Parken am StraßenrandEuskirchen weitet Bewohnerparkzonen am Bahnhof aus
Euskirchen – Seit Mitte 2016 ist das Parken auf dem Areal hinter dem Euskirchener Bahnhof (City-Süd) nicht mehr kostenlos. Die Folge: Mehr Autofahrer als früher stellen ihren Wagen nicht mehr auf dem mittlerweile planierten Gelände ab, sondern in den nahe gelegenen Straßen, wo keine Gebühren anfallen. Das wiederum stört die Anlieger. Sie finden in zumutbarer Entfernung kaum noch Stellplätze für ihre Fahrzeuge.
So beschreibt die Stadtverwaltung die Situation. Bei ihr waren zuletzt immer wieder Beschwerden von Anwohnern eingegangen, die in der Nähe der City-Süd zu Hause sind. Als Reaktion darauf wird die Stadt ihr Parkraumbewirtschaftungskonzept ändern. Der Hauptausschuss hat jetzt einen entsprechenden Vorschlag der Verwaltung abgesegnet; die Zustimmung des Rates gilt als sicher.
Die „Fortschreibung“ des Konzepts, wie es im Behördendeutsch heißt, sieht vor, die Bewohnerparkzonen B, C und F zu erweitern. In der Innenstadt gibt es insgesamt sechs dieser Zonen. Für die Bewohner stellt die Stadtverkehrsgesellschaft SVE im Auftrag der Stadt Parkausweise aus – Jahresgebühr: 30,70 Euro. Mit ihnen können die Bewohner in ihrer jeweiligen Zone die entsprechend beschilderten Parkplätze nutzen.
Reine Bewohnerparkplätze sind die Ausnahme. Die meisten von ihnen stehen, zeitlich befristet, auch anderen Autofahrern zur Verfügung. Sie müssen dafür allerdings einen Parkschein ziehen oder eine Parkscheibe auslegen.
Das Bewirtschaftungskonzept stammt aus dem Jahr 1995. Durch Eigentumsveränderungen und bauliche Maßnahmen, so die Stadt, sind seither zum einen Bewohnerparkplätze weggefallen. Zum anderen hat sich die Zahl der Ausweise erhöht. So stehen den rund 1200 Straßenparkplätzen in der Innenstadt mittlerweile 958 Bewohnerparkplätze gegenüber.
Die Konsequenz: Immer mehr Anwohner – nicht nur in der City-Süd – beklagen, dass in der Nähe ihrer Wohnung nicht mehr genügend Stellplätze zur Verfügung stehen.
Pendler auf Bezahlparkplätze zwingen
Die Verwaltung nahm dies zum Anlass, alle Zonen unter die Lupe zu nehmen. Daraus resultieren Änderungen (siehe „Der neue Zuschnitt der Zonen“), mit denen man den Wünschen der Bewohner gerecht werden will.
In der City-Süd soll die Ausweitung der Bewohnerparkzone B diejenigen Pendler, die zuletzt verstärkt kostenlose Straßenparkplätze nutzten, zurück auf das Gelände hinter dem Bahnhof zwingen. Dort haben rund 770 Autos Platz. Werktags zahlt man in der Zeit von 9 bis 18 Uhr für die erste bis zur vierten Stunde jeweils einen Euro, pro Tag maximal 5,50 Euro.
Dauerparkticket für fünf Euro
Wer ein Zeitticket des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg vorweist, kann für fünf Euro monatlich ein Dauerparkticket kaufen. In begrenzter Zahl werden zudem für jeweils 40 Euro Monatstickets an Interessenten verkauft, die kein ÖPNV-Zeitticket haben.
Bürgermeister Dr. Uwe Friedl (CDU) sagte, dass die SVE als Betreiber des Parkplatzes rund 1000 Dauerparktickets für fünf Euro pro Monat abgegeben habe. Dennoch seien stets Parkplätze leer. Dies sei „eigentlich nicht nachvollziehbar“. Die Entwicklung müsse man mit Blick auf die Größe und die Kosten des Parkhauses, das mittelfristig in der City-Süd entstehen solle, kritisch analysieren.
Der neue Zuschnitt der Zonen
In der Bewohnerparkzone A wird die Stadt in der Alten Gerberstraße 15 weitere Bewohnerparkplätze anlegen, zur Zone B gehören künftig auch Gottfried-Kinkel-Straße, Johannesbergstraße, Am Fuchspfad sowie Teile der Roitzheimer Straße, der Münstereifeler Straße und der Vogelrute.
Die Zone C wird um einen Teil der Kölner Straße sowie um Emil-Fischer-Straße, Dominikanerinnenplatz und Jean-Spessart-Straße erweitert.
In der Zone E will die Stadt auf dem Kirchplatz vier weitere Bewohnerparkplätze anlegen. Zur Zone F schließlich zählen in Zukunft auch die Chlodwigstraße, die Weststraße, die Martinsgasse und ein Stück der Danziger Straße. (ejb)