Schleiden – „Ich bin echt gespannt, wie die Ernte aussehen wird“, sagt Verena Bartoniczek. Die 49-jährige Gärtnerin baute im Frühjahr einen Kartoffelturm. Aus Estrichtmatten und Kabelbinder erstellte sie ein rund 1,30 Meter hohes Grundgerüst. Der Durchmesser beträgt rund einen Meter.

Die Wände des Turmes stopfte sie mit einer Strohschicht aus. Dann schichtete sie im Inneren des Gebildes Erde und circa zehn Kilogramm Kartoffeln der Sorte „Nicola“ immer im Wechsel aufeinander. Schon nach kurzer Zeit zeigten sich erste grüne Blätter. Das Grün, das aus dem Turm sowohl an der Oberfläche als auch aus den Seiten heraussprießt, ist nach einigen Monaten der Wachstumsphase nun höher als die Gärtnerin selber.

Gut ein Meter lange Triebe umschlingen den Kartoffelturm. Inzwischen welken die Blätter zunehmend. Verena Bartoniczek: „Zwar sind die Tage noch sonnig und schön, die Nächte aber schon empfindlich kalt.“ Bei drei Grad in der Nacht stellen sich die Pflanzen unter freiem Himmel nun doch auf den Herbst ein.

Einen „Absacker“ erlebte der Turm vor einigen Wochen, als ein Starkregen in Schleiden nieder ging. Verena Bartoniczek: „Durch den Starkregen sackte der Turm gut 20 Zentimeter in sich zusammen.

Danach habe ich im oberen Bereich noch einmal Erde nachgelegt.“ Zwar weiß sie noch nicht, wie die Ernte aussehen wird. Kleinere, neue Kartoffeln werden im oberen Bereich des Gebildes jedoch bereits sichtbar.

Für das kommende Jahr schmiedet die fantasievolle Gärtnerin schon wieder neue Pläne. Weitere Turmbeete sollen im 45 Quadratmeter großen Stadtgarten Einzug halten, so etwa ein Turm mit Salat, einer mit Radieschen und einer mit Kohl.

Stadtgarten in Schleiden

„Der Kartoffelturm ist explodiert“

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Bartoniczek: „Über die Statik des Kohlturms grübele ich aber noch nach. Denn Kohl ist schwer, und deswegen benötigt solch ein Vertikalbeet mehr Stabilität.“ Wer sich für die Gartenideen von Verena Bartoniczek interessiert, kann sich unter ☎ 0 17 8/3 33 09 38 informieren und auch einen Ortstermin vereinbaren.