Karneval 2019 in GemündEin eigener Wagen fürs Mini-Dreigestirn
Gemünd – Ein grauer Stein bewegte sich gen Himmel und ein blauer Troll schaute hervor, die grün-braunen Äste des Baumes bewegten sich auf doch eher unnatürliche Weise. Das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen. Natürlich nicht, sonst wäre es ja kein Zauberwald gewesen. Beim Gemünder Rosenmontagszug hatten sich die Wagenbauer der insgesamt elf verschiedenen Gruppen wieder besondere Mühe gegeben – sehr zur Freude der vielen Jecken, die in der Fußgängerzone des Zochs harrten.
Der Zauberwald-Wagen wurde in liebevoller Kleinarbeit von der Gruppe um Peter Berners gebaut. Ursprünglich ist die Gruppierung mal aus befreundeten Stammgästen des Schleidener Jugendraums entstanden. Aber das ist eine ganze Weile her. „Mittlerweile sind wir sogar schon eine Generation weiter“, erzählt Berners. Die Kinder der Gründungsmitglieder marschierten nämlich auch fleißig mit. „Wir machen in jedem Jahr an unserem Wagen etwas, das sich bewegt“, so Berners weiter.
Dafür gesorgt, dass der blaue Troll etwa alle zwei Minuten unter dem Stein hervorblickte und sich die Äste des Baumes bewegten, hatte René „Müh“ Müller. Anderthalb Wochen hatte er an der Konstruktion geschweißt und gelötet. Stilecht konnten so die Zauberer, Feen und Zwerge im Zauberwald durch die Straßen ziehen.
Die besondere Geschichte des Kinderdreigestirns
Eine besondere Geschichte, wenn auch der ganz anderen Art, hatte der Wagen des Wolfgartener/Gemünder Kinderdreigestirns. Die Kinder der Gemünder Profinos-Kita St. Nikolaus hatten in Ermangelung eines erwachsenen Dreigestirns beschlossen, diesmal selbst Hand anzulegen. Gesagt, getan: Prinz Marlon, Bauer Ben und Jungfrau Juliane übernahmen den jecken „Job“. Davon waren die Regenten der vergangenen Session, Prinz Gerd, Bauer Frank und Jungfrau Wissi so begeistert, dass sie spontan ihren Wagen stellten. „Dann wurde gebastelt und gewerkelt, was das Zeug hält“, sagt Ex-Prinz Gerd.
Das Dreigestirn der Session 2018 wollte zur Feier des Tages Hand in Hand mit den neuen, kleinen Regenten ins Festzelt auf dem Marienplatz einziehen. Die ehemaligen Regenten und viele Wolfgartener zogen als treue Pantomimen-Gefolgschaft mit dem Dreigestirn durch die Straßen und verbreiteten trotz der doch wenig farbenfrohen Kostüme richtig gute Laune. Umso bunter waren dafür die Gäste aus Belgien: Die Assebacke tanzten und schunkelten als farbenfrohe Clowns durch Gemünd.
Plüscheinhörner und ABBA waren auch dabei
Voll im Trend waren „de Morhahne“: Plüscheinhörner warfen fortwährend Kamelle. Etwas realer waren die Tiere der Olefer Jecken. Einen Unterwasserwelt-Wagen haben sie gebaut: Hellblau und mit grünem Fischernetz dekoriert. Die Jecken selbst waren mit glänzenden Lackleggins ausgestattet. Ebenso wie die Gruppe Eifelglück: Als ABBA sorgten sie mit Fransenhemden und Langhaarperücken nicht nur bei den älteren Jecken, sondern auch bei den Kindern am Wegesrand für gute Laune. Selbstverständlich liefen aus den Boxen auf ihrem Wägelchen die bekannten Hits der Band.