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Projekt der Nationalpark-SchulenSchüler wollen aktiver im Naturschutz sein

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Nationalpark Eifel Schild

Nationalpark Eifel

Schleiden-Gemünd – „Wir leben in einer Zeit, in der sich jeder mit dem Naturschutz beschäftigen sollte“, sagt Maike Schlüter vom Fachbereich Umweltbildung bei der Nationalparkverwaltung. Umso mehr freuen sich die Verantwortlichen darüber, dass das Projekt der Nationalpark-Schulen so gut angenommen wird.

Seit 2009 gibt es die Kooperation mit Schulen in der Region mit der Nationalpark-Verwaltung und dem Förderverein Nationalpark Eifel. In einem zweijährigen Zertifizierungsprozess können sich die Schulen als Nationalpark-Schule qualifizieren. Inzwischen sind es beinahe 50 Schulen in der Region, die das Angebot wahrnehmen. Seit 2018 ist es zudem möglich, dass auch die Kindergärten im Nationalpark an dem Projekt teilnehmen, um auch die ganz Kleinen schon an das Thema „Natur und Umwelt“ heranzuführen.

3000 Schüler nahmen an Umfrage teil

Nach beinahe zehnjähriger Laufzeit wurde das Projekt nun genau unter die Lupe genommen. Mittels einer großangelegten Online-Umfrage sollte die Qualität der Zertifizierung und die nachhaltige Wirkung auf die jungen Teilnehmer erörtert werden. 3000 Schüler, 1100 Erziehungsberechtigte, 240 Lehrkräfte sowie 35 Ansprechpersonen und 35 Schulleitungen nahmen Ende 2018 an der Umfrage teil und füllten die Fragebögen aus.

Fünf Stück – je einen für jede Befragungsgruppe – hatte die Steuerungsgruppe im Projekt der Nationalparkschulen dafür erdacht. Die Gruppe besteht aus Lehrern von Nationalpark-Schulen als auch Vertretern aus dem Nationalpark-Förderverein sowie der Nationalpark-Verwaltung aus dem Fachgebiet der Umweltbildung. Inzwischen wurden die Daten ausgewertet. Das Ergebnis ist für die Verantwortlichen positiv.

Preise verteilt

Als Anreiz für eine rege Beteiligung an der Online-Umfrage hatte die Nationalpark-Verwaltung verschiedene Preise ausgeschrieben. Mit der Befragung sollte nach zehn Jahren ein Resümee des Projekts gezogen werden.

Die Katholische Grundschule Schleiden (KGS) beteiligte sich an der Aktion insgesamt sehr eifrig. Von der KGS hatte die Klasse 2a sich am häufigsten mit Schülern und Eltern beteiligt. Zur Belohnung gibt es für die Kinder eine Klassenfahrt zur Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ im Nationalpark-Zentrum in Vogelsang.

Für die insgesamt höchste Beteiligung an der Online-Aktion gab es für alle Schüler der KGS Schleiden als Dankeschön eine Holz-Liege in Form eines Buchenblatts. Diese wurde in der Nationalpark-eigenen Schreinerei hergestellt und steht ab sofort auf dem Schulhof der Nationalpark-Schule.

Vertreter der Nationalpark-Verwaltung und des Fördervereins Nationalpark Eifel übergaben die neue Liege bei einer kleinen Feier mit der Schülern und Lehrern der KGS.

Trostpreise in Form eines hölzernen Nationalpark-Schweinchens aus Holz erhielten die Gemeinschaftsgrundschule Zweifall, die Ahr-Grundschule Blankenheim und die Astrid-Lindgren-Schule Eschweiler. (hab)

Die Auswertung der Befragung habe ergeben, dass die Schutzziele des Nationalparks in allen befragten Gruppen überwiegend bekannt seien, sagt Maike Schlüter: „Der Gedanke hinter dem Kooperationsprojekt kommt an.“ Im Fragebogen, der auf die Schüler vom Grundschulalter bis hin zu Abiturienten und Förderschülern zugeschnitten war, wurde etwa abgefragt, ob die Kinder und Jugendlichen wissen, dass sie an einer Nationalparkschule unterrichtet werden.

Noch mehr Wildnis und Natur in die Schule bringen

Zudem sollten die Schüler eine Rückmeldung geben, wie sich das für sie im Schulalltag bemerkbar mache. „Wir haben auch gefragt, wie man aus Sicht der Schüler noch mehr Wildnis und Natur in die Schule bringen kann“, schildert Schlüter beispielhaft, die maßgeblich am Evaluierungsprozess beteiligt war und die Fragebögen ausgewertet hat.

Die aktuelle politische und ökologische Lage spiele da vermutlich mit hinein, dass der Zuspruch für das Projekt so groß sei, bestätigt sie. Die Bedeutung und Sinnhaftigkeit der dauerhaften Unterschutzstellung habe eine hohe Akzeptanz.

Zertifizierung

48 Schulen an 56 Standorten sind in der Region momentan im Zertifizierungsprozess als Nationalpark-Schule aktiv. Die Verankerung der Zertifizierung im Leitbild der Schule sieht vor, dass der Nationalpark-Gedanke auch vom gesamten Kollegium getragen wird.

Dabei entwickelt jede Schule ihre eigene Vorgehensweise, um die Schüler mit dem einzigen Nationalpark in NRW in Kontakt zu kommen. Das kann etwa über Klassenfahrten, Exkursionen, fächerübergreifende Projekte oder Arbeitsgruppen geschehen.

Die Dokumentationen der zweijährigen Zertifizierungs-Phase sowie die Einhaltung der festgelegten Kriterien sind Grundlage für die Auszeichnung zur Nationalpark-Schule. Zu den Voraussetzungen gehörten die Vermittlung von Nationalpark-Inhalten, die Einrichtung einer Nationalpark-Ecke oder die Partizipation der Kinder an Entscheidungen, schildert Maike Schlüter.

Seit 2018 gibt es auch für die Kindertageseinrichtungen die Möglichkeit sich als „Nationalpark-Kita“ auszeichnen zu lassen.

33 Kitas sind laut Maike Schlüter derzeit am Projekt beteiligt. Die Einrichtungen verankern Wald, Wildnis und Naturschutz ihrem Konzept und setzen gezielt Projekte um.

Nationalpark-Themen werden in den Alltag eingebracht. Ziel ist es, die Kinder auf vielfältigen Wegen Natur-Erlebnisse zu ermöglichen, da sich dies entscheidend auf die frühkindliche Entwicklung auswirke, erklärt Expertin Schlüter. (hab)

Auch gibt es an den Nationalpark-Schulen vielfältige Projekte zur Umsetzung Nationalpark-Gedanken und es bestehen Kooperationen mit außerschulischen Lernorten und Institutionen. Die Befragung zeigte, dass die Kinder Natur im Schulgarten, im naturnah gestalteten Schulgelände und außerhalb der Schule besuchen.

Klimarelevanten Themen bei Kindern präsent

Ebenfalls sei an den Ergebnissen erkennbar, dass den Befragten ein nachhaltiges, ressourcenschonendes Handeln als auch der Schutz von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen ein Anliegen sei, wie Schlüter berichtet: „Oft kam das Thema Müllvermeidung zurück oder dass Strom und Wasser gespart werden soll.“ Die klimarelevanten Themen seien auch bei den Kindern bereits präsent, so Schlüter.

„Insgesamt kann man sagen, dass diese sich schon recht gut auskennen und wissen, worum es geht“, resümiert sie. Viele Schüler hätten geäußert, dass sie aktiver werden möchten und wünschten sich mehr Unterricht draußen oder in Form von Projekten. Bei der Befragung der Schulleitungen wurde hingegen häufig eine noch stärkere Vernetzung der Nationalpark-Schulen untereinander befürwortet.

Themen fachübergreifend vermitteln

Nachbesserungsbedarf brachte die Erhebung im Bereich der fächerübergreifenden Umsetzung hervor. Es zeigte sich, dass das Thema Nationalpark und Nationalparkgedanke an zahlreichen Schulen auf die naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächer wie Biologie oder Sachunterricht beschränkt ist.

„Hier ergibt sich der Auftrag, Themen rund um den Nationalpark noch besser fächerübergreifend zu vermitteln“, betont Maike Schlüter. An manchen Schulen würden dazu verschiedene Ansätze geprobt. Thematisch bezogene Textaufgaben oder Rechnen mit Naturmaterialien könnten ein Ansatz sein, so Schlüter.

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In den weiterführenden Schulen könnten Schüler sich über die Fächer Politik, Wirtschaft oder Erdkunde damit beschäftigen. „Was bringt der Nationalpark der Region?“, „Wie sind die Gemeinden angebunden?“ oder „Nationalparks weltweit“ seien mögliche Fragestellungen oder Herangehensweisen.