ForschungDr. Christa Lang ist neue Leiterin im Nationalpark Eifel
Schleiden – Es ist so etwas wie die berufliche Rückkehr in die alte Heimat: Dr. Christa Lang, die in Heimbach aufgewachsen ist, hat jetzt die Leitung des Fachgebiets Forschung und Dokumentation im Nationalpark Eifel übernommen. Die 47-jährige Waldexpertin hat damit die Nachfolgerin von Dr. Andreas Pardey angetreten, der sich in den Ruhestand verabschiedet hat.
Lang hatte ihre berufliche Karriere einst als Biologielaborantin im Forschungszentrum Jülich begonnen, ehe sie in Göttingen Forstwissenschaften studierte. Im Rahmen ihrer Doktorarbeit untersuchte sie in den artenreichen Laubwäldern des Nationalparks Hainich in Thüringen unter anderem die Rolle der Baumartendiversität für Ökosystemfunktionen. In ihrer Promotion befasste sie sich mit Mykorrhiza, also um die Symbiose von Pilzen und Pflanzen.
Anschließend war die 47-Jährige zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort tätig. Außerdem unterstützte sie im Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen das Team Waldnaturschutz im Fachbereich Hoheit, Schutzgebiete und Umweltbildung. Dort war sie für die Überarbeitung des Konzeptes für die Naturwaldzellen in Nordrhein-Westfalen zuständig.
Vielseitige Erfahrungen
Mittlerweile lebt die Waldexpertin mit ihrer Familie in Baesweiler. Ein Umzug in die Eifel sei derzeit nicht geplant, weil ihr Mann in Aachen arbeite und dann zu weit fahren müsste. Außerdem sollen die Kinder weiter ihre angestammten Schulen besuchen können.
Mit ihrer vielseitigen Erfahrung in den Bereichen Waldnaturschutz bereichert sie nun das vierköpfige Team aus Biologen, Biogeografen und Forstwissenschaftlern. Im Nationalpark Eifel will sie sich vor allem um die Erforschung naturnaher Wälder, artenreicher Laubbaumbeständen und das Beobachten der Biodiversität beschäftigen. „Es ist sehr spannend zu sehen, wie sich Tier- und Pflanzenarten entwickeln, wenn der Mensch nicht mehr eingreift“, sagt die Wissenschaftlerin. Zunächst einmal müsse sie sich jetzt einen Überblick verschaffen. „Meine Hauptaufgabe wird aber die Koordination der Projekte sein“, betont Lang.
Viele Tier- und Pflanzenarten
Angesichts der umfassenden Forschungsprojekte des Teams und der zahlreichen ehrenamtlichen Experten in den vergangenen Jahren trete sie ihre neue Position mit großem Respekt an. „Im Nationalpark Eifel ist ja schon vieles untersucht worden“, erklärt die Waldexpertin. So seien beispielsweise mit einer großangelegten Bestandsaufnahme im Nationalpark Eifel schon 11 205 Tier- und Pflanzenarten nachgewiesen worden. Im Rahmen der permanenten Stichprobeninventur seien außerdem an rund 1500 Punkten die Vegetation und Waldentwicklung untersucht worden.
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Da der Nationalparkverwaltung seit der Flut Büroräume fehlen, muss die 47-Jährige improvisieren: „Ich bin schon mal im Forstamt oder in Vogelsang. Ansonsten arbeite ich im Home-Office.“ Die Mitarbeiter ihres Teams habe sie aber schon kennengelernt. „Die Kombination aus Forschung und der Arbeit in Naturwäldern ist für mich ideal“, schwärmt die Waldökologin.