Die Stadt Schleiden stellt einen Entwurf für die neue Tagesstätte im alten Kino in Gemünd vor. Vier Gruppen sollen dort ihren Platz finden.
4,6 Millionen Euro-ProjektIm alten Gemünder Kino soll eine barrierefreie Kita entstehen
„Es ist ein spannendes Projekt“, meinte Marcel Wolter jetzt im Bildungs- und Sozialausschuss. Damit meinte der Erste Beigeordnete der Stadt Schleiden den Neubau der Kindertagesstätte im alten Kino in Gemünd. Dort sollen vier Gruppen aus den Kindertagesstätten in Malsbenden und am Kreuzberg, die beide bei der Flutkatastrophe zerstört wurden, eine neue Heimat finden.
Gut 4,6 Millionen Euro sind für das Projekt im Wiederaufbauplan der Stadt vorgesehen. Eine Abstimmung mit dem Träger DRK sowie dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat bereits stattgefunden. Der Bauantrag wird in Kürze gestellt.
Im alten Kino haben vier Gruppen Platz
Seit der Flut sind die rund 80 Jungen und Mädchen und 25 Mitarbeiter der Kindergärten „Am Kreuzberg“ und „Im Wingertchen“, die beide vom Deutschen Roten Kreuz betrieben werden, in Containern am Olefer Sportplatz untergebracht.
Die vier Gruppen sollen im alten Kino auf zwei Etagen verteilt werden. „Unten sollen die kleineren Kinder, oben die größeren betreut werden“, so Wolter. Um den Raumbedarf sicherzustellen, ist auch ein Anbau vorgesehen. Der Zugang zum Gebäude wird durch den alten Kinoeingang erfolgen.
Kita wird barrierefrei geplant
Im Erdgeschoss sind neben zwei Gruppenräumen auch Mehrzweckbereiche, ein kleiner Empfang mit Büro und zwei Garderoben untergebracht. Neben dem Treppenhaus gibt es auch einen Aufzug, der für die barrierefreie Erschließung der Kita sorgt.
In der ersten Etage sind unter anderem ein Therapiebereich und ein Bewegungsraum vorgesehen. „Es wird eine sehr helle Kita werden, weil es viele bodentiefe Fenster geben wird“, sagte der Beigeordnete. Außerdem werde es einen umlaufenden Balkon geben, von dem man über zwei Treppen das Außengelände erreichen könne.
Ellen Lehner (SPD) wollte wissen, ob das Außengelände groß genug sei für eine viergruppige Einrichtung. „Angrenzend gibt es noch städtische Flächen. Wir sind also sehr flexibel, was die Größe des Außengeländes angeht“, antwortete Wolter. Die Außenfläche habe eine direkte Verbindung zum Kurpark und zum Nationalpark und werde mit einem 1,20 Meter hohen Zaun abgegrenzt. Eine Architektin des Landschaftsverbands habe die Planung geprüft. Auch die Leiter der Tagesstätten seien beteiligt worden.
„Was ist, wenn die Eltern ihre Kinder mit dem Auto bis zur Kita fahren und dann die Zufahrt für Rettungsfahrzeuge versperrt ist?“, fragte Lehner nach. Schließlich gebe es keine Wendemöglichkeit.
„Wir müssen, eventuell auch mit Kontrollen des Ordnungsamtes, dafür sorgen, dass das nicht passiert“, stellte Wolter klar. Er gehe aber davon aus, dass die Eltern am Amtsgericht oder auf dem Eifel-Ardennen-Platz parken werden. Die Kita sei zudem auch zu Fuß und mit dem ÖPNV erreichbar. Außerdem erfülle sie die Vorgabe, wonach solche Einrichtungen möglichst zentrumsnah errichtet werden sollen. Die Stadt habe auch andere Standorte geprüft, aber keiner erfülle die Vorgaben.
„Es wäre schön, wenn wir bis zum Herbst eine Baugenehmigung hätten. Dann könnten wir im Winter ausschreiben und Anfang 2024 mit den Arbeiten beginnen“, sagte der Beigeordnete, der von einer Bauzeit von rund zwei Jahren ausgeht. Ziel sei es, die Einrichtung im August 2025 eröffnen zu können.