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Parkplatz wegen Überfüllung geschlossenGroßer Ansturm im Nationalpark Eifel

Lesezeit 4 Minuten
Kermeter_Tagestouristen

Mehr als 800 Besucher mussten Ranger an Pfingsten am Parkplatz Kermeter weiterschicken.

  1. Der Nationalpark Eifel erfreut sich in diesem Frühjahr und Sommer enormer Beliebtheit.
  2. Allerdings knubbelt es sich deshalb an manchen Wochenenden an den Hotspots des Parks.
  3. Und die Parkranger treffen auch immer wieder auf Besucher, die wichtige Regeln im Nationalpark missachten – wie etwa die, kein Feuer zu machen.

Schleiden-Gemünd – Die Corona-Pandemie beschert der Eifel mehr Touristen. Was die touristischen Betriebe und die Gastronomie freut, bedeutet für die Natur im Nationalpark mehr Stress. Denn nicht allen sind die Regeln des Nationalparks bekannt, zumindest halten sich nicht alle dran.

„Im Grunde ist es ein statistisches Problem“, sagt Martin Weisgerber von der Nationalparkverwaltung: „Mehr Besucher – mehr Verstöße.“

Seit März verzeichne der Nationalpark Eifel 60 Prozent mehr Besucher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. An einzelnen Standorten habe sich der Wert sogar mehr als verdoppelt, berichtet Weisgerber. Den Höhepunkt des Besucheransturms erlebte der Park am Pfingstwochenende. Gutes Wetter traf auf Feiertag.

Das Resultat: Ranger mussten mehr als 800 Autos am Parkplatz Kermeter wegschicken. Dort ist Platz für 130 Fahrzeuge.

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Das sei mit das größte Problem, sagt Weisgerber. Der 110 Quadratkilometer große Nationalpark könne die Anzahl der Besucher eigentlich noch verkraften. „Aber wenn es sich derart knubbelt wie am Wilden Weg, rund um Wollseifen oder am Seeufer, dann ist es einfach zu viel“, erklärt er.

Besucher halten sich nicht an die Parkregeln

Zumal viele Besucher offenbar nicht die Regeln im Nationalpark kennen. „Es ist unglaublich, was man an Feuerstellen findet“, so Weisgerber. Gerade am Ufer des Rursees habe er einige zählen können, aber auch mitten im Kermeter.

Gefährlich, sagt Weisgerber. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis ein Waldbrand entstehe. Deshalb werde ein solcher Verstoß auch sofort mit Bußgeld geahndet.

Straße gesperrt

Für den Ausbau eines Radwegs in Einruhr wird laut Straßen NRW die B 266 von Montag, 13. Juli, bis voraussichtlich Freitag, 24. Juli, im Bereich des Abzweigs nach Erkensruhr komplett gesperrt.

Eine Umleitung wird ab Herhahn über die L 207 und die B 258 über Monschau eingerichtet. Die Sperrung betrifft auch Anfahrtswege zum Nationalpark. Besucher sollten sich also – je nachdem, wohin sie wollen – auf längere Fahrzeiten einstellen. (jre)

Nachlässiger sei man bei Verstößen gegen das Wegegebot. Im Nationalpark sollen Besucher immer auf den gekennzeichneten Wegen bleiben, damit der Wald zur Ruhe kommen könne, erklärt Weisgerber. Wenn täglich mehrere Besucher abseits der Wege durch den Wald streiften, verunsichere dies das Wild, das gerade Junge aufziehe.

Das wiederum habe Konsequenzen für den Wald. Denn anstatt auf einer Wiese zu äsen, blieben die Tiere lieber im geschützten Wald und würden beispielsweise junge Baumtriebe abfressen.

Verhaltensregeln im Park I

Wegegebot: Jeder Besucher des Nationalparks soll auf den markierten Wegen bleiben. Fahrradfahren ist nur auf ausgewiesenen Wegen erlaubt.

Leinengebot: Hunde sind im Nationalpark immer an der Leine zu führen.

Sammelverbot: Im Nationalpark dürfen keine Blumen gepflückt oder Steine eingesteckt werden. (jre)

Die Ranger machten die Erfahrung, dass vielen Besuchern das einfach nicht bewusst sei. Dabei stehe an jedem der 105 Zugänge zum Nationalpark ein großes Schild, das auf die Regeln im Nationalpark hinweise. „Jeder, der im Nationalpark ist, ist mindestens einmal an so einem Schild vorbeigelaufen“, sagt Weisgerber.

Der Nationalpark sei außerdem an die Bootsverleiher am Rursee herangetreten. Diese sollen ihre Gäste darauf hinweisen, dass das südliche und östliche Ufer des Sees zum Nationalpark gehören. Vielen Paddlern ist das laut Martin Weisgerber wohl nicht klar.

Zusätzlich sind die Ranger im Aufklärungseinsatz. Sie stehen an Wegen und Parkplätzen und achten darauf, dass sich alle an die Regeln halten. Ranger-Touren könne der Nationalpark deshalb zurzeit nicht anbieten.

Verhaltensregeln im Park II

Rauchen und Feuer machen im Nationalpark ist verboten. Besucher sollen zudem Lärm vermeiden und ihre Abfälle wieder mitnehmen.

Zelten und jegliches Übernachten ist im Nationalpark nicht erlaubt.

Außerdem sollten Besucher darauf achten, dass wegen des zunehmenden Anteils alter Bäume im Nationalpark häufig Äste abbrechen und auf die Wege fallen können. Bei Sturm, Schnee und Gewitter sollten Besucher deshalb den Nationalpark zu ihrer eigenen Sicherheit nicht betreten. (jre)

Man verstehe zwar, dass viele Touristen sich das wünschen, aber für den Nationalpark stehe der Naturschutz an oberster Stelle. Es gehe allerdings nicht darum, Besucher abzuschrecken. „Wir denken nicht nach dem Motto ’Hoffentlich kommt jetzt keiner mehr’“, sagt er.

Nur sollten sich alle an die Regeln halten und vielleicht einmal andere Orte als die Hotspots anfahren. Die neuen Eifelschleifen und -spuren seien beispielsweise auch sehr toll. Und wer gerne wandern gehe, sollte einmal den Wildnis-Trail probieren und den Nationalpark in mehrtägigen Etappen kennenlernen. Da dort alle in dieselbe Richtung liefen, so Weisgerber, habe man oft das Gefühl, man sei ganz alleine unterwegs.