AboAbonnieren

Hilfe beim Einstieg ins BerufslebenIn Schleiden soll ein „FuturePool“ entstehen

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt (1)

In der ehemaligen Mensa der Städtischen Realschule Schleiden sollen künftig Schülerinnen und Schüler  eine Orientierungshilfe beim Übergang in den Beruf erhalten. 

Schleiden – In der ehemaligen Mensa der Städtischen Realschule in Schleiden sollen künftig Schülerinnen und Schüler eine Orientierungshilfe beim Übergang in den Beruf erhalten. „FuturePool“ heißt das Projekt, das nach Angaben von Bürgermeister Ingo Pfennings einzigartig in der Region ist. Mit dem ungewöhnlichen Titel wird auch daran erinnert, dass die Mensa früher ein Lehrschwimmbecken (Pool) war. Der Stadtrat hat dem Vorhaben jüngst zugestimmt.

Der Förderverein der Realschule hatte die Mensa für Schüler der Realschule und des Johannes-Sturmius-Gymnasiums betrieben. Im April 2019 war die Einrichtung aber wegen der Corona-Pandemie geschlossen worden. In der Zwischenzeit sprach sich der Förderverein gegen eine Wiedereröffnung aus. Die Nachfrage nach Mittagessen sei durch den rückläufigen Nachmittagsunterricht an der Realschule und am Gymnasium so gering, dass ein Mensabetrieb weder bedarfsorientiert noch wirtschaftlich sei. Das bestätigten auch potenzielle Mensa-Betreiber in Gesprächen mit der Stadtverwaltung.

Weil die Mensa also nicht mehr benötigt wird, wurde über eine attraktive schulisch-orientierte Nachnutzung der Räume nachgedacht. In ersten Gesprächen mit den Schulleitungen der Realschule und des Johannes-Sturmius-Gymnasiums stellte das Team Wirtschaft und Tourismus dann einen Entwurf für einen „FuturePool“ vor. „Die Schulleitungen waren von dem Vorschlag gleich sehr angetan“, berichtete der Bürgermeister. Ein derartiges Angebot sei in der Region bislang einzigartig.

Workshops und Seminare

Im Rahmen des Projekts sollen Veranstaltungen, Workshops und Seminare angeboten werden. Planung und Durchführung soll die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, Tourismusförderung und Veranstaltungsmanagement übernehmen, deren Gründung für Januar 2023 geplant ist. Die Gesellschaft, das Gymnasium und die Realschule sollen kooperieren, die Realschule zudem die Vergabe der Räume organisieren. „Wir sehen das Angebot auch als einen Mehrwert für die Schulen, die ja ohnehin schon Kooperationen mit Betrieben aus der Region haben“, sagte Pfennings.

Das neue Angebot bietet nach Ansicht der Stadt zudem die Möglichkeit, das Profil der Realschule als zielgerichteten Bildungsweg für einen strukturierten Einstieg in das Berufsleben zu etablieren.

Breites Angebot

Bei den Veranstaltungen sollen Unternehmen aus dem Stadtgebiet und dem Umland Ausbildungsplätze, duale Studiengänge oder auch Studiengänge mit Werksverbindung anbieten und so die neuen Mitarbeiter auch langfristig an die Region binden. Zudem sollen sich die Betriebe samt ihrer beruflichen Perspektiven vorstellen und auch gemeinschaftliche Projekte initiieren. Auch Workshops zur Vorbereitung auf den Einstieg in den Bewerbungsprozess will man anbieten.

„Oft fragen Firmen aus der Umgebung an, ob sie sich und ihre Ausbildung vorstellen können und so haben wir die Möglichkeit, hier ein neues und attraktives Angebot für alle zu schaffen“, erklärte die Leiterin der Realschule, Birgit Barrelmeyer, bei der Vorstellung des Projekts.

Für die Ausgestaltung des „FuturePools“, der Formate und der Vermarktung soll die Stadt einen Auftrag an die Gesellschaft vergeben. Ausgehend von etwa sechs Veranstaltungen im Jahr soll die künftige GmbH für die Durchführung und Abwicklung der Veranstaltungen ab 2023 einen Zuschuss von 5000 Euro erhalten. Die Vereinbarung ist laut Stadt zunächst auf drei Jahre befristet. Sollte die Mensa für die künftige Schulentwicklung wieder benötigt werden, ist das nach Angaben der Stadtverwaltung jederzeit möglich.