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WaldjugendspieleIm Kreis Euskirchen ist die Begeisterung der Kinder am Wald ist ungebrochen

Lesezeit 3 Minuten
Kinder balancieren auf Holzscheiben, die auf einem Parcours ausgelegt sind. Im Hintergrund ist ein römisches Kastell zu sehen.

Auf Patersweiher am Naturzentrum konnten die ausgelosten Klassen einen Tag in der Sonne bei Spiel und Spaß erleben.

Vier von 67 Klassen aus dem Kreis Euskirchen, die sich angemeldet hatten, wetteiferten bei der Abschlussveranstaltung der Waldjugendspiele im Nettersheimer Naturzentrum um Preise.

Dass auf Patersweiher am Naturzentrum viel Kinderrufen und -lachen zu hören ist, ist eigentlich normal. Doch dass auch an einem Freitagvormittag, wenn eigentlich Schulzeit ist, die Wiese voll mit fröhlichen Kindern ist, ist eher ungewöhnlich. Wenn aber die Waldjugendspiele ihre Abschlussveranstaltung im Kreis Euskirchen feiern, dann ist was los am Naturzentrum.

Vier Klassen folgten der Einladung des Regionalforstamtes Hocheifel-Zülpicher Börde und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) zur Teilnahme an der Abschlussveranstaltung der letztjährigen Saison der Waldjugendspiele.

Sicherheit geht vor„Das findet bei uns immer am Tag des Baumes statt“, erklärte Clemens Pick von der SDW, als er die Kinder im Saal des Holzkompetenzzentrums begrüßte. Zwei Wochen vorher hatten sechs Klassen bereits die landesweite Abschlussveranstaltung im Düsseldorfer Landtag gefeiert. Sie waren aus knapp 35 000 Kindern aus 1512 Klassen ausgelost worden, die NRW-weit teilgenommen hatten.

706 Kinder aus 31 Klassen haben im Kreis Euskirchen im Herbst teilgenommen

Ähnlich funktioniert das auch im Kreis Euskirchen: Alle 67 Klassen, die sich für die Teilnahme angemeldet hatten, kamen in den großen Lostopf, aus dem sechs Klassen gezogen wurden. Letztendlich kamen vier Klassen zu der Veranstaltung, von den KGS in Dreiborn/Gemünd, Mechernich und Lückerath sowie vom GSV Erft-Swist. Zwei mussten auf die Teilnahme verzichten.

Doch der Absageteufel hatte auch im Herbst zugeschlagen. Eigentlich hatte sich mit 1520 Mädchen und Jungen aus 67 Klassen des vierten Grundschuljahres eine stolze Zahl angemeldet, mehr als im vergangenen Jahr, als 1321 Kinder mitgemacht hatten. Doch letztendlich konnten nur 706 Kinder in 31 Klassen das Angebot wahrnehmen. Vor allem eine Sturmwarnung hatte dazu geführt, dass die Termine nicht stattfinden konnten. „Die Sicherheit geht vor“, sagte Chantal Schwerdt, für das Thema Umweltbildung im Regionalforstamt in Nettersheim zuständig.

Clemens Pick begrüßt die Kinder in den Stuhlreihen.

Im Saal des Holzkompetenzzentrums begrüßte Clemens Pick von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald die Klassen zur Abschlussveranstaltung.

Umso größer war die Freude in den Klassen von KGS Mechernich und GSV Erft-Swist, als sie erfuhren, dass das Losglück ihnen dann doch einen Tag in der Natur beschert hatte. „Die Kinder hatten sich sehr auf den Wald gefreut“, sagte Anja Besse aus Mechernich. Die Waldjugendspiele seien immer toll. So seien die Kinder doppelt glücklich gewesen, ausgelost worden zu sein. Auch die Klasse von Anja Baum aus Weilerswist hatte kurzfristig nicht teilnehmen können. „Die Kinder waren doch sehr enttäuscht“, berichtete die Lehrerin.

Die Katholische Grundschule Dreiborn hatte schließlich die Nase vorn

Von Enttäuschung war nun nichts mehr zu merken. In mehreren Spielen mussten sich die Kinder beweisen, um einen der Gutscheine für die teilnehmenden Klassen zu ergattern. So war ein Programm im Hochseilklettergarten in Nettersheim genauso ausgelobt wie eine Teilnahme im Arboretum-Naturparcours, ein Aktivprogramm beim Naturzentrum Eifel in Nettersheim oder eine Tagestour im Jugendwaldheim Urft.

Die beiden Genannten stapeln Konserven auf einem Tisch.

Für den fachgerechten Wurfdosenaufbau sorgten Chantal Schwerdt und Christoph Böltz vom Regionalforstamt.

Ob Bällewerfen, Tannenzapfenzielwerfen oder das Balancieren über Holzscheiben – viel Koordination war bei den Bewegungsspielen gefordert, die die Pädagogen vom Regionalforstamt ausgearbeitet hatten. Am Ende hatte die KGS Dreiborn die Nase vorn und konnte als erste Schule ihren Preis entgegennehmen, das Programm im Nettersheimer Arboretum.

Während am Naturzentrum richtig Wettkampfstimmung aufkam und die Kinder jubelten, wenn eines der Spiele erfolgreich absolviert worden war, geht es bei den Waldjugendspielen selbst nicht ums Gewinnen oder Verlieren. Schwerdt: „Es wird ein Parcours mit mehreren Ständen aufgebaut, an denen verschiedene Aufgaben gelöst werden müssen, wie zum Beispiel das Erkennen von Gegenständen in einem Fühlkasten oder das Sammeln von Tannenzapfen“, berichtete sie.

Es gehe darum, den Wald kennenzulernen und den Kindern das richtige Verhalten im Wald beizubringen. Dabei sei schon festzustellen, dass der Kontakt zum Wald bei den Kindern tendenziell weniger werde. „Doch wenn sie zu den Waldjugendspielen kommen, ist die Begeisterung ungebrochen“, freute sie sich.