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50 Jahre kommunale NeugliederungEin Gemünder Ortsschild mit langer Geschichte

Lesezeit 2 Minuten

Ein historisches Dokument ist das alte Ortsschild für Markus Herbrand.

  1. Mit dem Aachen-Gesetz, das am 1. Januar 1972 in Kraft trat, wurde das Gebiet des Regierungsbezirks Aachen und des Kreises Euskirchen neu gegliedert.
  2. Im Zuge der kommunalen Neugliederung 1972 musste der überwiegende Teil der Verwaltung aus dem Altkreis Schleiden nach Euskirchen ziehen. Zeitzeugen erinnern sich an die Anfangszeiten.
  3. Mittlerweile sind 50 Jahre vergangen und die Redaktion beleuchtet in einer neuen Serie die Neugliederung – immer mit der Zukunft im Blick.

Schleiden-Gemünd – Manchmal liegt das Gesuchte ganz nah. Und wie nah, zeigt die aktuelle Geschichte: Gesucht wurde ein mindestens 50 Jahre altes Ortsschild mit der Bezeichnung „Kreis Schleiden“ unter dem Ortsnamen. Die Schilder kennt jeder, doch mittlerweile steht „Kreis Euskirchen“ unter den Ortsnamen. Seit der kommunalen Neugliederung vor 50 Jahren, um genau zu sein. Doch was ist mit den Schildern von damals passiert, findet man womöglich noch ein altes Ortsschild? Die Suche danach war nicht einfach. Denn selbst wenn in irgendeiner Ecke solch ein Schild noch gelegen hätte, die Flut hat viele dieser Ecken ausgespült.

Für Herbrand ist Ortsschild ein historisches Dokument

Viele, aber eben nicht alle. In einem Innenhof, auf etwa 1,80 Meter Höhe, gleich hinter den Wänden der Redaktion, hat ein solches Schild den Fluten getrotzt. „Gemünd – Kreis Schleiden – Regierungsbezirk Aachen“, so steht da drauf. Es gehört Markus Herbrand, FDP-Bundestagsabgeordneter und Gemünder durch und durch, wie er selbst sagt. „Eigentlich gehörte es meinem Vater“, sagt Herbrand. Jahrelang habe es in der Garage gelegen, irgendwann hing sein Vater das knapp einen Meter breite und 85 Zentimeter hohe Schild an die Wand im Hof des Elternhauses. Mittlerweile hängt es dort nicht mehr, sondern liegt bei Herbrand in der Garage. „Das ist das Einzige, was ich aus dem alten Haus beim Verkauf mitgenommen habe“, so Herbrand. „Es ist ein historisches Dokument, man interessiert sich für solche Stücke.“

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Herbrand ist gebürtiger Gemünder, war, wie sein Vater schon, im Stadtrat, bevor es ihn in die Bundespolitik zog. Er interessiert sich für die Geschichte des Ortes und hat vor knapp zehn Jahren bereits im Kunstforum alte Fotos aus Gemünd ausgestellt, die sein Großvater damals gemacht hat. Das Ortsschild ist genauso lange im Familienbesitz, wie Herbrand alt ist. Trotzdem, oder gerade deswegen, sagt Herbrand: „Für mich gibt es nur den Kreis Euskirchen mit der Stadt Schleiden. Gemünd ist aber der schönste Ortsteil.“

In der Garage soll das Schild nicht auf ewig bleiben. Wo genau es stattdessen einen Platz findet, weiß Herbrand aber noch nicht genau.