AboAbonnieren

Falschparker am Alten RömerwegGemünder erstattet mehrfach Anzeige bei der Stadt Schleiden

Lesezeit 3 Minuten
Ein Pkw steht auf dem Rad- und Gehweg.

Immer wieder parken Autos auf dem Rad- und Gehweg am Alten Römerweg in Gemünd.

Norbert Heuduk hat schon mehrfach Anzeige bei der Stadt Schleiden wegen Falschparkern erstattet, fühlt sich aber nicht ernst genommen.

Der von Autos immer wieder zugeparkte Rad- und Gehweg am Alten Römerweg ist für Norbert Heuduk ein echtes Ärgernis: „Ich habe mehrfach an das Ordnungsamt der Stadt Schleiden geschrieben, aber passiert ist nichts.“ Er habe noch nicht einmal eine Antwort erhalten. Bürgermeister Ingo Pfennings weist die Vorwürfe zurück: „Wir haben dort mehrfach kontrolliert und auch Knöllchen verteilt.“

„Der Rad- und Gehweg am Alten Römerweg ist sehr oft zugeparkt. Ich habe dem Ordnungsamt schon mehrere Mails mit Fotos und Uhrzeit geschickt“, berichtete Heuduk. In der Regel habe er noch nicht einmal eine Antwort bekommen: „Nur einmal erhielt ich ein Schreiben, in dem ich darauf hingewiesen wurde, dass ich bei weiteren Anzeigen damit rechnen müsse, dass ich beim Amtsgericht aussagen muss.“

Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern steht auf dem Spiel

In seiner Not habe er sich auch schon an den Kreis Euskirchen gewandt – ebenfalls mit aus seiner Sicht sehr überschaubarem Erfolg: „Der hat mir mitgeteilt, dass für den ruhenden Verkehr das Ordnungsamt der Stadt zuständig ist.“

Es komme häufiger vor, dass Autos auf dem Gehweg stehen und deshalb Radfahrer und Fußgänger ausweichen müssten. „Erst kürzlich ist mir ein Radfahrer, der auf dem kleinen Weg zur Bundesstraße 266 unterwegs war, fast vor das Auto gefahren, weil er einem geparkten Pkw ausweichen musste“, sagt Heuduk.

Die Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern steht seiner Ansicht nach auf dem Spiel. Im Bußgeldkatalog seien für dieses Vergehen ein Bußgeld von 50 Euro und ein Punkt in Flensburg vorgesehen. Es könne doch nicht sein, so Heuduk, dass erst etwas passieren müsse, ehe gehandelt werde. In seiner Not denke er auch über eine Dienstaufsichtsbeschwerde nach.

Stadt Schleiden hat 13 E-Mails zu Falschparkern erhalten

„Wir haben insgesamt 13 E-Mails von Herrn Heuduk erhalten“, erklärte Bürgermeister Ingo Pfennings. In einer Antwort auf die Schreiben habe die Ordnungsamtsleiterin Sandra Linden mitgeteilt, dass über den Sachstand der Anzeigen keine Auskunft gegeben werden dürfe. Bei gleichlautenden E-Mails werde dann nicht jedes Mal eine Antwort verschickt.

Eine Anzeige werde erstellt, wenn alle notwendigen Informationen wie Ort, Tag, Uhrzeit und Kennzeichen vorliegen. Wenn dann jemand ein Knöllchen nicht bezahle, werde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

Gespräche mit dem Geschäftsinhaber und Kunden geführt

Man versuche aber schon seit geraumer Zeit, erst einmal mit den „Sündern“ zu sprechen und nicht gleich Strafen zu verhängen, so der Bürgermeister. „Wenn wir, wie in diesem Fall, mehrere Hinweise zu einem Standort erhalten, rückt das Ordnungsamt aus“, betonte Pfennings. Der Bereich am Alten Römerweg werde regelmäßig kontrolliert. Man habe dort auch schon Gespräche mit dem Geschäftsinhaber und Kunden geführt und auf das Parkverbot hingewiesen. Der Außendienst könne den Gehweg aber nicht rund um die Uhr bewachen.

In den acht Monaten von Anfang Januar bis Ende August seien im Stadtgebiet insgesamt 869 Verwarnverfahren abgeschlossen worden: „Das sind im Schnitt 109 pro Monat.“ Da seien laut Pfennings die Fälle, in denen das Knöllchen vorher bezahlt wurde, noch nicht einmal eingerechnet.

„Wir hören immer wieder, dass mehr Kontrollen gefordert werden. Wenn wir die dann aber durchführen, beschweren sich andere und werfen uns Abzocke vor“, erklärte der Bürgermeister.