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VogelsangAbgebrannte Flüchtlingsunterkunft – Prozess gegen 29-Jährigen beginnt

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Symbolbild

Aachen/Vogelsang – Am Aachener Landgericht hat am Mittwoch der Prozess gegen einen 29 Jahre alten Marokkaner begonnen. Der Mann wird verdächtigt, Ende Januar in der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in der Schelde in Vogelsang missbräuchlich den Rettungsdienst alarmiert sowie versuchte Brandstiftung, schwere Brandstiftung und versuchten Mord begangen zu haben. Die Baracke ist bei dem Feuer komplett niedergebrannt, zwei Menschen wurden verletzt.

Bei der Tat gesehen worden

An dem Abend, an dem die Feuerwehr und Polizei zu drei Einsätzen an der Flüchtlingsunterkunft ausrückten, soll der Angeklagte betrunken gewesen sein. Das beschrieb er selbst der Psychiaterin Dr. Dina Mörth in einem Gespräch im Vorfeld der Verhandlung. Rund 15 Flaschen Bier soll er an diesem Abend getrunken haben, sagte Mörth.

Auch einer der geladenen Zeugen, ein 24-Jähriger, der zeitgleich mit dem Angeklagten in der betroffenen Baracke gelebt hatte, bestätigte das. Er sei sehr laut gewesen – wie immer, wenn er Alkohol getrunken habe. Zudem habe der Verdächtige Selbstgespräche auf Deutsch und in einer anderen Sprache geführt, weswegen an Schlaf nicht zu denken gewesen sei, sagte der 24-Jährige aus.

Aussagen der Zeugen widersprüchlich

Als der Zeuge den Angeklagten in der Tatnacht um mehr Ruhe bat, soll dieser gesagt haben: „Heute wird hier keiner schlafen. Es kann Polizei oder Feuerwehr kommen. Heute wird hier nicht geschlafen.“ Kurz darauf soll es zum ersten Feueralarm gekommen sein, bei dem der 24-Jährige den Verdächtigen gesehen haben will, wie er neben dem Alarmknopf stand und von da aus in sein Zimmer ging.

Andere Zeugen bestätigten diese Aussage nicht. Ihnen sei kein solcher Lärm in Erinnerung. Dass der Feueralarm ausgelöst werde, geschehe häufiger. Dem stimmten auch die Sicherheitsmitarbeiter zu, die an diesem Abend im Einsatz waren. „Das passiert des Öfteren. Das machen die Jungs aus Langeweile.“ Aus diesem Grund gebe es eine Verzögerung, bevor der Alarm der Feuerwehr gemeldet werde.

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Die Verzögerung sei allerdings nicht lang genug, um sich erst ein Bild vor Ort zu machen und anschließend Entwarnung zu geben. Aus diesem Grund, so der Zeuge, komme die Feuerwehr jedes Mal.

Bewohner mussten gerettet und teilweise im Krankenhaus behandelt werden

Dass allerdings dreimal innerhalb weniger Stunden der Alarm ausgelöst werde, sei ungewöhnlich. „Das war schon kurios“, sagte eine der Sicherheitsmitarbeiterinnen, die an dem Abend bei der Rettung aller Bewohner aus dem brennenden Haus ein Rauchgasinhalationstrauma erlitten hatte und im Krankenhaus behandelt werden musste.

Der Angeklagte selbst äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Der nächste Verhandlungstag ist für Montag angesetzt.