NaturschutzRotbuche fühlt sich wohl im Nationalpark Eifel
Schleiden-Gemünd – Die Rotbuche ist nach 1990 zum zweiten Mal zum Baum des Jahres gekürt worden. Auch im Nationalpark Eifel, wo die Natur sich weitestgehend selbst überlassen wird, ist die Buche auf dem Vormarsch. Ein Grund dafür: das sehr dichte Blätterdach der Kronen, das nur so wenig Licht durchlässt, dass außer Eiben, Stechpalmen und Weißtannen keine anderen Baumarten lange überleben können, wie die Nationalparkverwaltung mitteilt.
Die letzte Stichprobeninventur 2012/2013 habe ergeben, dass 75 Prozent der Fläche des Entwicklungsnationalparks aus Wald bestehen. Reine Buchenwälder und Mischbereiche mit Buchen sind auf 1238 Hektar oder rund 18 Prozent der Waldfläche vertreten.
Der bisher dickste im Nationalpark Eifel gemessene Baum ist nach Angaben der Verwaltung eine Rotbuche, die in 1,3 Meter Höhe über der Erde einen Stammdurchmesser von einem Meter hat und etwa 180 Jahre alt ist. Die natürliche Lebenserwartung liegt zwischen 300 und 350 Jahren.
Auch die Buchen sind vom Klimawandel betroffen
Doch der Klimawandel lässt auch die Buchen nicht kalt. Wegen der zunehmenden Erwärmung reduzieren sie ihre Blattdichte im Kronenbereich, um so den Wasserverlust zu begrenzen. „Zusätzlich treten immer häufiger sogenannte Mastjahre auf, in denen die Bäume eine hohe Anzahl an Früchten, Bucheckern, produzieren. Das kostet die Buche viel Energie, weshalb die Blätter im Jahr der Mast und sogar ein bis zwei Jahre danach um einiges kleiner sind als gewöhnlich“, heißt es in der Mitteilung des Nationalparks.
Das „Rot“ in ihrem Namen verdanke die Rotbuche der leicht rötlichen Färbung ihres Holzes und nicht der Farbe ihrer Blätter. Diese seien hell- bis dunkelgrün und würden sich erst im Herbst orangerot bis rotbraun färben. Die Rotbuche werde wegen ihres Namens häufig mit der Blutbuche verwechselt.