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Seniorenvertretung klagtToilette am Bahnhof Euskirchen soll bald wieder nutzbar sein

Lesezeit 2 Minuten
Rollstuhlfahrer Wilhelm Hachenberg an der Toilette am Bahnhof Euskirchen.

Rollstuhlfahrer Wilhelm Hachenberg beklagt, dass die Toilette am Bahnhof Euskirchen geschlossen ist.

Die Anlage, die von der Stadtverkehrsgesellschaft betrieben wird, ist seit 2022 geschlossen. Damit soll bald Schluss sein.

Noch in dieser Woche soll die Toilettenanlage auf dem Bahnhofsvorplatz in Euskirchen instand gesetzt werden, sodass sie in Kürze wieder genutzt werden kann. Die Anlage, die von der Stadtverkehrsgesellschaft SVE betrieben wird, ist seit Mitte 2022 geschlossen, nachdem sie, wie das Unternehmen erklärte, zum wiederholten Mal durch Vandalismus beschädigt worden war.

Ein Ersatzteil, das für die Reparatur notwendig ist, war nach Angaben der SVE monatelang nicht erhältlich. Dies habe sich nun geändert, berichtete Geschäftsführer Anno Schichler-Koep auf Anfrage: „Das Ersatzteil soll diese Woche kommen und verbaut werden.“ Dies hatte kurz vorher auch schon die Stadtverwaltung angekündigt, und zwar in den Sitzungen des Bau- und des Sozialausschusses. Sie reagierte damit auf ein Schreiben der städtischen Seniorenvertretung SIE.

„Unhaltbarer Zustand“

Man werde „immer wieder auf den unhaltbaren Zustand einer fehlenden Toilette am Bahnhof hingewiesen“, heißt es darin. „Trotz einer intensiven Befassung in den zuständigen Ausschüssen und dem Rat in den vergangenen Jahren ist nichts geschehen, von vagen Perspektiven und zeitlichen Vertröstungen abgesehen“, schreibt der Sprecher der SIE-Projektgruppe Politik, Hans-Werner Pütz. Er beklagt, dass sich niemand zuständig fühle, Ad-hoc-Maßnahmen zu ergreifen, etwa das Aufstellen einer Miettoilette. „Auf der Kirmes geht so etwas doch problemlos“, sagte er im Gespräch mit dieser Zeitung.

Während heutzutage auf jeder Baustelle für die Arbeitenden ein WC aufgestellt werden müsse, herrsche am Bahnhof Euskirchen ein würdeloser Zustand, obwohl es sich um einen stark ausgebauten Verkehrsknotenpunkt handele – mit Bahnen, Leihfahrrädern, Car-Sharing und nicht zuletzt mit ebenfalls toilettenlosen Bussen im Schienenersatzverkehr.

Der Technische Beigeordnete Wolfgang Honecker nannte die Kritik der Senioren berechtigt. Er und der Erste Beigeordnete Alfred Jaax erklärten, dass die Stadtverwaltung mit der SVE und dem Stadtmarketing-Verein Zeus ein Gesamtkonzept erarbeiten wolle, um den Mangel an öffentlichen Toiletten in der Innenstadt zu beheben. Auch der Beirat für Menschen mit Behinderung, der das Fehlen von barrierefreien Toiletten beklagt, werde eingebunden.