Eine Auswahl der besten Naturfilme des vergangenen Jahres wurde im Vogelsanger Kino gezeigt. Eröffnet wurde das Festival von Oliver Krischer.
Vogelsanger KinoNRW-Umweltminister Krischer besucht Naturfilmfestival in Schleiden
Beeindruckende, aber auch bedrückende Naturaufnahmen bekamen die mehr als 150 Besucher am Sonntagabend im Kulturkino Vogelsang geboten. So waren beispielsweise Superzeitlupen von Eisvögeln auf der Jagd nach Fischen oder von Fröschen zu sehen, die es auf fliegende Libellen abgesehen hatten. Demgegenüber standen Bilder von der Abholzung von Urwäldern in Kanada.
Die Film- & Kinofreunde Vogelsang präsentierten mit Unterstützung der Moving Adventures Medien GmbH und der Stiftung Nationalpark Eifel & Vogelsang im Kulturkino zum ersten Mal die Green-Screen-Tour. Der 100-minütige Streifen war aus prämierten Filmen des 16. Naturfilm-Festivals in Eckernförde zusammengestellt worden.
Thomas Kreyes, Geschäftsführer von Vogelsang IP, freute sich über die Zusammenarbeit mit den Film- und Kinofreunden. „Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, das Kino in Vogelsang mit seinen bis zu 1200 Plätzen wieder mit Leben zu füllen“, erklärte der Geschäftsführer. Das sei auch im Interesse von Vogelsang IP. Kreyes erinnerte daran, dass das Kino von belgischen Streitkräften auf den Fundamenten eines Hörsaals aus der Nazi-Zeit errichtet worden war.
Festival zeigt einzigartige Aufnahmen aus der Natur
„In diesem Jahr zeigen wir die Filme leider erst nach der Tour. Nächstes Jahr wollen wir dabei sein“, betonte Hans-Lothar Wißkirchen von den Filmfreunden. Die Green-Screen-Tour startet alljährlich nach dem gleichnamigen Festival, das in Eckernförde stattfindet. Dort zeigen rund 250 Dokumentarfilmer aus aller Welt ihre neuesten Filme. Aus dieser Vielfalt haben Fernsehmoderator und Festivalleiter Dirk Steffens und sein Team neun Dokumentationen mit bildgewaltigen Szenen ausgewählt.
Dank modernster Technik bekommen die Besucher Aufnahmen zu sehen, die sonst dem menschlichen Auge verborgen bleiben. Wißkirchens Bruder Wolfram erzählte, dass viel Arbeit notwendig gewesen sei, bis festgestanden habe, dass die Naturfilme in Vogelsang gezeigt werden können. Geplant sei, dass der Zusammenschnitt der Gewinnerfilme der Green-Screen-Tour anlässlich des 20. Jahrestags der Einrichtung des Nationalparks Eifel im Jahr 2004 ab dem kommenden Jahr zu einer festen Einrichtung wird.
Die Premiere in Vogelsang wurde von NRW-Umweltminister Oliver Krischer eröffnet, der zuvor das Ginsterblütenfest in Dreiborn besucht hatte. „Man kann in den Filmen die Natur aus anderen Perspektiven sehen“, so Krischer. Die neun ausgewählten Beiträge sind sehr unterschiedlich.
Krischer: Veranstaltung „Highlight für die Region“
Los ging es mit „Magische Momente der Natur“, der mit Hilfe von Superzeitlupen und Zeitrafferaufnahmen außergewöhnliche Momente in der heimischen Tierwelt zeigt. „Before they fall“ thematisiert den Kampf indigener Völker, Wissenschaftler und Naturschützer um die letzten Urwälder in Kanada. Andere Filme befassen sich mit der „Baukunst der Spechte“ und dem „Märchenwald der Gebrüder Grimm“ und seinen Mythen. In „Vermächtnis der Steine“ geht es um geologische Zusammenhänge und um die Entstehung von Rohstoffen.
Der Beitrag „Das Naturwunder Gemüsegarten“ stellt einen Lebensraum vor, der für Insekten, Spinnen und Schnecken Speisekammer, Liebesnest oder auch Schlachtfeld sein kann. „Deep in the Heart“ ist eine Hommage an die Landschaft und die einzigartige Tierwelt von Texas, und „Wild Isles“ handelt vom Schutz von Meerestieren wie Walhai oder Basstölpel. Mit dem Green-Screen-Naturfilmpreis 2022 war „Waves beneath the Water“ ausgezeichnet worden, der von Geschöpfen handelt, die unter der Wasseroberfläche leben.
„Es wäre schön, wenn solche Veranstaltungen hier regelmäßig stattfinden würden. Das wäre ein Highlight für die Region“, betonte Krischer. „Der Kinosaal in Vogelsang ist einer der schönsten, den es in Deutschland gibt.“ Die Anlage in einem Nationalpark biete sich für ein Naturfilmfestival geradezu an.
Ginsterblütenfest
„Mit der Ginsterblüte hat es zum Fest leider nicht geklappt“, meinte NRW-Umweltminister Oliver Krischer nach seinem Besuch in Schleiden-Dreiborn. Dort wurde am Wochenende das Ginsterblütenfest zusammen mit dem Europäischen Tag der Parke und dem 20-jährigen Bestehen des Fördervereins des Nationalparks Eifel gefeiert. Eingeladen hatten Verwaltung und Förderverein des Nationalparks Eifel, die städtische Gesellschaft für Wirtschaft und Tourismus Schleiden und die Ortsgruppe Dreiborn des Eifelvereins. Geboten wurde ein buntes Mitmachprogramm.
„Das ist eine rundum gelungene Veranstaltung. Es ist schön, dass sich der Nationalpark Eifel so gut etabliert hat“, sagte Krischer. Der Park sei eine Erfolgsgeschichte, und die Landesregierung sei bemüht, den Standort weiter zu stärken. (wki)