Mit dem Bus ist die Grundschule in Gemünd für die Kinder aus Olef unerreichbar. Das wird sich ändern.
Schleiden oder Gemünd?Olefer Schüler erhalten mit neuer Busverbindung eine echte Wahl
Zu viele Grundschüler in Schleiden, zu wenige in Gemünd: Dieser Trend ist schon seit einigen Jahren zu beobachten. Ein Grund dafür ist, dass Kinder aus Olef in der Mehrzahl nach Schleiden fahren, weil es eine Busverbindung gibt. Nach Gemünd müssen die Eltern dagegen ihre Kinder selbst bringen. Da die ungleiche Verteilung auf die Schulstandorte für Probleme sorgt, hat der Schleidener Stadtrat nun beschlossen, auch eine Buslinie von Olef nach Gemünd einzurichten. So sollen die Schüler besser auf die beiden Standorte verteilt werden. Die Kosten müssen noch ermittelt werden.
SPD-Sprecherin Ellen Lehner war überrascht. Gerade hatte sie im Stadtrat beantragt, dass die Verwaltung prüfen solle, ob Olefer Kinder mit Bussen zur Gemünder Grundschule gebracht werden könnten, da ging der Erste Beigeordnete Marcel Wolter schon einen Schritt weiter und schlug vor, die Verbindung schon nach den kommenden Sommerferien anzubieten. Die Maßnahme sei wichtig, um eine bessere Verteilung der Kinder auf Schleiden und Gemünd zu erreichen.
Die Gemünder Grundschule bietet ausreichend Kapazitäten
„In der Grundschule Schleiden wurden in den vergangenen Jahren regelmäßig zwei große Eingangsklassen gebildet“, berichtete Lehner. Im Hinblick auf den Gebäudekomplex sowie aufgrund der besonderen pädagogischen Anforderungen in der Grundschule Schleiden seien zwei mittelgroße Eingangsklassen besser. In Gemünd wiederum habe es nur noch für eine große Eingangsklasse gereicht.
„Durch die anstehende Erweiterung von Olef durch das Neubaugebiet Sittard könnte sich die Situation an der Grundschule Schleiden noch verschärfen“, warnte Lehner. Am Grundschulstandort Gemünd stünden dagegen Kapazitäten zur Verfügung. Das Schulgesetz sehe vor, dass möglichst gleich starke Klassen in einer Schulform gebildet werden sollen.
Die Schleidener Grundschule wird zur großen Baustelle
„Wir haben mit den beiden Schulleitungen gesprochen und beschlossen, die Beförderung nach Olef einzurichten“, sagte Wolter. Ziel sei, dass beide Standorte zweizügig seien. „Der Bus fährt bislang schon bis Nierfeld. Die Fahrtzeit muss also nur um acht Minuten verlängert werden.“ Die Änderung wolle die Verwaltung schon zum nächsten Schuljahr umsetzen.
Bürgermeister Ingo Pfennings erklärte, dass zurzeit 17 Kinder aus Olef die Schule in Schleiden besuchen, acht die in Gemünd. „In der Schleidener Grundschule stehen umfangreiche Umbaumaßnahmen an. Deshalb wäre es wichtig, wenn die Linienführung schon im Sommer geändert werden kann“, meinte Stefan Groß (CDU). Man solle mit den Eltern, die sich für Schleiden entschieden haben, noch einmal über das neue Busangebot sprechen.
„Ich wusste nicht, dass es schon eine Linie gibt, die nur verlängert werden muss“, meinte Jan Griskewitz (FDP). „Trotzdem würde ich schon gerne wissen, was das kostet.“ „Wenn wir mit der Busverbindung für eine gute Auslastung beider Schulen sorgen, wird das auf jeden Fall günstiger sein, als an einem Standort Anbauten zu errichten“, hielt Wolter dagegen. Das sieht Pfennings ähnlich: „Wenn man sieht, wie viele Busse im Stadtgebiet unterwegs sind, können die Kosten kein entscheidender Faktor sein.“