Der Musikschulzweckverband Schleiden feiert mit einem Festkonzert in Steinfeld am Sonntag, 20. November, um 18 Uhr sein 50-jähriges Bestehen. In dieser Zeit stand die Musikschule oft vor existenziellen Herausforderungen.
Festkonzert in SteinfeldMusikschule in Kall feiert Geburtstag
50 Jahre ist es her, dass die Räte der Städte Schleiden und Mechernich sowie der Gemeinden Blankenheim, Dahlem, Hellenthal, Kall und Nettersheim den Musikschulzweckverband Schleiden gründeten. Das runde Jubiläum wird am Sonntag, 20. November, um 18 Uhr mit einem Konzert in Steinfeld gefeiert.
Bereits drei Jahre vor Gründung des Zweckverbands hatte der Schleidener Stadtrat am 18. Dezember 1969 die Einrichtung einer Musikschule beschlossen, in der auch Schüler der übrigen Gemeinden des damals noch existierenden Kreises Schleiden unterrichtet wurden.
Bernhard Vorhagen geht 2023 in Rente
Weil die Schülerzahlen schon in den ersten beiden Unterrichtsjahren stark anstiegen, entschloss man sich dann 1972 zur Gründung des Musikschulzweckverbands. 2002 trat dann die Stadt Zülpich als achtes Mitglied dem Zweckverband bei. Paul Knebel, damals Stadtdirektor der Stadt Schleiden und erster Verbandsvorsteher des Zweckverbands, schaffte die Voraussetzungen zur Finanzierung der Einrichtung, der Leiter Karl Jansen-Winkeln sorgte für die materiellen und personellen Strukturen.
Auf Jansen-Winkeln folgte 1978 Hermann-Josef Poll. Er legte den Schwerpunkt seiner Arbeit auf die weitere Qualifikation der Lehrkräfte. 1991 wurde der seit Jahren für die Musikschule tätige Flötist und Vorsitzende des Personalrats, Bernhard Vorhagen, zum neuen Leiter der Musikschule gewählt. Er setzte Akzente in der Öffentlichkeitsarbeit, dem Ausbau der Musikschule zu einem kundenorientierten Dienstleistungsbetrieb und der weiteren Steigerung der musikalischen Leistungsfähigkeit.
„Vorhagen wird leider im Sommer 2023 in Rente gehen. Das ist nach den vielen Jahren ein großer Umbruch, den er aber dankenswerter Weise beratend begleiten wird“, erklärte der Verbandsvorsteher und Schleidener Bürgermeister Ingo Pfennings.
Die Schülerzahl schwankte in den vergangenen Jahrzehnten zwischen 900 und gut 1500. „Wegen Corona und der Flut war sie von 1477 im Jahr 2019 auf 1162 im vergangenen Jahr zurückgegangen“, erklärt Pfennings. „Mittlerweile haben wir aber wieder die Marke von 1500 Schülern erreicht. Davon werden mehr als 900 in Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen und Schulen unterrichtet.“ Die Musikschule nehme damit eine wichtige Rolle im Reigen der Bildungspartner ein.
Musikschule Schleiden fördert Nachwuchs
Bei dem elementaren Musikunterricht in Kitas und Familienzentren würden den Kindern erste musikalische Inhalte vermittelt. Darüber hinaus gebe es in vielen Schulen Bläser- oder Streicherklassenunterricht. Mit den schuleigenen Ensembles werde der Nachwuchs gefördert. Am Instrumentalunterricht, der in der Regel einzeln oder in kleinen Gruppen erteilt wird, nehmen laut Pfennings aktuell rund 500 Schüler teil.
„Das Jubiläum ist für alle, die sich dieser Einrichtung mit ihren rund 1500 Schülern und mehr als 40 Lehrkräften verbunden fühlen, mit Sicherheit ein Anlass zum Innehalten, um sich an 50 Jahre musikpädagogischer Arbeit zu erinnern“, erklärte Vorhagen. Es sei eine bewegte Zeit gewesen, in der die Musikschule oft vor existenziellen Herausforderungen gestanden habe. In den 90er-Jahren habe wegen Finanzierungsproblemen die Schließung gedroht. Zum Glück habe musikalische Bildung heute einen anderen Stellenwert.
Spenden für Unicef
Mit dem Auftritt in Steinfeld soll auch an die Tradition der seit 1991 jährlich stattfindenden Wohltätigkeitskonzerte zugunsten von Unicef angeknüpft werden, die coronabedingt pausieren mussten. „Dabei wurden bislang rund 40.000 Euro eingespielt“, sagte Vorhagen.
Der musikalische Festakt findet am Totensonntag, 20. November, um 18 Uhr in der Aula des Hermann-Josef-Kollegs in Steinfeld statt. Ein Eintritt wird nicht erhoben, dennoch würden sich alle Aktiven über eine Spende für Unicef freuen.