Nationalpark EifelMenschen müssen sich auf die Rückkehr des Wolfs vorbereiten
- Zum Ende der Sonderausstellung hat der Naturschutzbund NRW zu einer lebhaften Diskussion zum Thema „Rückkehr des Wolfs nach NRW“ eingeladen
- Bislang sei noch kein Wolf im Nationalpark Eifel nachgewiesen worden – die Menschen müssten sich aber über mit dem Thema Wolf auseinandersetzen
- Die Diskussionen um die Rückkehr des Wolfes nach NRW werden immer wieder kontrovers geführt, so auch auf der Podiumsdiskussion
Kreis Euskirchen – „Bislang ist im Nationalpark Eifel noch kein Wolf nachgewiesen worden“, so Michael Lammertz, der stellvertretende Chef der Nationalpark-Verwaltung. „Wir haben das Thema aber trotzdem schon aufgegriffen. “ Es sei wichtig, frühzeitig zu informieren. Dabei ist ihm bewusst, dass das Thema sehr kontrovers gesehen werde. Einige wünschten sich den Wolf herbei, andere fürchteten ihn regelrecht. Die Nationalpark-Verwaltung will bewusst eine Plattform für die Diskussion bieten.
Lammertz hat das Thema Wolf bereits in der 2009 eröffneten Ausstellung im Nationalpark-Tor Nideggen zum Thema gemacht und auch am 2014 fertiggestellten Naturerkundungspfad „Der Wilde Weg“. Im ersten Quartal 2018 hat die Nationalparkverwaltung der Wanderausstellung „Rückkehr des Wolfs nach NRW“ des Nabu NRW Platz in den Räumlichkeiten ihrer Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ des Nationalparkzentrums gegeben.
Podiumsdiskussion zur Rückkehr des Wolfes
Zum Ende der Sonderausstellung hat der Naturschutzbund NRW im Nationalparkzentrum NRW zu einer Infoveranstaltung mit lebhafter Podiumsdiskussion über das Thema „Rückkehr des Wolfs nach NRW“ eingeladen, bei der die unterschiedlichsten Interessengruppen zu Wort kamen. Die Zuhörerschaft war so groß, dass die Leute teilweise dicht gedrängt standen, weil keine Sitzplätze mehr frei waren. Vorträge zum Wolf in Nationalparkschulen rundeten die Informationen ab, wie Michael Lammertz berichtet.
Am 13. März 2018 wurde die „Quarks“-Sendung „Hilfe! Die Wölfe kommen – müssen wir uns fürchten?“ ausgestrahlt. Der WDR hatte nach Abstimmung mit der Nationalparkverwaltung zu einer Nachtwanderung mit einem Waldführer durch den Internationalen Sternenpark Nationalpark Eifel eingeladen. Dabei wurde getestet und filmisch festgehalten, wie die Teilnehmer reagieren, wenn plötzlich Wolfsgeheul im finsteren Wald ertönt. Niemand brach in Panik aus.
Erstes Wolfsgebiet in NRW ausgewiesen, für das Entschädigungen greifen
Ein Wolf wurde dann im Juli 2018 im Hohen Venn in der Nähe zum Nationalpark nachgewiesen. Am 8. November hat die EU eine bessere Entschädigung für Weidetierhalter erlassen, die Förderungen beim Kauf von Schutzzäunen, der Anschaffung eines Herdenschutzhundes oder für den Tierarzt beinhaltet. Ende des Jahres wurde am Niederrhein das erste Wolfsgebiet in NRW ausgewiesen, für das diese Entschädigungen greifen.
Die Frage, wann der Wolf in die Eifel kommt, will Lammertz gar nicht beantworten: „Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass sich die Menschen mit dem Thema beschäftigen, sich informieren und darüber diskutieren, bevor sich hier die ersten Wölfe niederlassen.“ Im Übrigen sei der Nationalpark mit seinen 11.000 Hektar alleine ein viel zu kleines Gebiet für ein Wolfsrudel.