Fassade mit großen Türen geöffnet.

Wenn im September die Kirmes stattfindet, soll der Saal betriebsbereit sein, auch wenn die neuen sanitären Anlagen dann noch nicht fertig seien, setzt Jung ein ehrgeiziges Ziel. Doch auch dann bleibt noch viel zu tun.

Dann sollen die alten Toilettenanlagen abgerissen und die vielen Kilometer Kabel der alten elektrischen Anlage ersetzt werden. „Wir hoffen, dass wir bis zur Sessionseröffnung der Tondorfer Jecken mit dem kompletten Umbau fertig sind“, so Jung.