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Eifel-Chalet in GemündAnspruchsvolle Wege, einfache Hütten

Lesezeit 3 Minuten

In Gemünd, oberhalb des Kurgebiets, entstanden mehrere Ferienhäuser als Baumstammhäuser mit sehr unterschiedlichem Komfort.

Schleiden-Gemünd – Für viele sind das ferne Jugenderinnerungen: die Wanderung von Berghütte zu Berghütte, mit rustikaler, sehr einfacher Unterkunft und ebenso rustikalen Mahlzeiten. Neuerdings gibt es in der Eifel ein vergleichbares Angebot. Für kleines Geld bietet Manfred Möhrer, der Besitzer von Eifel-Chalet in Gemünd, an drei Terminen eine jeweils insgesamt viertägige Wanderung von Hütte zu Hütte an.

Das Angebot richtet sich besonders an junge, naturverbundene Leute, denen selbst das Jugendherbergsangebot noch zu teuer ist. Die Nachfrage nach solchen Spar-Unterkünften ist nach Möhrers Erfahrungen groß: Die erste Hüttenwanderung als Pauschale im August ist bereits ausgebucht.

Möhrer ist von Beruf Dachdeckermeister. Holz ist also ohnehin sein Metier, für seine Ferienunterkünfte in Gemünd verwendete Möhrer das Naturmaterial in seiner ursprünglichsten Form als Baumstamm. In Gemünd direkt oberhalb des Kurgebiets errichtete der 53-Jährige mehrere Ferienhäuser als Baumstammhäuser mit sehr unterschiedlichem Komfort. Die Palette schwankt zwischen Edel-Domizil und Billig-Unterkunft mit acht Etagenbetten in einem Raum.

Diese Billigunterkunft in Gemünd ergänzte Möhrer um zwei weitere, eher ungewöhnliche Häuser. Ihm gehören inzwischen nämlich auch die ehemalige Kaplanei in Einruhr in der Nordeifel sowie ein Haus in Rurberg. Sein Pauschalangebot beginnt in Monschau-Höfen, explizit angesprochen sind Wandergrüppchen von mindestens vier und maximal acht Personen, die als Selbstversorger von Quartier zu Quartier wandern wollen.

Den Wildnis-Trail entlang

Die erste Etappe startet in Höfen und führt entlang des Wildnis-Trails durch das idyllische Erkensruhrer Tal nach Einruhr. Die gut 24 Kilometer lange Etappe ist recht anspruchsvoll, da einiges an Höhenmetern zu überwinden ist. Die ehemalige Kaplanei in Einruhr hat eine wahrlich „bewegte“ Geschichte.

Das in der Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals errichtete Fachwerkhaus stand in jenem Teil Einruhrs, der beim Aufstau des Obersees in den Fluten versunken ist. Bevor das Wasser kam, wurde das Haus abgebaut und an höherer Stelle wieder aufgebaut. Nachdem das Haus rund zehn Jahre leergestanden hatte, richtete Möhrer es als Billigunterkunft für seine Hütten-Touristen her.

Am nächsten Tag geht die Wandertour 21 Kilometer weiter über Wollseifen und Vogelsang nach Gemünd. Für unterwegs gibt es ein Lunchpaket. Abends können die Gäste in der Grillkota grillen und die dortigen sanitären Einrichtungen mitbenutzen. Am dritten Tag geht es über Wolfgarten und den Kermeter zur letzten Unterkunft nach Rurberg. Dort haben die Hütten-Touristen die Möglichkeit, das Wellness-Angebot mit zu nutzen. Am vierten Tag geht es mit dem Bus zurück zum Ausgangspunkt Höfen. Auf Wunsch können Waldführer gegen Aufpreis die Gruppen begleiten.

Wer also kein Problem damit hat, sein Schlafzimmer mit wildfremden Menschen zu teilen, kann das Paket Hüttenwanderung für 149 Euro an vier Tagen buchen. Wer einfach nur eine Billig-Übernachtung sucht, kann die Wanderhütten ebenfalls nutzen. Da kostet das Bett pro Nacht 15 Euro.

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